"DHDL": Carsten Maschmeyer war von zwei Gründern nicht überzeugt.Bild: RTL / Bernd-Michael Maurer
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Nach Tillmann Schulz gehört nun auch "Glossybox"-Gründerin Janna Ensthaler dem Löwenrudel an. In "Die Höhle der Löwen" stellten wieder mehrere Start-ups ihre Geschäftsideen vor, in der Hoffnung, die Investor:innen für sich zu gewinnen. Investor Ralf Dümmel war in dieser Folge in großer Investierlaune, wovon mehrere Gründer:innen profitieren konnten. Doch nicht alles lief reibungslos: Carsten Maschmeyer platzte bei einem Deal der Kragen.
Fancy Einrichtungsdeko aus Restmüll
Die Runde eröffnet die 28-jährige Gründerin Lisa Mathieu. Nachhaltigkeit und Upcycling liegt der Studentin und Unternehmerin am Herzen. In diesem Sinne ist auch ihr Unternehmen "The Way up" entstanden. Einfach war das Ganze nicht: "Ich stehe jeden Tag um fünf Uhr auf und habe kein Privatleben mehr", erzählt sie.
Ihre Produkte stehen in der Löwenhöhle für die Präsentation bereit. Das Motto ihrer Firma: Schönes Interiordesign aus alten Materialien. Dabei entstehen Vasen aus 100 Prozent Altglas und Tische aus alten Parkettböden.
In Zeiten von Corona verlor Lisa ihren Job und stand plötzlich vor dem Nichts, erzählt sie in der Sendung. So entstand die Idee, selber zu gründen. Im ersten Geschäftsjahr erzielte die Gründerin einen Umsatz von 208.000 Euro. "Du bist eine Maschine", sagt Ralf Dümmel und ist von der Stärke der Gründerin sichtlich beeindruckt.
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Erster Deal für die neue Löwin
Alle Produkte sind Unikate. Im Studio steht ein Tisch, der seine Wurzeln in der DDR-Zeit hat. Der Parkettboden, der die dicke Tischplatte bildet, war mal ein Turnhallen-Boden in der DDR. "Ich möchte Nachhaltigkeit in die Massenproduktion integrieren", so Lisa Mathieu. Das schaffe sie aber nicht alleine und benötige die Hilfe einer Investorin oder eines Investors.
Lisa Mathieu möchte eine Investition von 100.000 Euro und bietet 15 Prozent der Firmenanteile an. Um eine Bewertung des Produkts sicherzustellen, erhalten zunächst alle Löwen eine Vase. Von der Herstellung der Vasen sind die Löwen überzeugt, der Tisch sei jedoch nicht ganz nachhaltig, kritisiert Carsten Maschmeyer. Die Metallbeine seien nämlich nicht recycelt. Deswegen ist er raus.
Die Gründerin möchte mit der Unterstützung der Löwen 100 Prozent Nachhaltigkeit erreichen, entgegnet sie. "Ich suche einen strategischen Partner, der das mit mir groß machen kann." Es kommt es zu einer vielversprechenden Investitionsmöglichkeit, denn drei Löwen sind interessiert. Besonders Janna Ensthaler und Ralf Dümmel, die in dieser Runde ein Team bilden, möchten in das Unternehmen investieren. Allerdings verlangen sie für die 100.000 Euro satte 30 Prozent der Unternehmensanteile. Auch Dagmar Wöhrl zeigt sich bereit, das Geld zu investieren und fordert im Gegenzug 20 Prozent Firmenanteile.
Schließlich entscheidet Lisa am Ende ihres Verhandlungsgesprächs, ihrem Bauchgefühl zu folgen und zwei Löwen als Teil ihres Teams zu haben. Sie konnte auch ihre Verhandlungsfähigkeiten unter Beweis stellen und handelte die Firmenanteile auf 26 Prozent runter. Somit hat die neue Löwin Janna Ensthaler in ihrer ersten Sendung direkt den ersten Deal abgeräumt.
