Von Fremdscham und schiefen Tönen bis hin zu Kunst und Höhenflügen: Zahlreiche mehr oder weniger Talentierte nutzten am Samstagabend wieder ihre Gelegenheit, um bei "Das Supertalent" den Sprung auf die große Bühne zu wagen.
Wie das Licht die Motten, zog das "Supertalent"-Banner auch wieder einige schräge Vögel an. Darunter der Japaner Tonikaku Akarui Yasumura, der nur in Unterhose, dafür aber mit Dolmetscher erschien.
Sein Akt: Eine Position einnehmen, in der man seinen fleischfarbenen Lendenschutz nicht sieht, schockiert gucken, Position lösen und sagen: "Keine Sorge, ich trage eine Unterhose!" Und das viermal hintereinander.
Während sich das Publikum amüsierte, spaltete der Fast-Nackte in der Jury die Gemüter. So verkündete Bruce Darnell ein entschiedenes "Nein!" und begründete:
Auch Chef-Juror Dieter Bohlen stimmte mit "Nein". Zwei mal "Ja" bekam Yasumura derweil von Model Anna Ermakova und Tänzerin Ekaterina Leonova. "Du schenkst so viel gute Laune", begründete Leonova ihre Entscheidung und fügte hinzu:
Weiter, oder nicht? Die Pat-Situation in Sachen Unterhosen-Show löste Bohlen schließlich, indem er das Publikum befragte und in den Handzeichen ein weiteres klares "Nein" erkannte. Das war wohl nix.
Eine einmalige Erfahrung blieb der Ausflug auf die "Supertalent"-Bühne am Samstag auch für Italiener Antonio Robertino Ferraro. Diesmal waren sich mit ihrem "Nein" jedoch alle einig.
Der Grund: Das selbsterkannte Supertalent hatte nicht nur schief gesungen, sondern war danach auch noch unvermittelt mit einem Affen und einem Staubwedel bewaffnet über die Bühne getanzt.
Was Bohlen früher wohl zur Höchstform im Sprücheklopfen animiert hätte, kommentierte er am Samstag mit einem eher dezenten:
Wird der Pop-Titan mit seinen fast 70 Jahren etwa altersmilde oder wurde ihm hinter den Kulissen nicht nur das sonnengebräunte Gesicht gepudert, sondern auch die Krallen gestutzt?
Als Fan von Bohlens Beurteilungen entpuppte sich am Samstag Tänzerin Leonova. Die hatte sogar prompt eine Idee für ein neues Format: Das Casting ihres neuen Freundes. "Ich soll deinen Freund casten?", hakte Bohlen nach. "Bei deinen Ansprüchen?"
So hoch seien die gar nicht, stellte Leonova daraufhin klar. "Der muss mich nur aushalten können." Bohlen hakte nach:
"Nein, das steht nur in der Presse, dass ich die alle habe", entgegnete die Tänzerin. "Ich kenne dich ja nicht", erklärte Bohlen seine Frage. Für ihn lese es sich immer so, als ginge es bei Leonova "rein, raus".
Die sah sich dazu genötigt klarzustellen: "Keiner geht rein und raus. Die kommen nichtmal nach." Nach kam auch am Samstag keiner.
Hoffnungen könnte sich aber eventuell Kandidat Michele Cantanna machen. Der hatte in Highheels einen Tanz hingelegt und Leonova damit schwer beeindruckt. "Mamma Mia, war das heiß!", schwärmte sie.
Noch mehr als als nette Worte und Herzchenaugen hatte die Tänzerin am Samstagabend für Opernsänger Maximilian von Lütgendorff über. Der Österreicher, der als Frau geboren wurde, bekam von Leonova ein direktes Ticket ins Finale.
Auch Bohlen haute schon in der zweiten Show der "Supertalent"-Staffel auf den goldenen Buzzer. Er schickte den 35-jährigen Ukrainer Denys Zhygaltsov ins Finale.
Der Artist hatte in einem Peaky Blinders-Outfit an einer Stange in der Luft geturnt.
Gewidmet hatte Zhygaltsov seine Show seiner "deutschen Mutter" Brigitte, die ihn und seine Familie vor einem Jahr als Geflüchtete bei sich aufgenommen hatte. Bohlens Urteil zu der außergewöhnlichen Darbietung: "Das war einfach cool!"