Bei Amazon: Dieser Film hat die Erotik-Funktion von ChatGPT vorhergesehen
Die Ankündigung kam überraschend: Sam Altman, CEO von OpenAI, verkündete kürzlich auf X, dass ChatGPT ab Dezember 2025 deutlich "menschlicher" auftreten soll. Die Rede ist von einer optionalen Erotik-Funktion. Personen ab 18 Jahren sollen dann intime oder erotische Inhalte erstellen können, sofern sie sich vorher eindeutig verifizieren lassen.
Künstliche Intelligenz tritt damit für nicht wenige in eine neue Phase ein. Doch wann ist die Grenze überschritten? Die Kritik an einer womöglich unaufhaltsamen Entwicklung dürfte in den nächsten Wochen weiter zunehmen.
Umso gruseliger: Bereits 2013 wurde ein Film veröffentlicht, der all das ziemlich genau kommen sah. Heute ist er sehenswerter denn je. Die Rede ist von "Her" mit Joaquin Phoenix in der Hauptrolle.
Darum geht es in "Her"
Der sensible Schriftsteller Theodore hat sich beruflich auf das Verfassen persönlicher Briefe für andere spezialisiert. Nach einer schmerzhaften Trennung installiert er ein neues, hoch entwickeltes Betriebssystem mit künstlicher Intelligenz, das sich Samantha nennt.
Die KI ist nicht nur effizient, sondern entwickelt eine eigene Persönlichkeit. Sie ist charmant, witzig und einfühlsam. Zwischen Mensch und Maschine entsteht eine ungewöhnliche Beziehung, die Theodores Verständnis von Liebe, Nähe und Identität auf die Probe stellt.
Die Handlung spielt in "naher Zukunft". Eben diese ist nun definitiv eingetreten.
"Her" ist ein visionärer Film
Damals wirkte die "Beziehung" zwischen Protagonist Theodore und einem Betriebssystem noch befremdlich. Heute hingegen kommen sich Mensch und Maschine immer näher. Die Erotik-Funktion von ChatGPT ist der Ausdruck einer konsequenten Entwicklung.
Wo Fakes von echten Inhalten bereits immer schwieriger zu unterscheiden sind, verschwimmt irgendwann wohl auch das Gefühlsspektrum. Tatsächlich gab es bereits 2013 einige Stimmen, die vermuteten, dass "Her", in dem es übrigens auch eine unkonventionelle Sex-Szene gibt, sehr gut altern wird. Und sie hatten Recht.
Von der Kritik gelobt wurde die tiefgehende Auseinandersetzung mit Liebe, Einsamkeit und Identität. Spike Jonze inszenierte das Ganze so, dass es sich ziemlich real und erstaunlich wenig lächerlich anfühlt. Ein visionärer Film also.
Dies wusste auch die Academy bei den Oscars zu schätzen. Hier fuhr "Her" insgesamt fünf Nominierungen ein, unter anderem in der Hauptkategorie Bester Film. Die Auszeichnung gab es schließlich für Bestes Originaldrehbuch.
In Deutschland ist "Her" bei den gängigen Anbietern als Kauf- und Leihtitel verfügbar. Gestreamt werden kann der Film unter anderem bei Amazon.