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ProSieben fährt mit riskantem Programm ein Quoten-Desaster ein

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Bei ProSieben setzte man am Sonntag komplett auf Sportübertragungen, doch der Plan ging nicht auf.Bild: imago images/bildbyran
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ProSieben scheitert mit riskantem Ganztagsprogramm spektakulär

27.05.2024, 14:46
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Bei ProSieben versuchte man es an diesem Sonntag noch einmal mit einem etwas anderen Programm, als die Zuschauer:innen es normalerweise gewohnt sind. In München setzte man voll auf den Sport und zeigte gut zehn Stunden lang ununterbrochen verschiedene Übertragungen. Doch das Publikum war von dem Programm offensichtlich nicht überzeugt.

Eine Auswertung der Zuschauer:innenzahlen zeigt: ProSieben hat sich mit dieser Programmgestaltung offensichtlich verkalkuliert. Nachdem der Samstag für den Münchner Sender bereits alles andere als positiv verlaufen war, wurde es mit der Sportoffensive nicht unbedingt besser. ProSieben erlebte ein Debakel. Für die Konkurrenz lief es dagegen deutlich besser. Vor allem das ZDF durfte sich über eine Überraschung freuen.

Sportoffensive von ProSieben floppt

Am Sonntag stand bei ProSieben alles im Zeichen des Sports. Ab 13 Uhr bot der Sender stundenlange live-Übertragungen der DTM am Lausitzring, der Eishockey-WM und von der European League of Football an. Knapp zehn Stunden lang dauerten die Sportsendungen insgesamt.

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Am besten funktionierte dabei noch das Finale der Eishockey-WM. Während der Titelkampf zwischen Tschechien und der Schweiz zunächst mit einem Marktanteil von 3,7 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen startete, kamen im Laufe der Übertragung immerhin noch einige Zuschauer:innen hinzu.

Ab 22 Uhr schalteten einem Bericht von "DWDL" zufolge immerhin 7,7 Prozent ein. Das letzte Drittel des WM-Finales sahen 1,02 Millionen Menschen.

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Tschechien gewann das Eishockey-WM-Finale gegen die Schweiz. Bild: imago images

Mit den anderen Sportübertragungen des Tages dagegen konnte ProSieben ebenfalls deutlich weniger Menschen erreichen. Das WM-Spiel um Platz drei kam nur auf Marktanteile zwischen 2,6 und 3,3 Prozent. Auch die European League of Football konnte zu Spitzenzeiten nur 230.000 Zuschauer:innen erreichen, im letzten Drittel bedeutete das einen wenig berauschenden Marktanteil von 4,6 Prozent. Die Sportfans konnten ProSieben am Sonntag also nicht vor einem Debakel retten.

Überraschung beim ZDF

In der Primetime im weiteren Verlauf des Abends lief es vor allem für die öffentlich-rechtlichen Sender gut. Der ARD-"Polizeiruf" sicherte sich mit 6,8 Millionen Zuschauer:innen und einem Marktanteil von 26,4 Prozent den Tagessieg. Auch das junge Publikum schaltete ein: In der Zielgruppe der 14- bis 40-Jährigen sahen 880.000 Menschen den Krimi und verschafften ihm dort einen Marktanteil von 16,9 Prozent.

Das ZDF schickte für seine "Herzkino"-Reihe die Serie "Dr. Nice" ins Rennen und erreichte damit einen Marktanteil von 17,8 Prozent. 4,59 Millionen Zuschauer:innen sahen sich die letzte Folge der aktuellen Serienstaffel an. Im jungen Publikum erreichte die Folge einen Marktanteil von 9,9 Prozent und schaffte damit einen neuen Bestwert.

Neiss (Patrick Kalupa, l.) kämpft mit seinen Depressionen und hat die Nacht auf dem Dach des Krankenhauses verbracht, wo Dr. Schmidtke (Maximilian Grill, r.) ihn gefunden hat
"Dr. Nice" erreichte überraschend gute Quoten.Bild: ZDF/Gordon Muehle

Während RTL mit "Jurrassic World" immerhin noch einen Marktanteil von 15,6 Prozent in der Zielgruppe der unter-50-Jährigen erzielen konnte, lief es für die anderen Sender der Gruppe am Sonntag wesentlich schlechter. "Grill den Henssler" schaffte zwar immerhin noch 7,7 Prozent Marktanteil, RTL Zwei dagegen erlebte ein Debakel. "#Racegirl – Das Comeback der Sophia Flörsch" floppte mit 1,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe komplett.

Die Konkurrenz von Kabel Eins konnte sich mit von anfangs schlechten 3,7 Prozent Marktanteil für "Yes we Camp" noch auf 5,9 Prozent für "Abenteuer Leben am Sonntag" steigern. "Der Schuh des Manitu – Extra Large" auf Sat.1 schaffte es zur Primetime auf sehr gute 12,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, insgesamt sahen im Schnitt 1,47 Millionen Menschen zu. Zahlen, von denen ProSieben an diesem Sonntag nur träumen konnte.

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