Ab April steht dem RTL-Nachmittagsprogramm ein deutlicher Kurswechsel bevor. Vor einiger Zeit hatte der Privatsender noch geplant, seriöser zu werden und begonnen, sein Programm mit mehr Nachrichtensendungen auszustatten.
Dafür wurden vor eineinhalb Jahren zwei in-house produzierte Informationsprogramme eingeführt, die nach "Punkt 12" am Mittag und vor dem Start der Vorabendformate liefen. Dieses Experiment möchte RTL nun wohl beenden und die Sendungen aus dem Nachmittagsprogramm kicken.
Für die zwei Formate "Explosiv Stories" und "RTL aktuell" wird es daher wohl bald in die letzte Runde am Nachmittag gehen. "RTL aktuell" war im August 2021 mit der zweiten werktäglichen Ausgabe gestartet – anfangs noch direkt aus der Redaktion gesendet. Direkt danach folgte der nächste Infotainment-Schub mit "Explosiv Stories".
Im Februar 2022 wurden beide Formate schon deutlich in ihrer Sendedauer gekürzt. Eine halbe Stunde Infotainment zwischen der pseudo-dokumentarischen Gerichtsshow von "Barbara Salesch – Das Strafgericht" sowie "Ulrich Wetzel – Das Strafgericht" und der Dailysoap "Unter uns" bot keine ausreichenden Einschaltquoten.
"RTL aktuell" am Nachmittag wurde daher von dem Sendeplatz um 16.45 Uhr auf 17.00 Uhr verschoben. "Explosiv Stories" von 17.00 Uhr auf 17.07 Uhr.
Nun soll also ab Ende April Schluss sein mit beiden Formaten, obwohl laut RTL-Sprecherin die Quoten beider Formate stabil und sogar ansteigend gewesen seien. Grund für die Entscheidung, "Explosiv Stories" und die Nachmittagsausgabe von "RTL aktuell" dennoch zu streichen, sei eine gezieltere Orientierung an den Bedürfnissen der Zuschauer:innen.
Dennoch scheint es einen deutlichen Quotenunterschied zwischen den beiden "RTL aktuell"-Ausgaben gegeben zu haben. So berichtete das "Quotenmeter", dass beispielsweise am Montag, dem 13. März, 1,1 Millionen Menschen bei der Nachmittagssendung eingeschaltet hätten. Bei der abendlichen Ausgabe wären es 3,3 Millionen Menschen gewesen.
Gegenüber DWDL äußerte sich die RTL-Sprecherin bezüglich der Hintergründe wie folgt: "Die Sehgewohnheiten und Bedürfnisse am späten Nachmittag haben sich in den letzten Monaten noch einmal stark verändert. Darüber hinaus hat die Dopplung von 'Explosiv Stories' und 'Explosiv' den ein oder anderen irritiert." So soll mit der Änderung auch der Übergang in das Abendprogramm verbessert werden.
Welche Formate die beiden Infotainment-Stücke im April ersetzen werden, ist aktuell noch nicht bekannt. Laut DWDL will man bei RTL wohl am Vorlauf der Gerichtsshows anknüpfen.