Und vorbei: Die ZDF-Moderatorin Petra Gerster (66) hat ihre letzte "Heute"-Sendung moderiert und dabei einen emotionalen Abschied bereitet bekommen. Rund 20 Minuten führte Gerster ganz normal durch die Sendung, als wäre es keine besondere. Doch so still und heimlich wollte sie ihr ZDF-Kollege Norbert Lehmann nicht gehen lassen. Am Ende des Nachrichtenblocks ergriff er das Wort.
"32 Jahre hast du insgesamt fürs ZDF gearbeitet", wandte er sich an Gerster. Es sei die 3661. "Heute"-Sendung gewesen, die sie nun am Mittwoch moderiert hat. "Ich hab's genau nachgezählt", sagte er zur sichtbaren Belustigung seiner scheidenden Kollegin. "Jetzt gehst du in den Ruhestand. Ein RiesenGewinn für deinen Mann, ein Riesen-Verlust für uns."
Das ZDF zeigte im Anschluss einen kleinen Film zum Abschied, in dem auf Gersters Karriere zurückgeblickt wurde, beginnend bei ihren ersten Moderationen für den Sender von "Mona Lisa" im Jahr 1989. Um Frauenrechte habe sie schon immer gekämpft, hieß es in dem Beitrag. Auch sprachlich setzte sie Zeichen: "Beim Gendern mit Sternchen ging sie mit voran."
Sie interviewte Gerhard Schröder und Angela Merkel, führte durch Reportagen. "Immer charmant, immer elegant. Nachrichtliche Distanz und menschliche Nähe. Eine Frau, der man vertraut. Das ZDF sagt: ganz lieben Dank", tönte es in dem Beitrag.
Petra Gerster lachte und war am Ende doch sichtlich gerührt, als Kollege Lehmann ihr einen Blumenstrauß überreichte. "Hach, das war jetzt sehr überraschend", sagte sie und fächerte sich Luft zu.
"Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer. Das war's für mich. Fast 23 Jahre lang durfte ich sie an dieser Stelle mit den Nachrichten des Tages versorgen", sagte Gerster im Anschluss. Sie bedankte sich für das Vertrauen, das ihr entgegengebracht wurde. "Die wichtigste Voraussetzung für unsere Arbeit." Für ihren letzten Satz im TV zitierte sie den früheren Frankfurt-Trainer Dragoslav Stepanović: "Lebbe geht weider."
Ihre Pläne hatte Gerster schon zuvor der "Augsburger Allgemeinen" verraten: "Mit meinem Mann wieder ein Buch schreiben, danach kommt ein Welpe ins Haus."
(hau)