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Oliver Kalkofe: Kult-Comedian rechnet knallhart mit TV-Sender Tele 5 ab

ARCHIV - 12.05.2022, Berlin: Die Moderatoren Peter Rütten (l) und Oliver Kalkofe stehen im Studio der Tele5-Sendung «Schlefaz - die schlechtesten Filme aller Zeiten». Der Sender lässt das Format zum J ...
Oliver Kalkofes Sendung "SchleFaZ" geht noch 2023 zu Ende. Bild: dpa / Jens Kalaene
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Oliver Kalkofe: Bittere Abrechnung mit Tele 5 nach "SchleFaZ"-Aus

26.09.2023, 15:40
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Es war ein überraschendes Aus, das der TV-Sender Tele 5 am Montag ganz nüchtern in einer kleinen Mitteilung verkündete: Noch in diesem Jahr wird "Die schlechtesten Filme aller Zeiten" ("SchleFaZ") zu Ende gehen. Der Sender trennt sich von seinem Kult-Format mit Oliver Kalkofe und Peter Rütten.

"Wir bedanken uns herzlich bei Oliver Kalkofe, Peter Rütten und allen, die in den vergangenen elf Jahren an der Produktion der mehr als 160 schlechtesten Filme aller Zeiten beteiligt waren. Ihre Leidenschaft, ihr Elan, ihre Akribie und Liebe zum Format haben #SchleFaZ zu dem gemacht, was es heute ist: ein echter TV-Kult", verkündete Marion Rathmann, Programmchefin bei Warner Bros. Discovery Deutschland, am Montag.

Tele 5 trennt sich von "SchleFaZ"

Aktuell ist im TV die zehnte Staffel zu sehen, eine Adventsstaffel soll ab dem 1. Dezember folgen. Danach ist Schluss. Stattdessen wolle man sich "stärker auf rein fiktionale Film- und Serieninhalte sowie Sci-Fi" konzentrieren. Für TV-Satiriker Kalkofe ist es ein bitteres Ende, das er so nicht stehenlassen will. In einem Interview rechnet er jetzt mit den Verantwortlichen ab.

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Mit "SchleFaZ" trennt sich Tele 5 von der aktuell einzigen bekannten Marke des Senders. Für Kalkofe bedient das deutsche Fernsehen mit der Entscheidung alle gängigen Vorurteile, wie er im Gespräch mit "dwdl.de" sagt.

Oliver Kalkofe rechnet mit Entscheidung ab

"Was hier passiert, hat nichts mehr mit klassischem Fernsehen zu tun, bei dem man versucht, ein erfolgreiches Programm von Menschen für Menschen zu produzieren – um damit Menschen Spaß zu bringen und um rückwirkend Geld zu verdienen. So zumindest hat einst das Privatfernsehen angefangen. Diese Zeit ist anscheinend vorbei", beschwert sich der Satiriker.

Er ist überzeugt, dass sich der Sender "nach bisher vorstellbaren Kriterien" freuen und "jeden Tag in die Hände klatschen" müsse, "weil wir nach elf Jahren immer noch den dreifachen Senderschnitt erreichen". Doch stattdessen wird das Format nun abgesägt. Er vermutet als Grund die Kosten:

"Dieses Programm kostet noch ein kleines bisschen Geld. Bei Tele 5 gab es ja schon die Entscheidung, dass keine Menschen mehr dort arbeiten und man entsprechend auch keine Programme mehr beauftragt."

Oliver Kalkofe bleibt hoffnungsvoll

Für ihn sei das vergangene Jahr bei Tele 5 "das bizarrste" seiner ganzen Karriere gewesen. Denn es habe tatsächlich null Mitarbeiter gegeben. "Null. Kein einziger von ehemals 76", stellt Kalkofe klar. "Für uns zuständig waren noch zwei Mitarbeiterinnen, die sich aber im Konzern um alle Sender gekümmert haben. Tele 5 ist somit nur noch ein linearer Streamingdienst. Also sitzen irgendwo Verwalter vor Excel-Listen und gucken nach, wo man noch mehr streichen kann", lässt er das Portal wissen.

Völlig überraschend kommt die Entscheidung für Kalkofe und Rütten dennoch nicht. "Die dunkle Vorahnung hatten wir alle. 'SchleFaZ' machte mit Blick auf die Tele-5-Struktur auch keinen Sinn mehr. Den Vertrag für 2023 hatten wir glücklicherweise schon 2022 und vor einer weiteren Umwandlung des Senders bekommen", erklärt er und findet für das Vorgehen des Konzerns deutliche Worte: "Es wird so lange umstrukturiert, bis nichts mehr übrig ist. Am Ende hatte auch niemand mehr einen Plan. Null Mitarbeiter, null Programm, null Plan, null Ausrichtung."

Die Hoffnung, dass es mit der Sendung auch ohne Tele 5 weitergehen könnte, hat Kalkofe nicht aufgegeben. Im Gegenteil- er ist sogar überzeugt, dass "SchleFaZ" auch bei einem anderen Sender erfolgreich weiterexistieren könnte. "Gerade in einer Zeit, in der die Formate sowieso wechseln und von Sender zu Sender springen wie noch nie, sind wir hoffnungsvoll, dass wir ein neues Zuhause finden. Auch deshalb, weil wir gar nicht mal so teuer sind", stellt er klar.

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