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"Stern TV": Gast spricht über verheerende Po-Operation

Thema bei "Stern TV" am Sonntag waren unter anderem Instagram-Filter und Schönheits-OPs.
Thema bei "Stern TV" am Sonntag waren unter anderem Instagram-Filter und Schönheits-OPs.bild: RTL / Guido Engels
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"Stern TV": Influencerin spricht über verheerende Po-Operation

27.02.2023, 06:06
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Am Sonntag begrüßte Dieter Könnes die Zuschauenden zu einer neuen "Stern TV"-Folge. Moderator und Studiogäste diskutierten wieder über gesellschaftliche und politische Themen. In Lörrach sollen 40 Mieter aus ihren Wohnungen ausziehen, um Platz für Geflüchtete zu machen. Einer dieser Mieter berichtete im Studio von seiner Erfahrung. Außerdem beschäftigte sich die Sendung mit der Problematik rund um Instagram-Filter, die unrealistische Schönheitsideale vermitteln.

Mieter raus, Geflüchtete rein?

Murat Özbagatur steckt in einer heiklen Situation: Er soll zum Ende des Jahres seine Wohnung, die er seit sechs Jahren bewohnt, verlassen. Der Grund: Ukrainische Geflüchtete müssen einziehen. Eine Praxis, die gar nicht so selten sei, wie Özbagatur berichtet. Er habe im Ort öfter gehört, dass Mieter:innen ihre Wohnungen wegen Eigenbedarf verlassen sollten. Es seien dann aber ukrainische Geflüchtete eingezogen.

Der Kommunalpolitiker Christian Engelhardt ist im Studio und kann die Verzweiflung von Murat Özbagatur nachvollziehen. Verzweifelt sei er nämlich selber. Es fehle an Ressourcen, die Geflüchteten unter humanen Umständen unterzubringen:

"Die Flüchtlingszelte sollten eigentlich nur als Übergangslösung dienen. Die Geflüchteten werden jetzt aber noch mehrere Monate dort wohnen müssen."

Die Problematik müsse man zusammen mit dem Bund angehen. Dass dafür aber andere Menschen ihre Wohnungen verlassen sollen, findet er inakzeptabel.

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Probleme in der Integrationspolitik und fehlende Ressourcen

Auch Sozialpsychologe Musa Deli ist von der Politik enttäuscht und vertieft das Problem der fehlenden Ressourcen. Geflüchtete zu integrieren, sei voller Hürden, denn es fehle an muttersprachlichen Therapieplätzen, Wohnraum und Fachkräften, berichtet Deli. "Die Situation ist doch nicht überraschend, oder? Im Jahr 2015 wurden wir bereits mit diesen Problemen konfrontiert. Wieso hat man nicht daraus gelernt?", fragt Moderator Könnes.

CDU-Politiker und Psychologe Deli sind sich einig: Länder werden vom Bund nicht ausreichend gefördert. Der Mangel an Fachkräften, Lehrer:innen, Erzieher:innen und Wohnraum sei ohne ausreichende Hilfe vom Bund nicht zu bewältigen.

Worin sie sich nicht einig sind: Die Sicht auf Geflüchtete und deren Recht. Christdemokrat Christian Eberhardt kategorisiert diese nämlich einmal in Geflüchtete mit und ohne Bleiberecht. "Menschen aus Kriegsgebieten haben ein Bleiberecht. Wenn jemand kommt, weil es ihm wirtschaftlich nicht gut geht, kann ich das zwar nachvollziehen, aber er hat trotzdem kein Bleiberecht." Er plädiert dafür, diesen Geflüchteten viel früher zu vermitteln, dass sie nicht bleiben können.

So würden viele andere die lange Reise eventuell nicht auf sich nehmen, vermutet Engelhardt. Musa Deli findet die Ansicht, gewissen Menschen ein Bleiberecht zu- und abzuschreiben, "unmoralisch und inhuman". Engelhardt beruft sich aber auf den Rechtsstaat: "Unser Recht sagt, dass nur Menschen aus bestimmten Gründen hier bleiben dürfen."

