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"Helene Fischer Show": Die Highlights sind kein würdiger Ersatz

Helene Fischer im Studio.
Helene Fischer persönlich wählte die Highlights für ihre Show am Freitagabend aus.Bild: ZDF / Sandra Ludewig
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Langeweile bei der "Helene Fischer Show": Die Highlights sind kein würdiger Ersatz

26.12.2020, 08:52
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Wegen der Corona-Pandemie konnte das ZDF seinen Zuschauern in diesem Jahr keine reguläre Ausgabe von "Die Helene Fischer Show" präsentieren. So ganz gebrochen wurde mit der Helene-Tradition am ersten Weihnachtsfeiertag aber nicht, denn eine Ersatz-Sendung mit den Höhepunkten aus neun Jahren schaffte Abhilfe.

Die Sängerin selbst wählte ihre schönsten TV-Momente aus und brachte in diesem Dezember übrigens auch eine Doppel-CD mit ihren 40 liebsten Stücken auf den Markt. Die Zeichen standen am Freitagabend also ganz auf Nostalgie. Welche Duette und Show-Einlagen würden es auch in die dreistündige Best-of-Show schaffen?

Helene Fischer enttäuscht die Fans

Bereits vor der Ausstrahlung versetzte die 36-Jährige den Hoffnungen des Publikums jedoch einen Dämpfer. In einem Interview mit der "Bild" verkündete sie nämlich, nur "zwei kurze Moderationen" für "Die Helene Fischer Show – Meine schönsten Momente" aufgenommen zu haben. Viele Fans dürften spekuliert haben, dass die Sängerin einige Highlights noch einmal gesondert kommentieren und vereinzelt Bonmots einstreuen würde. So aber gab es dieses Mal wirklich kaum neues Material von und mit Helene zu sehen und zu hören. Eine glatte Enttäuschung!

Verraten wurde zuvor übrigens auf Instagram sogar auch schon das Outfit, das die Schlagerkönigin bei der Aufzeichnung trug: Ein spektakuläres Paillettenkleid des Hamburger Designers Sascha Gaugel von Hausach Couture. In beinahe jeder "Helene Fischer Show" seit 2013 waren seine Kreationen zu sehen. Insoweit blieb die Kontinuität demnach immerhin gewahrt.

Helene meldet sich kurz zu Wort

"Nur mit dir" ist der Song, mit dem der Abend beginnt – eine Aufnahme aus der Show von 2017. Dann begrüßt Helene Fischer ihr Publikum mit einer der beiden Ansage, die extra für die 2020er Ausgabe aufgezeichnet wurden:

"In diesem Jahr ist einfach alles anders gekommen, als wir dachten."

"Immerhin hätten wir 10-jähriges Jubiläum gefeiert", ergänzte sie. Eine Freude wollte sie ihren Fans zu Weihnachten aber natürlich trotzdem bereiten. Und wie könnte sie das besser als mit dem allerersten Auftritt in der "Helene Fischer Show"? Dieser war Peter Maffay vergönnt, der mit ihr "Nessaja" zum Besten gab. Damals trug die Sängerin ihre Haare noch sehr viel kürzer als momentan, was sie auch selbst bei der Begrüßung anmerkte: "Sie werden sehen - ich habe mich optisch ganz schön verändert".

Als nächstes ist Tom Jones an der Reihe und es wird noch einmal deutlich, dass sich in neun Jahren "Die Helene Fischer Show" sowohl nationale als auch internationale Stars geradezu die Klinke in die Hand gegeben haben.

So vielseitig ist die "Helene Fischer Show"

"Die Helene Fischer Show" lebt von musikalischen Darbietungen, aber eben nicht nur. Dies spiegelt sich auch in "Meine schönsten Momente". So hat der Star zum Beispiel auch einen Sketch mit Martina Hill ausgewählt – genau wie die lustige Aufführung mit Comedian Martin Schneider, als berühmte Filmszenen nachgestellt wurden. Die Aufwärmphase dazu, in der Schneider die Zuschauer mehr oder weniger direkt dazu ermunterte, einander anzuspucken, schnitt das ZDF übrigens heraus. Alles andere wäre in Corona-Zeiten auch ziemlich geschmacklos gewesen.

