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"Das ist einfach ein Desaster": Journalist empört sich bei "Markus Lanz"

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Der "Spiegel"-Redakteur Markus Feldenkirchen analysiert das politische Handeln in der Corona-Pandemie.Bild: screenshot zdf
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"Das ist einfach ein Desaster": Journalist empört sich bei "Markus Lanz"

18.02.2021, 16:50
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Nach rund einem Jahr Corona-Pandemie sind die langfristigen Zukunftsperspektiven für einen Umgang mit dem Virus in vielen Bereichen noch immer recht unklar. Ideen gibt es viele, doch es hapert meist an der Umsetzung – dies zeigte sich auch in der Diskussion der Lockdown-Strategie bei "Markus Lanz".

In einer regen Debatte gab es düstere Prognosen von Pharmazeut Prof. Thorsten Lehr und einige produktive Ideen von Ethikerin Prof. Christiane Woopen. "Spiegel"-Journalist Markus Feldenkirchen zeigte sich besonders über das Nichtstun der Bundesregierung empört. Viel Neues brachte die Debatte in der TV-Talkshow nicht zur Schau.

Das waren die Gäste bei "Markus Lanz" am 17. Februar 2021:

  • Carsten Linnemann, Politiker
  • Markus Feldenkirchen, Journalist
  • Prof. Thorsten Lehr, Pharmazeut
  • Prof. Christiane Woopen, Ethikerin
  • Anna Bölling, Landrätin

"Markus Lanz": Pharmazeut warnt vor dritter Welle

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Pharmazeut Prof. Thorsten Lehr entwickelt Vorhersagesysteme für die Ausbreitung von Epidemien.Bild: screenshot zdf

Am Mittwoch informierte Gesundheitsminister Jens Spahn über eine Ausbreitung der Virus-Varianten in Deutschland von rund 20 Prozent. Bei "Markus Lanz" zeigte eine Grafik über das Infektionsgeschehen zu Beginn der Talksendung, was eine weitere Ausbreitung der Mutationen sowie der Ansteckungen in Zukunft bedeuten könnte.

Pharmazeut Prof. Thorsten Lehr hatte das grafische Modell im Vorfeld erstellt und erklärte dem Moderator, dass eine Kombination aus der Verbreitung der Mutationen und einer Lockerung der Maßnahmen negative Folgen haben könnte. "Das bedeutet, dass wir schnell in eine dritte Welle verfallen könnten", prognostizierte Lehr.

„Sie reden von einer dritten Welle?“, fragte Moderator Markus Lanz daraufhin etwas ungläubig nach.

Ethikern Prof. Christiane Woopen wies im Anschluss daraufhin, dass dieses – man kann es kaum anders sagen – Horror-Szenario Maßnahmen wie Schnelltests oder technologische Lösungen zur Infektionsketten-Nachverfolgung nicht beinhalte. Woopen bemängelte, dass grundsätzlich zu wenig über den Einsatz von Maßnahmen abseits des Lockdowns diskutiert werde.

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Prof. Christiane Woopen ist Vorsitzende des Europäischen Ethikrates.Bild: screenshot zdf

„Markus Lanz“: Journalist über Handeln der Bundesregierung empört

Auch Journalist Markus Feldenkirchen fand, es sei dahingehend zu wenig passiert. Er kommentierte: "Dass wir wirklich im Februar 2021 darüber reden, was an zusätzlichen Hilfsmitteln helfen könnte – das ist einfach ein Desaster!" Schließlich stünden Schnelltests bereits seit dem Frühjahr 2020 zur Verfügung, doch es habe an der Initiative der Regierung zur Beschaffung gefehlt.

"Es sind unterschiedliche Ebenen, die sich die Verantwortung für das Nichtstun zugeschoben haben", war sich der "Spiegel"-Journalist sicher und sprach weiter von "ineffizientem, nicht-beherztem Handeln". Außerdem habe es von Seiten des Robert-Koch-Instituts und auch vom Dachverband der Labore in Deutschland "Lobby-Druck" auf die Regierung gegeben, nicht früher solche Maßnahmen zu ergreifen.

Dass die Bundesregierung in ihrer Corona-Strategie nicht schnell und beherzt genug gehandelt habe, das fand auch Politiker Carsten Linnemann (CDU). Der Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der Union kritisierte:

"Wir machen kein Risiko-Management, wir machen Risiko-Vermeidung."

Dazu zählte laut Ethikerin Prof. Christiane Woopen auch die Konzentration der Regierung auf die Impfung als einzige Zukunftsperspektive. Woopen mahnte: "Wir können uns nicht ausschließlich darauf verlassen, das kann uns um die Ohren fliegen."

Langfristige Maßnahmen in der Corona-Strategie hin oder her – der Weg zur Bekämpfung der Corona-Pandemie werde laut Pharmazeut Prof. Thorsten Lehr besonders im niedrigen Bereich der Inzidenzen steinig sein. Lehr erklärte: "Das fühlt sich so an, wie beim Marathon die letzten zehn Kilometer – die tun richtig weh."

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