Plastischer Chirurg fordert Kennzeichnungspflicht

Filter in sozialen Medien erfreuen sich steigender Beliebtheit. Die künstliche Intelligenz entwickeln sich immer weiter. Bei manchen Filtern kann man die Haare voller machen oder sich ein Lächeln ins Gesicht zaubern – auf einem Foto, auf dem man eigentlich ernst schaut. Zwar wird in Instagram-Storys ein Filter immer gekennzeichnet, in Feed-Beiträgen jedoch nicht. Der plastische Chirurg Dr. Alexander Hilpert fordert auch diese Kennzeichnung.

"Vermehrt kommen junge Frauen in unsere Praxis und möchten Eingriffe auf Basis von bearbeiteten Instagram-Fotos haben", berichtet er. Er kläre diese Patientinnen dann darüber auf, dass sie mit dem Eingriff nicht das Ergebnis des bearbeiteten Fotos erzielen werden. Diejenigen, die das nicht verstehen, weist er ab. In der Branche handelt jedoch nicht jeder so. Man sollte sich auch bei bestimmten "Beauty Docs", die keine Fachärzte für plastische Chirurgie sind, in Acht nehmen, warnt Hilpert.

Vor allem junge Frauen würden zu diesen gehen, weil sie günstiger seien. Und insbesondere diese Gruppe müsse man schützen. Sie seien leicht beeinflussbar: "Mit solchen Filtern auf Fotos werden Sachen verkauft, die nicht der Realität entsprechen. Das merken junge Frauen oft nicht, wenn sie sich die Bilder anschauen", berichtet Dr. Hilpert.

Influencerin über ihre verheerende Po-Operation

Natalia Osada und Stefan Streubel sitzen im Studio. Beide sind Influencer, die viel Geld für Schönheits-OPs bezahlt haben. Stefan Streubel allein habe bisher über 60.000 Euro für Schönheitseingriffe ausgegeben. Selbst wenn die Lippen noch füllig und aufgespritzt sind, geht er nachspritzen. Wie kommt es zu so einem verzerrten Selbstbild? "Ich vergleiche mich mit anderen und sehe, die haben dickere Lippen. Dann finde ich meine nicht mehr so dick und gehe zum Doc", erklärt der Influencer. Seine Eingriffe teilt er regelmäßig mit seinen Follower:innen auf Instagram.

Natalia Osada möchte von Schönheitseingriffen nichts mehr wissen. Sie sei vor ein paar Jahren auf einen sehr schlechten Arzt hereingefallen, der ihr einen kostenlosen Po-Eingriff anbot, wenn sie dafür Werbung für den Arzt macht. BBL (Brazilian Butt Lift) heißt die Po-Operation. Diese lief extrem schief. Es werden Bilder von ihrem komplett deformierten Po mit vielen Dellen und Blutergüssen eingeblendet.

"Ich hab diesen Eingriff nur gemacht, weil ich von Instagram beeinflusst wurde", gesteht Natalia Osada. Die Gesellschaft für ästhetisch-plastische Chirurgie untersucht regelmäßig in Studien das Verhältnis von Social Media und dem Wunsch nach Schönheits-Ops. Im Jahr 2021 habe sich jeder zehnte von Social Media beeinflussen lassen. Im Jahr 2022 waren es bereits doppelt so viele.

"Eine Kennzeichnungspflicht würde uns vor solchen Zahlen schützen. Es geht um junge Erwachsene, die diese Bilder dann realistischer sehen würden", äußert Dr. Hilpert. Die Abstimmung live aus dem Studio, bei der alle Zuschauenden per QR-Code mitmachen können, ist deutlich. Auch 74 Prozent des Publikums fordern eine Kennzeichnungspflicht bei bearbeiteten Bildern.

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