Jimmy Kimmel zurück im TV: Moderator erwähnt Angebot von Stefan Raab
Nach mehreren Tagen intensiver Gespräche mit dem Moderator verkündete Disney die Rückkehr von Entertainer Jimmy Kimmel. In einer Mitteilung hieß es, man habe "nach sorgfältigen Gesprächen mit Jimmy" eine Entscheidung getroffen.
Hintergrund ist ein Streit um Kimmels Kommentare vom 15. September. In seiner Show hatte er die Reaktionen einiger Republikaner auf die Tötung des konservativen Kommentators Charlie Kirk kritisiert. Die Aussagen lösten eine Welle von Empörung aus.
Disney, Mutterkonzern von ABC, zog die Show daraufhin "auf unbestimmte Zeit" aus dem Programm – was wiederum zahlreiche Stimmen auf den Plan ruf, die sich mit Kimmel solidarisierten.
Aufregung um Comeback von Jimmy Kimmel
Am frühen Morgen des 24. September deutscher Zeit ging Jimmy Kimmel wieder auf Sendung, allerdings können ihn nicht alle sehen. Zwei große Betreiber von lokalen Fernsehsendern verweigern die Ausstrahlung weiterhin.
Nexstar und Sinclair wollen "Jimmy Kimmel Live!" vorerst nicht zurück ins Programm holen. Zusammen verfügen die beiden Unternehmen über rund 70 ABC-Stationen.
In Los Angeles, wo die Sendung aufgezeichnet wird, verfolgte das Publikum gespannt den ersten Monolog nach der Zwangspause.
Für seine Rückkehr hatte Kimmel prominente Gäste eingeladen: Schauspieler Glen Powell, der aktuell mit Disney zusammenarbeitet, sowie Sängerin Sarah McLachlan, deren Projekt ebenfalls von Disney unterstützt wird. Damit setzt der Sender ein Signal, den Neustart des Formats mit enger Konzernbindung zu verknüpfen.
Jimmy Kimmel zurück: Das sagt er in seiner Show
"Falls Sie gerade erst eingeschaltet haben: Wir unterbrechen die reguläre Wiederholung von 'Celebrity Family Feud', um Ihnen diesen Sonderbericht zu bringen", witzelt Kimmel, bevor er trocken hinzufügt: "Ich freue mich, heute Abend hier zu sein."
Die Anspielung lief bereits etwa 45 Minuten vor Beginn der eigentlichen Episode im Programm – ein ironischer Kommentar auf die vorangegangenen Turbulenzen. Eine Promi-Ausgabe von "Familienduell" hatte Kimmels Sendeplatz eingenommen.
Eingeleitet wird die Sendung von einer Montage von Ausschnitten einer hitzigen Medienberichterstattung über den Monolog des Moderators, der zur temporären Absetzung führte.
Dann tritt Kimmel auf die Bühne und adressiert direkt die Ereignisse der letzten Tage in einer emotionalen Ansprache mit brechender Stimme: "Es war nie meine Absicht, den Mord an einem jungen Mann herunterzuspielen. Ich finde nicht, dass daran irgendetwas lustig ist."
Er habe nie eine bestimmte Gruppe für den Mord an Kirk verantwortlich machen wollen. Der Täter sei vielmehr eine "zutiefst gestörte Person". Weiter erklärt Kimmel, er könne die negativen Reaktionen auf seine letzte Sendung nachvollziehen:
Kimmel stellt aber auch klar: "Diese Show ist nicht wichtig. Es ist wichtig, dass wir in einem Land leben, welches es uns erlaubt, eine Sendung wie diese zu haben."
Eine Antwort an Donald Trump, der Kimmels Absetzung befürwortet hatte, folgt. So spielt der Moderator einen älteren Clip des US-Präsidenten ein, in dem dieser sagt: "Wenn wir keine freie Rede haben, haben wir kein freies Land." Danach folgt ein neueres Video, in dem Trump erklärt, Kimmel könne im TV leicht ersetzt werden.
Disney würde mit der Rückkehr der Sendung ein Risiko eingehen, betont der Moderator: "Der Präsident der Vereinigten Staaten hat sehr deutlich gemacht, dass er möchte, dass ich und die Menschen, die hier arbeiten, entlassen werden."
Plötzlich geht es um Stefan Raab
Ein bisschen wild wird es, als Kimmel einige Show-Hosts erwähnt, die ihn in den letzten Tagen unterstützt haben – denn dabei kommt er sogar auf Stefan Raab zu sprechen, der dem US-Star nicht nur seine Show, sondern (augenzwinkernd) auch sein Gehalt angeboten hatte:
Donald Trump wütend wegen Jimmy Kimmel
Auch Präsident Donald Trump meldete sich zu Wort. Auf seiner Plattform Truth Social wetterte er gegen den Sender ABC, der die Late-Night-Show nach einer kurzen Pause wieder ausstrahlt.
"Ich kann nicht glauben, dass ABC Fake News Jimmy Kimmel seinen Job zurückgegeben hat", schrieb Trump am Dienstagabend. In demselben Beitrag behauptete er außerdem, das Weiße Haus sei zuvor darüber informiert worden, dass die Sendung endgültig gestrichen sei.
Tatsächlich stimmt diese Darstellung nicht. Weder ABC noch der Mutterkonzern Disney hatte "Jimmy Kimmel Live!" offiziell abgesetzt. Der Sender hatte die Show in der vergangenen Woche lediglich ausgesetzt.
Trump deutete sogar an, dass das vorzeitige Comeback von Kimmel ein Nachspiel für den Sender haben könnte: "Ich denke, wir werden ABC diesbezüglich untersuchen."