"Wer wird Millionär?" läuft seit mittlerweile 23 Jahren im TV. Grund genug für RTL und Günther Jauch, am Montagabend auf die glücklichen Gewinner und die Pechvögel der vergangenen Jahrzehnte zurückzublicken.
Einer, der Jauch und den Zuschauer:innen wohl für immer im Gedächtnis bleiben wird, ist der allererste "WWM"-Millionär: Prof. Dr. Eckhard Freise. Der Geschichtsprofessor beantwortete vor fast genau 22 Jahren – am 2. Dezember 2000 – als erster Kandidat die Millionen-Frage korrekt. Seitdem hat Freise schon zahlreichen anderen Kandidaten erfolgreich als Telefonjoker gedient.
2013 hatte auch Sebastian Langrock das große Glück, es auf den Ratestuhl zu schaffen. Er marschierte durch bis zur Millionenfrage und konnte diese tatsächlich schon vor dem Einblenden der Antwortmöglichkeiten beantworten – eine Premiere.
Mit der 20-nach-4-Stellung kennt sich der Kellner aus, war sich Langrock sicher und lag damit komplett richtig. Woher er das wusste? Er hatte es eine Woche vor seinem Auftritt in dem Buch "Unnützes Wissen" gelesen. Sein erspieltes Geld hat der Münchner mittlerweile in verschiedene Firmen investiert.
"WWM"-Millionär Leon Windscheid hat seinen Gewinn von 2015 ebenfalls gut investiert - in ein Party- und Event-Schiff. Für ihn war nach seiner Quiz-Show-Teilnahme vor allem das Geheimhalten seiner Gewinnsumme eine Herausforderung. Denn, wie er in der Sendung am Montag erzählt, wurden seine Freunde bereits misstrauisch, nachdem er gleich dreimal ins TV-Studio musste, um auf dem Ratestuhl Platz zu nehmen. Als dann auch noch anschließend ein Team von "Stern TV" bei ihm auf der Matte stand und sein Mitbewohner in der Dusche einen verräterischen Lametta-Streifen fand, wurde es für den damals 26-Jährigen richtig heikel.
Das Problem: Die Kandidat:innen sind tatsächlich vertraglich verpflichtet, über ihren Gewinn bis zur Ausstrahlung Stillschweigen zu bewahren. Wenn sie das nicht tun, wird ihnen schlimmstenfalls das Geld gar nicht erst ausgezahlt. "Ich glaube, einem Freund habe ich es gesagt. Jetzt kann ich's ja erzählen", verrät Leon Windscheid mit einem Augenzwinkern.
Für andere lief es deutlich weniger erfolgreich. Besonders tief abgestürzt war Francois Bao (damals noch Pütz) aus Braunschweig. 2008 stürzte er von 500.000 auf 500 Euro. Seinen Auftritt bei Jauch hat er sich niemals angesehen – bis jetzt. Für "Wer wird Millionär? – Das Phänomen: Zwischen Pech und Glück" schaut er sich mit dem Moderator den schweren Absturz an.
Bao scheiterte an einer Kondom-Frage. Jauch wollte damals von ihm wissen: Wer stellte vor rund 150 Jahren ein Kondom aus Gummi her?‘ A: Giovanni Pirelli, B: John Dunlop, C: Charles Goodyear oder D: André Michelin. Bao fragte eine Frau aus dem Publikum. Die Dame meinte, in dem Zusammenhang den Namen Dunlop schon mal gehört zu haben. Der Gedanke deckte sich mit der Ahnung von Bao – leider zu Unrecht. Denn tatsächlich war es Goodyear und so endete der Auftritt mit enttäuschenden 500 Euro.
Bao haderte noch länger mit seinem Auftritt, wie er in der Sendung sagt. Aber er stellt klar: "Ich mache der Frau bestimmt keinen Vorwurf und es ist auch egal. Natürlich ist es das Körnchen Reis auf der Waage, aber ich glaube, ich hätte es so oder so gemacht." Am Ende richtet er sich sogar mit einer Bitte an die "WWM"-Redaktion und Günther Jauch: "Wenn Sie noch Kontakt zu der Frau haben, sagen Sie ihr, ich bin ihr nicht böse."