Janna Ensthaler machte ihren ersten Deal klar.Bild: RTL / Bernd-Michael Maurer
Gründer-Brüder können Ralf Dümmel überzeugen
Mit jungen Unternehmern geht es weiter. Die Brüder Simon und Robin sind gerade mal 22 und 27 Jahre alt, kommen aus einem Familienunternehmen und stiegen bereits früh in die Firma des Vaters ein. In der Fassadenstuck-Firma konnten die Jungs ihr Hobby zum Beruf machen. 2021 kam dem Gründer-Duo dann die erste Geschäftsidee. Und diese basiert auch auf einer Familiengeschichte. Die Mutter der beiden hatte nämlich ein Problem: Die frisch gestrichene Decke ist fleckig.
Zur Rettung aller fleckigen Decken in deutschen Haushalten haben die Gründer-Brüder den "Deckenblitz" hergestellt. Hierbei handelt es sich um einen Stift, mit dem Stellen an der Decke markiert werden können, die gestrichen werden müssen. Somit soll die Renovierung von Decken erleichtert werden. Das soll Flecken verhindern. Das besondere daran: Die Farbe des Stifts wird problemlos überstrichen und ist nicht mehr sichtbar. Robin und Simon möchten 50.000 Euro und bieten dafür 25,1 Prozent der Firmenanteile. Ralf Dümmel ist von der Idee begeistert und möchte investieren. Er fordert jedoch 30 Prozent Firmenanteile. Die Jungs nehmen den Deal an und können ihr Glück kaum glauben.
Pfandflaschensystem für Badezimmer-Platikmüll
Brad Dickey und Kimani Michalke möchten die Nachhaltigkeitsbranche revolutionieren. Mit ihrer Firma "Circle Back" haben sie ein Pfandsystem für Pflegeprodukte aus Plastik entworfen. Die Idee: Nach dem Verbrauch sollen Badezimmer-Plastikverpackungen in Supermärkten und Drogerien zurückgebracht werden können, ähnlich wie es bei Trinkflaschen bereits üblich ist. Mehrere Investor:innen zeigen sich direkt beeindruckt. Jedoch stellt sich schnell heraus, dass die Idee nicht gut durchdacht war.
Carsten Maschmeyer: "Für mich seid ihr Blender"
Beim Abschluss der Präsentation prescht Carsten Maschmeyer dazwischen. "Ich hab wichtige Fragen", sagt er. Sein skeptischer Tonfall ist nicht überhörbar. Die Fragen zu Finanzplänen können vom Gründer-Duo nur halbwegs beantwortet werden. Im achten Geschäftsjahr sei ein Umsatz von sieben Millionen Euro geplant, berichten Kimani Michalke. "Ihr habt nicht mal einen Euro verdient und plant schon das achte Jahr", bemängelt Maschmeyer.
Brad Dickey und Kimani Michalke stellten ihr Unternehmen vor.Bild: RTL / Bernd-Michael Maurer
Für die Geschäftsidee fordern die zwei 600.000 Euro und bieten acht Prozent der Firmenanteile an. Die Idee, herkömmliche Plastikflaschen-Pfandautomaten in Recyclinganlagen für Badezimmer-Artikel umzuwandeln, findet der Investor zwar gut, kritisiert aber die mangelnde Finanzplanung und das fehlende Gefühl für die Risikolast ihres Vorhabens. Dann platzt dem Investor der Kragen:
"Ihr wollt an einem ehrenwerten Projekt mitverdienen. Das Thema ist hip, aber das Team ist eine Niete. Für mich seid ihr Blender."
Dazu gibt es im Netz verschiedene Meinungen:
Auch die anderen Löwen sind nicht überzeugt. Ohne Deal verlassen die beiden Gründer das Studio. Am Ende beruhigt sich Carsten Maschmeyer wieder: "Vielleicht war ich ein bisschen zu streng."
Wenn im Laufe des Dezembers die vielen verschiedenen Jahresrückblicke zusammengestellt werden, wird darin sicher auch die Krebserkrankung von Prinzessin Kate Raum finden.