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Erotik-Thriller haben bei Netflix schon seit einigen Jahren Hochkonjunktur. Vor allem mit der "365 Days"-Reihe konnte der Streaming-Dienst Akzente setzen. Zwar erwies sich der Plot stets als sehr überschaubar, fleißig geschaut wurden die Filme aber dennoch. Nun hat Netflix die Serie "Fatal Seduction" an den Start gebracht – und viele, die schon reingeschaut haben, berichten bei Social Media von einem Déjà-vu.
Bei "Fatal Seduction" handelt es sich um eine südafrikanische Produktion. Im Zentrum der Handlung steht Nandi (Kgomotso Christopher), die an ihrer Ehe zu zweifeln beginnt. Während eines Wochenend-Trips mit ihrer besten Freundin trifft sie auf den rätselhaften Jacob (Prince Grootboom) und schon bald gerät ihr Leben außer Kontrolle, da Nandi die Folgen der Affäre nicht absehen kann. Zunehmend wird die Geschichte zu einem Krimi.
Bei Social Media haben sich zahlreiche Personen zu Wort gemeldet, die sich bei "Fatal Seduction" unweigerlich an eine andere Netflix-Serie erinnert fühlen: "Dunkle Leidenschaft". Diese Show aus Mexiko bringt es mittlerweile schon auf zwei Staffeln. Zwar ist das Setting etwas anders und die Namen der Charaktere wurden verändert, doch die Ähnlichkeiten sind nicht zu übersehen.
Bei Twitter lästert beispielsweise ein User: "Die Macher von 'Fatal Seduction' haben einfach 'Copy and paste' gemacht. Sie hätten es 'Dunkle Leidenschaft 2.0' nennen sollen. Wie kann man so schamlos kopieren?"
Dieser Nutzer setzt sogar noch eins drauf und gibt "Fatal Seduction" gnadenlos null Punkte. Dazu wettert er: "Im Grunde sollte jeder, der an diesem Projekt beteiligt ist, dafür inhaftiert werden, dass er die Inhalte von 'Dunkle Leidenschaft' nachahmt."
Eine andere Person kommt zu dem Ergebnis: "Diesen Mist kann man sich nicht ausdenken", und zeigt sich eher amüsiert über die vermeintlich mangelnde Kreativität des Streaming-Diensts.
Was einige anscheinend nicht wissen: Die Parallelen zwischen den Serien sind kein Zufall, vielmehr ist "Fatal Seduction" tatsächlich ein bewusstes und gewolltes Remake von "Dunkle Leidenschaft", produziert in einem anderen Land.
Der Hintergrund dieser Entscheidung liegt praktisch auf der Hand. "Dunkle Leidenschaft" wurde nach dem Release prompt zu einem riesigen Erfolg, in den ersten 28 Tagen zog die Serie 35 Millionen Zuschauende an.
Mit "Fatal Seduction" möchte der Streaming-Dienst die Geschichte auf dem internationalen Markt jetzt einem noch größeren Publikum zuführen und wieder Top-Zahlen generieren. Und das funktioniert offenbar.
In Deutschland beispielsweise steht "Fatal Seduction" am 12. Juli auf Platz drei der beliebtesten Netflix-Serien. Wie kreativ diese Produktionsstrategie ist, steht freilich auf einem anderen Blatt. Dass ein Hit – Staffel eins von "Dunkle Leidenschaft" erschien erst 2020 – so kurz nach der Veröffentlichung schon neu aufgelegt wird, ist tatsächlich bemerkenswert.