Ein Auftritt von Martin Schneider zählt zu den Highlights aus neun Jahren "Die Helene Fischer Show."
Helene Fischer albert mit Martin Schneider herum.Bild: ZDF/Michael Zargarinejad

Auch die Performance der Akrobaten und Tänzer von Zurcaroh aus 2018 ist ein schönes Beispiel für die Vielfältigkeit, die die Sendung in den letzten Jahren genauso wie die Gastgeberin demonstriert hat. Disziplin und Koordination mündeten hier in pure Körper-Magie. Mittendrin: Multitalent Helene Fischer, die sich nicht nur optisch nahtlos in das Ensemble einfügte.

Hinzu kamen auch noch Musical-Nummern ("Tarzan") oder Auftritte wie der neben den tierischen Helden aus den "Ice Age"-Filmen. "Die Helene Fischer Show" bietet ihrer Moderatorin die perfekte Bühne, um sämtliche ihrer Begabungen auszuspielen. Und das sind nun nicht gerade wenige.

Udo Jürgens sorgt für die großen Gefühle

Die berührendsten Augenblicke des Abends entstammten am Ende aber doch einer Gesangsperformance. Für Helene war das Treffen mit Udo Jürgens nämlich verständlicherweise ein unvergleichlich emotionales Erlebnis, ohne den diese Zusammenstellung natürlich nicht auskommen kann. "Das ist bis heute Gänsehaut pur für mich", betonte Helene erst neulich noch einmal.

Sie sang für ihn "Merci Chérie", worauf eine herzliche Umarmung zwischen den beiden folgte. Jürgens war sichtlich gerührt. Zweifellos ein Moment, der auch aus Zuschauer-Sicht jetzt ebenso berührt wie damals – wenn nicht gar noch mehr. Tragischerweise verstarb der legendäre Schlagersänger nur wenige Tage nach der Aufzeichnung im Jahr 2014.

Helene Fischers Rückblick: Ein kleiner Aufreger, aber kein würdiger Ersatz

Ohne Frage: Den einen oder anderen Auftritt von Helenes schönsten Momenten schaut man sich gerne auch ein zweites Mal an. Insgesamt wirkte die Ersatz-Show aber relativ lieblos zusammengeschnitten. Es fehlte einfach etwas wirklich Frisches, um die Fans zufriedenzustellen. Die Sängerin meldete sich lediglich einmal zu Beginn und noch einmal zum Ende als Moderatorin zu Wort – das war einfach zu wenig.

Bestimmt wäre es irgendwie möglich gewesen, eine reguläre "Helene Fischer Show" vor Weihnachten ganz ohne Publikum auf die Beine zu stellen. Schließlich bewiesen in diesem Jahr auch schon diverse Live-Sendungen, dass sie ohne Zuschauer im Saal durchaus funktionieren können.

Die Atmosphäre hätte dann womöglich etwas gelitten, aber immerhin hätten wir neue Vorstellungen gesehen. So hingegen war es allein die Zusammenstellung alter Ausschnitte, die zumindest einmal kurz für Aufregung sorgte: Helene Fischer präsentierte nämlich unter anderem auch die Akrobatik von Diavolo, wobei sie selbst mit ihrem späteren Freund Thomas Seitel durch die Lüfte schwang. Die Choreographie war 2017 zu sehen gewesen, als der Star noch mit Florian Silbereisen liiert war.

Im Jahr darauf wurde dann innerhalb kurzer Zeit die Trennung von Fischer und Silbereisen sowie die Identität von Fischers neuem Partner bekannt, was viele Fans in Aufruhr versetzte. Durch die Auswahl des Diavolo-Auftritts für die Highlight-Show streute die Sängerin daher Salz in alte Wunden.

Helene Fischers Verabschiedung fiel dann jedoch wieder ähnlich unspektakulär aus wie die Begrüßung. Mit einem Dank an alle Beteiligten und mehreren Pannen-Szenen als Zugabe ist der Trubel nach genau drei Stunden vorbei. Immerhin: Bei den Worten "Ich hoffe von ganzem Herzen, dass wir schon bald wieder eine richtig gigantische Jubiläumsshow feiern werden" stimmen ihr sicherlich alle Fans zu.

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