Dieses Jahr läuft eine besondere Staffel von "Deutschland sucht den Superstar": Es ist das erste Mal, dass Dieter Bohlen nicht in der Jury sitzt. RTL hatte den Produzenten und "Pop-Titan" vergangenes Jahr gefeuert, um der Show ein neues Image zu verpassen. Man wolle familienfreundlicher werden, hieß es vom Sender. Statt Bohlen sitzt nun Schlagerstar Florian Silbereisen im Chefsessel der Castingshow – zusammen mit Produzent Toby Gad und Sängerin Ilse DeLange.
Während die Jury während der Castings und Recalls zu dritt die Nachwuchstalente bewertete, soll das Trio während der vier Liveshows jeweils durch einen Gastjuroren ergänzt werden. Für die erste Liveshow wurde dann ausgerechnet Thomas Anders als Gastjuror angekündigt – Bohlens ehemaliger Weggefährte!
Es ist kein Geheimnis, dass die beiden Ex-Modern-Talking-Mitglieder mittlerweile nicht mehr die besten Freunde sind. Viele Fans werteten Anders' Engagement als "DSDS"-Juror deswegen als gezielten Seitenhieb gegen den Pop-Titan. Und auch in der ersten Liveshow am Samstag gab es einige Sticheleien in Richtung des früheren "DSDS"-Chefjuroren.
Marco Schreyl, der dieses Jahr sein Comeback als Moderator von "Deutschland sucht den Superstar" feiert, kündigte zu Beginn der Ausgabe am Samstag an, dass "DSDS" einen "kleinen Lackschaden" erlitten hatte. Damit meinte der 48-Jährige Folgendes: Ursprünglich gehörte Mechito noch zu den Top Ten, doch weil er gegen die "DSDS"-Regeln verstoßen hatte, wurde er aus der Show geschmissen.
Dafür bekamen Emine Knapczyk und Dominik Simmen eine zweite Chance und kämpften am Samstag um den letzten Platz in den Liveshows. Beide performten gemeinsam den Song "Rebell Yell" von Billy Idol. Anschließend gaben die Juroren ihr Urteil ab: "Ich finde, jemand von euch beiden hat es extrem gut gemacht. Ich würde zu Dominik tendieren." Dem stimmte Thomas Anders zu und ergänzte: "Dominik hat mich von der Stimme einen Ticken mehr überzeugt."
Am Ende lag die Entscheidung jedoch bei den Zuschauern, die sich schließlich für Dominik entschieden. Bevor Schreyl diese jedoch verkündete, richtete er sich an die Jury und sagte:
Auch wenn der Moderator Dieter Bohlen hier nicht einmal beim Namen nannte, kann man davon ausgehen, dass sein Lob gleichzeitig gegen Bohlen abzielte, schließlich war dieser für seine fiesen Urteile und Sprüche bei "Deutschland sucht den Superstar" bekannt. Und auch Florian Silbereisen konnte sich einen verdeckten Seitenhieb gegen seinen Vorgänger nicht verkneifen. Nachdem Nachrücker Dominik "Take On Me" von a-ha dargeboten hatte, lobte Flori zwar dessen Performance, doch er sagte zusätzlich:
Und wer war für seine Kopfstimme bekannt? Natürlich Dieter Bohlen. Vor der finalen Entscheidung gab es noch ein interessantes Gespräch zwischen Schreyl und Anders. Wie sei es für ihn heute Abend in der Show gewesen, wollte der Moderator von dem Sänger wissen. "Dass hätte ich mir nie träumen lasse, dass hier einmal sitze", antwortete Anders mit einem Lachen. Mit Bohlen in der "DSDS"-Jury hätte es sicher keinen Auftritt von Anders in der RTL-Castingshow gegeben. Dem stimmte auch Schreyl zu: "Da geht es uns gleich. Ich hätte auch nicht gedacht, dass das hier nochmal passiert."
Auch den Zuschauern entgingen die kleinen Lästereien über Dieter Bohlen nicht. "Eiskalter Bohlen-Diss von Silbereisen" und "Subtiler und deutlicher kannst du Dieter Bohlen auf seiner eigenen Bühne nicht dissen", kommentierten unter anderem zwei User auf Twitter.
Auch wenn es für alle zehn Talente Lob von der vierköpfigen Jury gab, war für zwei Sänger die Reise heute Abend vorbei. Dieses Schicksal traf in der ersten Liveshow Abigail Campos und Domenico Tarantino. Für die beiden riefen die wenigsten Zuschauer an.
(swi)