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Oliver Pocher torpediert Diskussion zu Klimaprotest in TV-Show

Oliver Pocher bei der Verleihung des 25. Deutschen Comedypreises 2021 in Brainpool TV Studio. Köln, 01.10.2021 *** Oliver Pocher at the award ceremony of the 25 German Comedy Awards 2021 in Brainpool  ...
Oliver Pocher war bei "Stern TV" zu GastBild: IMAGO/Future Image
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Oliver Pocher torpediert "Stern TV"-Diskussion zu Klimaprotest

18.04.2023, 09:16
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Oliver Pocher fuchelt wild mit den Händen, fällt allen drei Frauen in der Runde ständig ins Wort und zündet eine argumentative Nebelkerze nach der anderen. Carla Hinrichs, Klimaaktivistin der Letzten Generation, platzt am Ende der Kragen. "Stern TV" am Sonntag startet mit einer Diskussion zu den angekündigten Protesten der Letzten Generation, die ab dem 24. April Berlin mit Straßenblockaden lahmlegen will. Und legt sich erstmal selbst lahm.

In der Runde, moderiert von Mareile Höppner sitzen Carla Hinrichs, Sprecherin der Letzten Generation, Irene Mihalic, Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion, Sarah Bosetti, Satirikerin und: Oliver Pocher.

Neues Bündnis in der radikalen Klimabewegung

Eingeleitet wird dieses Schauspiel, das RTL präsentiert, mit einem Einspieler zu Protestaktionen von Klimaaktivist:innen, die sich vergangene Woche in Berlin zutrugen. Die sehr bildwirksame Aktion der Gruppe Extinction Rebellion, die ein Banner aus dem Luxushotel Adlon entrollte und Pyrotechnik abfackelte. Die Gruppe wird als "eher unbekannt" bezeichnet, dass es sich dabei um eine transnational agierende Bewegung handelt, erklärt die Redaktion nicht.

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Und unbekannt ist auch eine Frage des Blickwinkels, wer sich mit der Klimabewegung auseinandergesetzt hat, kennt Extinction Rebellion. Über wackelige Bilder von Zelten in Parks spricht die Stimme aus dem Off: "Das Schlimmste soll der Hauptstadt noch bevorstehen." Gemeint sind die angekündigten Straßenblockaden. Die will die Letzte Generation im Bündnis mit Extinction Rebellion starten.

Diskussion über Protestformen

Pocher wirft die Abschaltung der Atomkraftwerke relativ überraschend in die Runde – und trifft damit einen Punkt: die Frage der Aktionsformen. Bosetti sagt bereits zum Einstieg:

"Wir können hier Kunstkritiker spielen, aber das führt nirgendwo hin."

Sie würde gerne über die Klimaschutzsprechen. Die Frage der Aktionsform des zivilen Ungehorsams, ist eine der sich Hinrichs stellen muss. Sie hat eine Antwort, und zieht den Vergleich zur Antiatomkraftbewegung: "Die haben sich an Gleise gekettet und sich nicht bloß in die Innenstadt gestellt." Niemand in der Runde geht groß darauf ein.

Pochersche Halb- und Unwahrheiten

Pocher macht die Diskussion nicht leichter. Er gestikuliert, fällt jedem ins Wort, verbreitet Unwahrheiten und wird von Moderatorin Mareile Höppner nicht eingefangen. So behauptet er, dass die Grünen nach der Ahrtal-Flut bei 30% in Umfragen gelegen hätten. Der ARD-Deutschlandtrend aus dem August 2021, zwei Wochen nach der Katastrophe, sieht die Grünen bei 19%. Allgemein spricht Pocher viel, aber nie lange. Argumentativ beschränkt er sich darauf, dass Deutschlands Anteile am Treibhausgasausstoß im Vergleich zu China verschwindend gering sind.

Moderatorin Mareile Höppner

+++ Die Verwendung des sendungsbezogenen Materials ist nur mit dem Hinweis und Verlinkung auf RTL+ gestattet. +++
Mareille Höppner leitete eine hitzige Diskussion.Bild: rtl/Stephan Pick

"Mit dem Argument kann man es auch gleich lassen mit dem Klimaschutz", entgegnet Bosetti. Daraufhin geht es Pocher um die Dienstlimousinen, der beiden grünen Spitzenminister:innen Annalena Baerbock und Robert Habeck, die am Bundestag vorfahren würden. Klar fahren beide Dienstlimousinen nur, sind beide kaum im Parlament, weil sie des Amtes wegen ziemlich viel Reisen. Außenministerin und Energieminister während einer Energiekrise halt.

Was repräsentiert Oliver Pocher?

Pochers Gemansplaine, wird just von Carla Hinrichs unterbrochen. "Ich kann es nicht glauben, dass wir immer noch solche Debatten führen", bricht es aus ihr heraus. Sie fordere, dass endlich wer handele. Pocher darauf: "Dann geh!" Als Sarah Bosetti daraufhin die Frage stellt, warum Pocher eigentlich eingeladen sei, erwidert er:

"Ich habe eine Meinung, mich kennen die Leute und ich repräsentiere etwas."

Gerade als es spannend wird, geht RTL in die Werbung und danach wird abmoderiert. Pochers Auftritt aber bleibt im Gedäcthnis. Er redet ständig, weil er eine Meinung hat, muss er diese auch vor dem Satzende des Gegenübers sagen und er glaubt wirklich viel Ahnung von allem, wozu er gefragt wird zu haben.

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