Moderator Steffen Hallaschka stellt zu Beginn der "Stern TV"-Sendung am Mittwoch gleich fest, dass das heutige Thema Stalking leider nicht neu ist. Seit Jahren wird darüber berichtet, allerdings wird Stalking, so Hallaschka, immer wieder von der Polizei unterschätzt. Das Reporterteam hat zwei Stalking-Opfer begleitet. Vor allem der Fall von Janina Harms schockiert.
An einem Berufskolleg lernt Janina Harms ihren Stalker kennen und zeigt ihn nach sexueller Belästigung nach Absprache mit der Schulleitung an. Doch der rächt sich, hetzt an der Schule gegen Janina und bombardiert sie mit Drohnachrichten.
Im Dezember 2020 lauerte er dem Stalking-Opfer auf, allerdings war Janina gerade bei Bekannten untergekommen. Infolgedessen reist der ehemalige Mitschüler zu den Eltern von Janina und erschlägt ihre Mutter an der Haustür mit einer Axt.
Janina hat das Gefühl, von den Behörden nicht ernst genommen worden zu sein, ähnlich geht es dem zweiten von "Stern TV" begleiteten Stalking-Opfer. Melanie Meyer wird von ihrem Ex-Freund seit Jahren trotz vieler Gerichtsbeschlüsse verfolgt und lebt in ständiger Angst. Auch der gemeinsame Sohn hat den Kontakt zum Vater abgebrochen und schildert seine Erlebnisse:
Auch bei Social Media schockieren die vorgestellten Stalking-Fälle. "Das ist ja unfassbar", schreibt beispielsweise eine Userin bei Instagram, und eine eine andere Nutzerin meint: "Wenn ich sowas höre, werde ich einfach nur traurig."
Besonders für Entsetzen sorgt die Tatsache, dass der Mörder von Janinas Mutter zwischenzeitlich sogar von der Polizei angehalten wurde, weil er keine Maske trug – doch die Beamten ließen ihn mit Axt im Rucksack ziehen.
Beide Stalking-Opfer sind zusammen mit Sandra Cegla im Studio zu Gast. Vor allem Janina Harms tut sich weiterhin schwer, zurück in ein sicheres Leben zu finden und spricht von ihren Panikattacken und fehlenden Therapieplätzen.
Melanie Meyer macht hingegen vor allem der Justiz und der Polizei große Vorwürfe. Ihr Stalker ist immerhin weiterhin auf freien Fuß, da Urteile dem nicht gemeldeten Mann nicht zugestellt werden konnten. "Wir leben seit 13 Jahren in Angst. Es wird nichts passieren, erst wenn jemand von uns umgebracht wurde."
Moderator Hallaschka versucht die Wogen noch etwas zu glätten und holt die ehemalige Kriminalkommissarin und Stalking-Expertin Sandra Cegla ins Gespräch. Die Expertin betont auch, dass sie immer wieder schockiert sei über die Fälle und das zu späte ernst nehmen von Drohungen. Dabei gäbe es laut ihrer Aussage für die Polizei sogar Tools, um Bedrohungslagen einzuschätzen. Konkret wird die Expertin hier aber nicht und spricht eher davon, dass Stalking gesamtgesellschaftlich angegangen werden muss.
Nach dem schweren Thema widmet sich die Sendung einer kleinen Vorschau auf die kommende Woche. Joey Kelly reist mit einem Segelboot nach Dänemark. Allerdings nicht allein, sondern zusammen mit zehn suchtkranken Menschen, die er zuvor bei einem Besuch einer Suchtklinik kennengelernt hat.
Die gesamte Dokumentation wird am kommenden Mittwoch ausgestrahlt. Bisher war zu sehen, wie das ehemalige Mitglied der Kelly Family sich nach Frankfurt begibt und auf drogenabhängige Menschen auf der Straße trifft. Joey spricht sie auch an. Er versucht eine junge Frau zum Entzug zu animieren, erfolglos.
Doch der Musiker irischer Abstammung gibt nicht auf und besucht die Drogentherapieeinrichtung "Die Fleckenbühler". Dort lernt der Extremsportler Menschen mit "brutalen Biografien" kennen, wie er Moderator Hallaschka im Studio später erzählt. Zehn Suchterkrankte lädt er zum gemeinsamen Segeltörn auf die Ostsee ein. "Ich hätte nicht gedacht, dass es funktioniert, aber die haben alle exzellent funktioniert." Auch für Joey Kelly war das eine Grenzerfahrung auf dem Weg nach Dänemark.
Familie Friedrich reist mit acht Kindern erstmals gemeinsam in den Urlaub, zwei Kinder von Jens und Maren haben das Down-Syndrom. Schon vor drei Jahren war das Paar bei "Stern TV" zu Gast und hat von Anfeindungen sowie bösen Blicken auf der Straße gegenüber ihren Kindern berichtet.
Erst mit 24 Jahren wurde bei Maren der Gendefekt "Mosaik-Trisomie 21" entdeckt, eine milde Form des Down-Syndroms. Die Wahrscheinlichkeit, den Gendefekt weiterzugeben, war also groß, dennoch kamen nach dem ersten Kind mit Down-Syndrom noch vier weitere Kinder hinzu. Dem Risiko war sich das Paar bewusst.
Auf Mallorca hatte die Familie eine schöne Zeit. Trotz Höhenangst der ersten Tochter Julia hat die Familie auch beide Flüge geschafft. Auf Mallorca wurde die große Familie auch deutlich lockerer beäugt, während in Deutschland ihre beiden Down-Syndrom-Kinder oft angefeindet oder sogar auf der Straße nachgeäfft werden. Das Paar wirkt entspannt und gelöst in der Sendung. Plötzlich fragt Hallaschka, wie viel denn immer zu Hause gegrillt wird und zaubert einen Gasgrill als Geschenk hervor.