Unterhaltung
TV

"Stern TV": Emotionaler Auftritt von Shani Louks Mutter – "Ich kann nur hoffen"

Moderator Steffen Hallaschka

+++ Die Verwendung des sendungsbezogenen Materials ist nur mit dem Hinweis und Verlinkung auf RTL+ gestattet. +++
Steffen Hallaschka widmete sich in "Stern TV" den Angriffen in Israel.Bild: rtl+
TV

"Stern TV": Emotionaler Auftritt von Shani Louks Mutter bei Steffen Hallaschka – "Kann nur hoffen"

12.10.2023, 06:4812.10.2023, 08:16
Mehr «Unterhaltung»

Shani Louk tanzte am Samstagmorgen noch auf dem Supernova-Festival in der israelischen Negev-Wüste. Und dann "wurde das Paradies zur Hölle", wie es ein Überlebender im "Stern TV"-Interview beschreibt. Terroristen der islamistischen Hamas massakrierten mindestens 260 Feiernde. Und sie entführten die 22-jährige Deutsche Shani Louk. Am Mittwochabend spricht ihre Mutter Ricarda Louk zum ersten Mal im deutschen Fernsehen. Eine "Stern TV"-Sendung über Israel im Kriegszustand und Judenhass in Deutschland.

Ricarda Louk beschreibt ihre in den Gaza-Streifen entführte Tochter als ihre "kleine Fee", einen Freigeist, die immer "lebensfroh und friedlich" sei. Ihre Tochter sei "weltoffen und viel auf Reisen". Über eine Kontaktperson im von der Hamas beherrschten Gaza-Streifen hat sie inzwischen erfahren: Shani liege mit einer "schweren Kopfverletzung" in einem Krankenhaus. "Ich kann nur hoffen", sagt sie. Noch während des Angriffs auf das Festival telefonierte sie mit ihrer Tochter. Shani sei mit einem Auto unterwegs zum Schutzraum gewesen

Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.

Der Schrecken des Videos

Dann fand ein Freund, das Video einer jungen Frau auf der Ladefläche eines Pick-Ups, umringt von bewaffneten Männern, in sozialen Medien. Ricarda Louk erkennt ihre Tochter an Tattoos, Kleidung und den Dreadlocks. Sie sei schockiert darüber, wie "barbarisch" ihre Tochter behandelt wurde. Sie und die Familie versuchten ein "Zeichen zu sehen", ob Shani Louk auf dem Video am Leben ist. Sie waren sich unsicher, aber klammerten sich an ihre Hoffnung. Bis heute.

Der sehr angemessen zurückhaltenden Steffen Hallaschka fragt nach, was Ricarda Louk, wie ihre Tochter Deutsche, sich von der Bundesregierung erhofft. "Dass sie alles tun, um Shani zurückzuholen", macht sie deutlich. Sie habe zwar einen Ansprechpartner bei den deutschen Behörden. Aber genauso wie bei den israelischen Behörden, habe sie "im Prinzip noch nichts zurückgehört". Alles, was sie weiß, habe sie über Freunde mit "Kontaktpersonen" in Gaza erfahren. Sie sieht besonders den deutschen Staat in der Pflicht zu helfen, wo es nur möglich ist. Ricarda Louk ist deutsche Staatsbürgerin und vor über 30 Jahren nach Israel ausgewandert.

Neue Welle des Judenhasses

In Deutschland lebende Jüd:innen erfahren gerade eine neue Welle des Antisemitismus – wie jedes Mal, wenn sich der Konflikt verschärft. Jurastudent Lars Umanski hat sich 2014 zum ersten Mal "überlegt, ob ich als Jude in diesem Land noch sicher bin". "Stern TV" zeigt Bilder von den – zumeist aufgelösten – antiisraelischen Demonstrationen, auf denen die Massaker der Hamas bejubelt wurden. "Wie kann das sein, dass in meinem Berlin Leute die Ermordung von Juden abfeiern?", fragt Umanski.

Anna Strasoelski, Vizepräsidentin der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, hat eine Antwort, rechter, linker und islamistischer Antisemitismus würden immer noch nicht genug als Gefahr wahrgenommen. "Jüdinnen und Juden müssen endlich ernst genommen werden", sagt sie. Damit verknüpft die Forderung, der deutsche Staat müsse gegen Vorfeldorganisationen palästinensischer und islamistischer Terrororganisationen vorgehen. Als Beispiel nannte sie die Vereinigung "Samidoun", die eng mit der palästinensischen Terrororganisation PFLP verbunden ist.

Angesichts der Bilder des Schreckens aus Israels und denen des offenen Judenhasses aus Deutschland betont Umanski nochmals die Notwendigkeit des Schutzraums Israels für jüdisches Leben. "Das Verständnis von 'Jeder Mensch zählt' ist ein anderes in Israel", sagt er. Er habe Israel erst am Sonntag verlassen. Auf der einen Seite sei er "glücklich, in Sicherheit zu sein". Andererseits habe er noch Freunde und Familie in Israel. "Menschen, mit denen ich am Strand gelegen habe, posten jetzt Bilder von sich in Uniform." Am Montag berief die israelische Armee über 300.000 Reservist:innen ein.

Anschlag von Halle – Deutscher Antisemitismus

Umanski bringt die Diskussion auch noch an einem Punkt nach Deutschland und in die deutsche Mehrheitsgesellschaft zurück: Der Anschlag von Halle 2019, als der deutsche Rechtsextreme Stephan B. Jana Lange und Kevin Schwarze ermordete, sei "das erste", was ihm bei Judenhass in Deutschland einfalle. Der Attentäter versuchte damals in die Synagoge einzudringen. Eine Holztür rettete die Leben der Betenden.

"Mein Lieblingsthema": Billie Eilish spricht über Masturbation

Billie Eilish ist bei öffentlichen Auftritten ein offenes Buch. Häufig spricht sie über Mental Health und ihr früher schwieriges Verhältnis zum eigenen Körper, viele Fans können sich daher mit der Sängerin identifizieren.

Zur Story