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"Studio Schmitt": Luisa Neubauer spricht über Drohungen und Hass gegen sich

ARCHIV - 21.10.2022, Hessen, Frankfurt/Main: Luisa Neubauer, Klimaschutzaktivistin, spricht w
Luisa Neubauer sorgte bei "Studio Schmitt" für emotionale Momente.Bild: Deutsche Presse-Agentur GmbH / Jessica Lichetzki
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Bei "Studio Schmitt": Luisa Neubauer erklärt, warum sie Personenschutz braucht

29.04.2023, 15:03
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Bei "Studio Schmitt" war in dieser Woche Luisa Neubauer zu Gast. Die Klimaaktivistin stellte sich nicht nur den drei schnellen Fragen von Moderator Tommi Schmitt ganz zu Beginn der Sendung, sondern gab im Interview auch Einblicke in ihr Leben.

Luisa erklärte dort, dass sie zum ersten Mal durch ihre Mutter mitbekommen habe, was Aktivismus bewirken kann. Denn als Luisas Grundschule geschlossen werden sollte, habe ihre Mutter dagegen protestiert und letztlich Erfolg damit gehabt. "Für viele Kinder ist ja Politik was, was ganz weit weg stattfindet. Und auf einmal saß meine Politik am Frühstückstisch und hat meine Brote geschmiert", erinnert Luisa sich.

"Studio Schmitt": Luisa Neubauer erklärt Folgen von Hass

Heute ist sie selbst aktivistisch aktiv. Doch ihr Protest erfährt nicht nur Bewunderung. Tommi fragt Luisa ganz konkret nach den Folgen, die das für sie hat.

Er möchte etwa wissen, ob sie Personenschutz bekomme. "Wir sind direkt in die Gute-Laune-Themen rein geskatet", merkt Luisa daraufhin an. Sie erklärt, dass es sie frustriere, dass Hass im Netz immer noch als ein reines Phänomen des Internets behandelt werde. Der Hass sei nicht darauf beschränkt: "Sondern der Hass, der im Netz stattfindet, findet dann auch in den Leuten statt, die dann ganz reale Menschen sind und der legt sich auf Menschen wie mich", sagt sie. Die Folgen? Die sehen für sie so aus:

"Ich brauche Personenschutz, wenn ich zu öffentlichen Veranstaltungen gehe, ich muss ununterbrochen irgendwen verklagen. Das ist eine ganz absurde Situation."

Sie findet: Eigentlich müssten Klimaaktivist:innen der Öffentlichkeit vertrauen können, um "gemeinsam gute Sachen machen" zu können. Doch bei ihr persönlich sei das mittlerweile anders. "Auf eine ganz paradoxe Art und Weise wird die Öffentlichkeit ein gefährlicher Ort für mich."

Angst davor, im öffentlichen Raum unterwegs zu sein, hat sie zwar nicht. "Aber es ist ein komisches Gefühl zu wissen: 1.000 Leute schreiben Hate-Kommentare und einer sagt: 'So, jetzt gehe ich mal los und schaue, wo wohnt die denn?' Oder was auch immer", spricht sie über ihre Bedenken.

Luisa fordert dementsprechend einen besseren Schutz für Menschen, die sich politisch engagieren.

"Und es bräuchte angesichts dessen ganz dringend eine Politik, die sagt: Wir handeln mal, wir legen los, wir halten unsere eigenen Klimaziele ein. Damit Klimaaktivisten wie ich ein bisschen weniger Druck und weniger Last hätten."

Luisa Neubauer spricht über ihren Vater

Im weiteren Verlauf des Gesprächs sorgt Luisa dann noch für einen emotionalen Moment, als sie über ein anderes Thema spricht, das ihre Entscheidung für den Aktivismus sehr beeinflusst hat. Vor sieben Jahren habe ihr Vater die Diagnose Krebs erhalten:

"Ich war 19 und das war für mich ein völlig unvorstellbarer Gedanke, dass mein Vater, der mir alles bedeutet hat, auf einmal nicht mehr da ist. Also die maximale Ohnmacht. Ich kann nichts aufhalten, ich kann ihn nicht heilen, ich kann gar nichts machen"
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Als sie Jahre später mitten im Studium feststellte, dass es eine Klimakrise gibt, habe sie dann realisiert, dass sie sich selbst darum kümmern müsse. "Ich kannte das von meinem Vater und dieser Krebserfahrung: Man kann unglaubliche Kräfte entwickeln und man kann sich durch solche Sachen durchkämpfen. Und dann geht das ja auch, das ist ja das Gute dabei."

Tommi, der sonst meist eine schlagfertige Antwort parat hat, ist von Luisas Worten sichtlich ergriffen.

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