Eine Musikshow, in der es ausnahmsweise mal nicht auf die Stimme ankommt – so verspricht es das neue ProSieben-Format "FameMaker". Denn die Stimme ist für die Juroren gar nicht zu hören. Stattdessen dreht sich alles um die Performance und die Frage: Kann derjenige, der da gerade auf der Bühne unter einer schalldichten Kuppel performt, tatsächlich singen?
Die Idee für die Sendung stammt von keinem geringeren als Stefan Raab. Doch auf ein Comeback des Entertainers, der sich Ende 2015 aus dem TV verabschiedete, müssen die Zuschauer wohl auch jetzt verzichten. "Ich glaube, ich kann vorwegnehmen: Er wird nicht unter der Kuppel auftreten. In keiner der Sendungen", verriet ProSieben-Chef Daniel Rosemann bei der "FameMaker"-Pressekonferenz.
Er machte aber auch Hoffnung auf weitere Stefan-Raab-Formate – wenn der auch nur hinter der Kamera stehen dürfte. "Glücklicherweise entwickeln Stefan und wir immer weiter neue Ideen und Stefan hat – glaube ich – Ideen für die nächsten dreißig, vierzig Jahre. Und da sind immer wieder so großartige wie diese dabei", sagte der ProSieben-Chef.
Allerdings verriet er auch, dass der einstige "TV Total"-Moderator auch abseits der Ideenentwicklung in das "FameMaker"-Projekt involviert sei. "Ich weiß, dass Stefan jeden Tag da war", verriet Rosemann über die Dreharbeiten. Was er dort getan hat? Im Hintergrund die Strippen gezogen.
"Das ist so, dass wir während der Aufzeichnung einen Knopf im Ohr haben, wo die Regie drauf ist, die uns sagt, wer nun reden soll oder ob es eine Werbeunterbrechung gibt", erläuterte Juror Luke Mockridge. Es war aber nicht nur die Regie, die sich dort zu Wort meldete:
Für den Comedian eine "schöne Erfahrung", vor allem, weil er früher selbst Fan von "TV Total" war. "Wenn man mit 13 Jahren diese Show guckt und Stefan Raab als solch eine Legende wahrnimmt, die aber so weit weg ist, und man dann einige Jahre später auf diesem Stuhl sitzt und seine Gags ablehnt. Das ist schon ein krasses Gefühl", so Mockridge.
Lukes Mit-Jurorin Carolin Kebekus hat von Raabs Gags gar nicht viel mitbekommen. Doch seine Präsenz beim Dreh sei immer zu spüren gewesen. "Man muss schon wirklich sagen, dass Stefan Raab auch als Showrunner eine wahnsinnige Energie mit reinbringt", sagte Kebekus. Eine Energie, die sich auf alle übertrage.
So gut die Show-Idee von Raab auch sein mag, bei den Dreharbeiten lief nicht alles rund. Vor allem die Technik hatte ihre Tücken. Die schalldichte Kuppel, die sich irgendwann öffnen sollte, fing an zu haken und ging später gar nicht mehr auf – ausgerechnet bei der ersten Aufzeichnung. "Wenn das ein-, zweimal nacheinander passiert, denkt man sich, 'ach, die Technik' und nimmt sich noch einen Schokoriegel. Aber beim vierten und fünften Mal, denkt man sich schon, das ist ein bisschen blöd, für den ersten Tag", berichtete Sender-Chef Daniel Rosemann. Beim achten und neunten Mal sei dann klar gewesen: "Das ist weder für die 'FameMaker' noch für die Kandidaten spaßig". Denn die hätten einfach das Recht auf eine funktionierende Kuppel.
Der erste Drehtag musste daraufhin abgebrochen werden, wie schon im August bekannt wurde. Die Kandidaten und Zuschauer wurden nach Hause geschickt. Der Technikfehler sei aber schnell behoben worden, erklärte Rosemann weiter. So konnten alle Kandidaten, die an dem Tag nicht mehr auftreten konnten, an einem anderen Tag auf die Bühne. Rosemann weiter:
Trotz der anfänglichen Pannen verspricht die Show unterhaltsam zu werden. Mit Carolin Kebekus, Luke Mockridge und Teddy Teclebrhan sitzen zumindest schlagfertige Comedians in der Jury. Und auch das, was sich den Ohren offenbart, wenn die Kuppel sich erhebt, dürfte spannend und durchaus mal amüsant werden.
Denn so viel sei verraten: Die Juroren liegen mit ihren Einschätzungen, wer ein wahres Gesangstalent ist, auch mal kräftig daneben.
(jei)