Vor der neuesten Ausgabe von "Denn sie wissen nicht, was passiert! Die Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show" musste sich Günther Jauch schon zweimal aufgrund seiner Corona-Infektion krankmelden. In beide Sendungen wurde er allerdings per Videoschalte eingebunden und unterrichtete die Zuschauer über seinen Gesundheitszustand. Bevor das Format bei RTL eine Pause einlegt, hieß es nun noch einmal zittern: Würde der Moderator vielleicht diesmal rechtzeitig fit werden?
Am Freitagabend vermeldete "rtl.de" die schlechte Nachricht: Der 64-Jährige bleibt weiter in Quarantäne und wird nicht dabei sein. Noch am Donnerstag hatte er bei "Stern TV" ein Update gegeben und erklärte: "Es geht mir im Prinzip ganz gut, aber ich werde das Virus tatsächlich nicht los." Sein Einsatz stand zu diesem Zeitpunkt zwar auf der Kippe, war aber noch nicht abgesagt. Als großes Problem nannte Jauch seine schlechten Viruswerte.
Somit mussten Barbara Schöneberger und Thomas Gottschalk also abermals ohne ihren Kollegen "Denn sie wissen nicht, was passiert!" stemmen. Und es kam noch schlimmer: Auch Spielleiter Thorsten Schorn fiel corona-bedingt aus! Der Titel der Show war nun endgültig Programm.
Als Gottschalk und Schöneberger die Bühne betraten, wurden sie zunächst von Ralf Moeller begrüßt, durch die Sendung führen sollte der "Gladiator"-Darsteller aber nicht. Vielmehr kutschierte er persönlich den neuen Moderator auf die Bühne: Tim Mälzer verbarg sich unter einer Jauch-Maske! Damit gelang RTL eine gewaltige Überraschung, denn mit dem Starkoch war nicht unbedingt zu rechnen gewesen, schließlich bringt er keinerlei Erfahrung als Showmaster mit. Wie sich herausstellte, sollte er planmäßig als Kandidat antreten und schlüpfte kurzfristig in die Moderatoren-Rolle.
Noch vor der großen Mälzer-Enthüllung wurden aber die wirklichen Kontrahenten von Schöneberger und Gottschalk vorgestellt – das Duo bekam es mit Thomas Hermanns und Michelle Hunziker zu tun. Gottschalk nahm schließlich Bezug auf die aktuellen hitzigen Diskussionen um die Schauspieler-Initiative #allesdichtmachen und meinte:
Schöneberger legte daraufhin nach: "Ich weiß nicht, ob uns das gelingt, ehrlich gesagt. Das ist heutzutage fast nicht mehr möglich." Die erste Runde "Das musikalische Hütchenspiel" sorgte glücklicherweise für keinen Eklat, bedeutete jedoch direkt die erste Schlappe für die Gastgeber.
Das Prinzip: Unter fünf Hüten verbarg sich dabei jeweils ein Sänger, genauer gesagt ein Mitglied der neuen Boyband Team5ünf mit Jay Khan und Marc Terenzi. Jeder trällerte immer einen kleinen Teil aus dem Refrain eines berühmten Songs und die Kandidaten mussten die Textzeilen korrekt anordnen, indem sie die Hütchen in der richtigen Reihenfolge lüften. Hunziker und Hermanns, der sich als besonders textsicher erwies, gewannen das Game klar mit 3:0.
Gottschalk hingegen verzweifelte an einer Stelle, als er ein falsches Hütchen hochhob und unvermittelt "Halt's Maul!" blaffte. Viele Zuschauer beömmelten sich darüber bei Twitter. Was für ein Auftakt!
Vor dem dritten Spiel schaltete sich wieder Günther Jauch zu, der seinen Show-Einsatz offenbar nur knapp um wenige Stunden verpasste. Mittlerweile nämlich ist ein Test bei ihm negativ ausgefallen, der Entertainer hat die Infektion damit ausgestanden. "Ich bin ab jetzt wieder negativ, insofern hab' ich's überstanden", freute er sich.
Jauch nutzte die Gelegenheit für einen eindringlichen Appell und forderte die Zuschauer auf, sich zahlreich impfen zu lassen und verwies dabei zunächst auf den zweiten Corona-Fall der Produktion, Thorsten Schorn: "Es zeigt im Grunde, dass dieses Covid-19 praktisch jeden treffen kann, insbesondere, wenn man noch nicht geimpft ist." Und weiter:
Nachdem zuvor auch bereits Ralf Moeller, der vor Wochen ebenfalls infiziert war, vor Corona gewarnt hatte, machte es Jauch noch einmal ganz klar: "Leute, wir müssen uns einfach impfen lassen!" Er selbst habe sich 14 Tage lang nicht allzu gut gut gefühlt und freue sich, dass "Geruch und Geschmack so langsam wiederkommen". Zwar merkte er an, dass die Politik in diesem Bereich Fehler gemacht hat, zeigte sich aber zuversichtlich, dass es mit dem Impfen nun zügig vorangeht.
Das Duell zwischen den zwei Teams entwickelte sich im Verlauf des Abends zu einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen, vor allem Hunziker und Schöneberger traten hochmotiviert auf und gaben alles. Ein Highlight war beispielsweise die Neuauflage des Spiels bei dem die Kontrahenten mit Creme an ihren Nasen kleine Wattebällchen aus einer Schüssel in eine andere transportieren.
Als die Kandidaten die Kleiderschränke von Zuschauern der richtigen Personenbeschreibung zuordnen sollten, leistete sich Mälzer einen peinlichen Fehler: Er rief einmal die falsche Person an und hätte somit beinahe eine Lösung vorweggenommen. Zum Glück für ihn war das Game zu diesem Zeitpunkt ohnehin schon entschieden.
Am Ende gelang es Schöneberger und Gottschalk, die Schmach aus dem ersten Spiel vergessen zu machen. Michelle Hunziker fiel als erste aus der Wand, weil Thomas Hermanns sich so einige Patzer in der Fragerunde gegen Gottschalk leistete. Somit können sich die zuvor ausgewählten Alltagshelden über eine kräftige Spende in Höhe von 40.000 Euro freuen.
Die Reaktionen des Publikums auf Mälzers Einstand als Moderator fielen alles in allem geteilt aus. Bei Twitter wurde einerseits vertreten, dass er sich unter Berücksichtigung der Umstände gut geschlagen hat, vernichtende Kritik hagelte es aber ebenso. Tatsächlich erklärte er die Spiele nicht immer souverän, die fehlende Erfahrung war ihm anzumerken. Für einige User machte er das aber mit einem sympathischen Auftritt wett.
Um kurz vor 23.00 Uhr durfte sich Mälzer übrigens auch noch auf heimisches Terrain begeben und live in der Sendung kochen: Unter den hungrigen Blicken der Kandidaten bereitete er innerhalb von wenigen Minuten Pasta zu, die im Anschluss genüsslich verzehrt werden durfte. "Wahnsinn, wie du das machst", staunte Schöneberger. Später gönnte sie sich noch einen Nachschlag.
Mälzer bekundete derweil, dass er durchaus gerne in die Show zurückkommen würde – dann aber wirklich auf der anderen Seite, also als Kandidat. Eine längerfristige Karriere als Showmaster scheint er demnach eher nicht anzupeilen.
(ju)