Eine australische Show hat schon vor ihrer Ausstrahlung einen Riesenshitstorm produziert. Das Thema der Sendung: Herzogin Meghan.
"60 Minutes Australia", die australische Variante der berühmten Newssendung aus den USA, veröffentlichte auf Twitter einen Trailer für die Show am Sonntag. Der Ton ist dem Thema entsprechend dramatisch.
Meghan muss sich seit Bekanntwerden ihrer Beziehung zu Prinz Harry viel Kritik anhören. Für ihr Auftreten, für ihre Outfits, für ihre bürgerliche Herkunft – und auch immer wieder für ihre Hautfarbe.
Auch "60 Minutes Australia" holte sich für die Sendung eine Kritikerin der Herzogin, die so fragwürdig wie umstritten ist: Katie Hopkins, eine britische Moderatorin.
Hopkins ist in Großbritannien eine bekannte Rechtsradikale. Sie verglich in einer Kolumne 2015 Migranten mit "Kakerlaken", bezeichnete sie als "Wilde" und schrieb: "Ich würde Kriegsschiffe einsetzen, um Migranten zu stoppen." Einer ihrer Lieblingsfans: US-Präsident Donald Trump.
Katie Hopkins darf in der Sendung Dinge über Meghan sagen wie: "Sie ist ein Niemand. Sie trägt schlechte Kleidung."
Oder: "Meghan Markle ist die größte Heuchlerin überhaupt."
Die Herzogin solle "abtreten". "Fort mit dir!", sagt Hopkins und gackert.
Ihre Aussagen in dem Trailer lösten einen Shitstorm aus. US-Journalist Yashar Ali schrieb auf Twitter:
Charlotte Clymer von der Human Rights Campaign twitterte:
Der "Buzzfeed"-Reporter Mark Di Stefano wies darauf hin, dass Hopkins in Großbritannien keine Sendezeit mehr bekomme.
Viele weitere Twitter-Nutzer kritisierten den Trailer und die gesamte Sendung. Rassistische Anfeindungen sind nichts Neues für Meghan.
2016 hatte der britische Königspalast in einer Mitteilung die Beziehung zwischen Prinz Harry und Meghan bestätigt – und gleichzeitig die teilweise rassistische Berichterstattung über Meghan verurteilt:
"Seine Freundin, Meghan Markle, wurde einer Welle von Missbrauch und Belästigung ausgesetzt. Einige davon waren sehr öffentlich – Verleumdung auf der Titelseite einer überregionalen Zeitung, die rassischen Untertöne von Kommentarstücken und der völlige Sexismus und Rassismus von Social-Media-Trollen und Webartikel-Kommentaren."
Drei Jahre später hat sich daran wenig geändert.
(ll)