"Heidifest": ProSieben kann mit neuer Klum-Show nicht zufrieden sein
Neben Joko und Klaas ist Heidi Klum auch nach vielen Jahren immer noch eine wichtige Säule im Programm von ProSieben. Kritik an "Germany's Next Topmodel" mag zwar immer wieder aufflammen, am Ende sitzt die 52-Jährige aber fest im Sattel.
Dass der Sender ausgerechnet mit ihr etwas Neues probieren wollte, überrascht daher nicht. Nur: Das "Heidifest" hat am Donnerstag zur Primetime wirklich nicht den besten Start erwischt.
Das "Heidifest" als Mogelpackung
Heidi Klum feierte kurz vor dem Start des Originals ihr eigenes Oktoberfest im Münchner Hofbräuhaus – und das mit diversen nationalen und internationalen Prominenten im Gepäck.
Jedoch bestand die Gästeliste vor allem aus musikalischen Gesichtern früherer Jahrzehnte. Howard Carpendale, Michael Holm, Peter Kraus oder Jürgen Drews gaben sich die Ehre.
Heidi Klum selbst übernahm lediglich kurze Ansagen oder stimmte gelegentlich ein "Prosit" an. Ansonsten überließ sie ihren Gästen die Bühne und oft auch das Playback – einige Auftritte hatten nicht wirklich Live-Charakter.
Technisch lief ohnehin nicht alles rund. ProSieben strahlte das "Heidifest" nicht live aus, ließ dies aber unausgesprochen so wirken. Kameraeinstellungen und Licht führten stellenweise zu überbelichteten Bildern oder Dunkelphasen.
Spätestens, als Haddaway sich an einer Neuinterpretation seines Hits "What is Love" versuchte, die mit dem Original kaum noch etwas zu tun hatte, machte sich bei Social Media Stirnrunzeln breit:
ProSieben geht mit Klum-Show baden
Kurzum: Stellenweise hatte das "Heidifest" etwas von einem Fiebertraum, was offensichtlich nicht jedermanns Geschmack war. Dies spiegelt sich auch in den Quoten wider. Vor allem beim jungen Publikum blieb das Interesse aus.
Ab 20.15 Uhr verfolgten laut AGF-Videodaten (via "DWDL") rund 760.000 Menschen die zweistündige Sendung. In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen reichte es jedoch nur für einen Marktanteil von 5,9 Prozent. Das ist deutlich unter dem Senderschnitt.
Damit rangierte ProSieben zur Primetime nur knapp vor den Konkurrenzsendern RTL Zwei und Kabel Eins, die mit Formaten wie "Love Island VIP" und "Rosins Restaurants" ähnliche, teils bessere Werte erzielten.
Bereits der Vorlauf zur Show geriet zum Fehlstart. Anstelle des Magazins "taff" setzte der Sender um 17 Uhr auf ein einstündiges Countdown-Special zum "Heidifest". Doch die Zahlen blieben weit hinter den Erwartungen.
Gerade einmal 140.000 Menschen schalteten ein, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei schwachen 4,5 Prozent.
In der Show sprach Klum von ihrem "ersten Heidifest", was nahelegt, dass sie für eine Fortsetzung im nächsten Jahr offen ist. In Stein gemeißelt ist eine weitere Ausgabe nach diesen Quoten aber wohl nicht.