Gestern ist die beliebte Sendung "Late Night Berlin" mit Klaas Heufer-Umlauf aus der Winterpause gekommen. Die neue Staffel ist direkt mit einem sehr ernsten Thema gestartet. Der frühere Boxer Wladimir Klitschko hat sich in der Sendung zum Krieg in der Ukraine geäußert. Er zeichnete ein düsteres Bild von Putin und informierte über Hilfe, die die Menschen in der Ukraine brauchen.
"Dieser Krieg hätte nie beginnen dürfen", begann Wladimir Klitschko am Dienstag seine alarmierenden Schilderungen. Dieser sei "die faule Frucht eines kranken Gehirns", sagte Klitschko weiter über den Krieg und Putin. Die ehemalige Box-Legende war Moderator Klaas Heufer-Umlauf per Video zugeschaltet. Das Gespräch wurde vor der Sendung aufgenommen. Live-Zuschaltungen seien in der aktuellen Situation lebensgefährlich, sagte Heufer-Umlauf zu seinem Publikum.
Was kann den Krieg stoppen und wie viel Hoffnung kann man in die Verhandlungen stecken, wollte der bekannte Fernsehmoderator wissen. Klitschko stand Heufer-Umlauf an diesem Abend Rede und Antwort. Und seine Antworten waren ernüchternd. "Wann sollte ein Krieg beendet werden?", meinte er zu den "Late Night Berlin"-Zuschauern. "Normalerweise, wenn die Kriegsziele erreicht sind." Aber Putin habe große Kriegsziele.
"Er will nicht nur den Donbass oder Kiew, er will auch Moldawien und Georgien und die baltischen Staaten", erklärte er und zählte damit weitere Staaten auf, die möglicherweise durch einen Angriff ebenfalls betroffen werden könnten.
Am Montag hatte es bereits die dritte Verhandlungsrunde zwischen Russland und der Ukraine gegeben. Klitschko kann diese Verhandlungen aber nicht ernst nehmen. "Er wird immer Ausreden finden, um Polen anzugreifen. Für Putin sind Friedensverhandlungen ein Ablenkungsmanöver, um einen Krieg zu führen." Damit zeichnete er ein düsteres Bild für die Zukunft.
Dennoch gab sich der Ex-Boxer hoffnungsvoll. "Inzwischen sind es die Ukrainer, die sterben. Das tut extrem im Herzen weh. Aber Putin mag jeden Stein in Kiew zerstören, unser Wille bleibt ungebrochen." Die weltweite Solidarität gebe zusätzliche Kraft. Sie wüssten, dass die ganze Welt das nicht zulassen werde. Er bedankte sich für die Hilfe und Unterstützung. Sie sei "ein großer Lichtblick" und "wichtig, um Druck auf Putin auszuüben". Gleichzeitig gab er hilfreiche Tipps, wie man jetzt den Ukrainerinnen und Ukrainern helfen kann.
Den Einwohnerinnen und Einwohnern fehle es an allem und die Infrastruktur müsse dringend aufrechterhalten werden. Genauso müssten Beamte und Ärzte dringend weiter bezahlt werden. Er erzählte, dass die Stadt Kiew ein offizielles Konto habe. Dort würden die Spenden ihr Ziel erreichen.
Sowohl Klitschko als auch Heufer-Umlauf sprachen darüber, wie wichtig auch Solidarität in den sozialen Medien ist. Seine, wie er sie nennt, langjährige Weggefährtin Tatjana Kiel habe den Hashtag #WeAreAllUkrainians ins Leben gerufen. Auch Kiel kam bei "Late Night Berlin" zu Wort. Sie rief dazu auf, zu zeigen, dass die russische "Propaganda, Propaganda ist, aber nicht der Wahrheit entspricht".
Auch Klaas Heufer-Umlauf betonte, dass Demonstrationen über Social Media stattfinden können. Es sei eine Bühne für eine Haltung und ein Mittel, Menschen zu erreichen. Deshalb solle der Hashtag ernst genommen werden.
Auf Twitter kommt die "Late Night Berlin"-Sendung mit Wladimir Klitschko sehr gut an. Gleichzeitig bemängeln manche Userinnen und User, dass die Sendung nicht zu einer früheren Zeit läuft. Eine Userin schreibt, dass die Nachricht viel mehr Menschen hätte erreichen sollen. Hintergrund ist die schwache Quote der gestrigen Sendung. Darüber hatte das Medienmagazin DWDL berichtet.
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