Bei "Let's Dance" ging es am Freitag turbulent zu: In der achten Liveshow auf RTL stand der Discofox-Marathon an. Dabei mussten die verbliebenen Promis Amira Pocher, Mathias Mester, Janin Ullmann, Bastian Bielendorfer, Sarah Mangione, Mike Singer und René Casselly für sieben Minuten mit ihren Profi-Tanzpartnern zu Schlager-Krachern tanzen. Die Juroren wählten nach jeweils einer Minute immer ein Paar raus, das aus dem Takt oder aus der Puste gekommen ist.
Am Ende schaffte es Mathias Mester, den Titel "Discofox-König 2022" abzustauben – und das mit einer irren Performance. Auch Profitänzerin Renata Lusin war für einige "Let's Dance"-Mitwirkende hinterher kaum wiederzuerkennen. Jurorin Motsi Mabuse musste nach dem Anblick des Wettkampfs erstmal die passenden Worte finden, was ihr ziemlich schwerfiel. Anders war das bei Bastian Bielendorfers Paso Doble, der Podcaster und Autor bekam eine besondere Jurywertung zu hören, die eine Premiere in der Tanzshow darstellen sollte.
Nachdem die Paare unter anderem zu "An die Wand" von Dicht & Doof, "Die Nacht von Freitag auf Montag" von Peter Wackel oder "Cordula Grün" von Norman Langen getanzt hatten, standen die Sieger fest. Renata und Mathias waren nach diversen kreativen Showeinlagen völlig aus der Puste, auch Moderator Daniel Hartwich musste anerkennen: "Ich hab Renata noch nie so wahnsinnig erlebt!"
Motsi Mabuse rang, als sie an der Reihe war, um Worte. Und brachte zunächst nur Folgendes heraus: "Ich bin mit meinem Latein am Ende." Schließlich sagte sie über die Kandidaten, die noch völlig außer Atem auf der Bühne standen:
Zugegeben, der Discofox-Marathon hat am Ende recht wenig mit den Darbietungen zu tun, die ansonsten auf der "Let's Dance"-Bühne stattfinden. Eher ulkige Posen und vor allem Ballermann-Schlager bekommen beim Marathon einen Platz in der Sendung. Ganz klar also, dass die seriöse Wettkampfrichterin Motsi nicht allzu viel Fachliches dazu zu sagen hat.
Sehr viel mehr fiel der Jury aber zu Bastians Tanz mit Ekaterina Leonova ein. Er bekam mit knapp acht Minuten die wohl längste Bewertung in der "Let's Dance"-Geschichte. Zu Beginn des Paso Dobles, der einen Stierkampf tänzerisch umsetzt, kamen auch Fotos von Llambi zum Einsatz, die Bastian scherzhaft anschmachtete und kommentierte. Das sprach der Juror in seine langen Rede natürlich hinterher an: "Sprachlos. Ist mir auch schon zwei, drei Punkte wert, das mit dem längsten Säbel und so weiter", nahm er die Ansprache des Kandidaten auf.
Danach gab es aber nicht mehr allzu viel Positives zu bemerken: "Dann kamen fünf oder sechs Schritte zur Mitte, hat aber noch nicht angefangen, es war nur das Vorspiel. Dann ging's los und dann hörte der Spaß auf einmal auf. Dann nahm dieses Stierkampf-Spiel seinen Lauf, seinen Höhepunkt, seine Ekstase und dann ist der Stier vor lachen zusammengebrochen. Seien wir mal ehrlich: Die Choreo war überschaubar", urteilte Llambi. Witzelnd bemerkte er anschließend:
Schlagfertig antwortete Bastian darauf: "Ich bin ein pausbäckiger Torero aus Gelsenkirchen, was hat der Mann erwartet?" Zuvor habe Bielendorfer angemerkt, dass sein Paso-Doble-Vorbild eigentlich der Tanz aus dem vergangenen Jahr von "Let's Dance"-Sieger Rúrik Gíslason gewesen sein soll. Der hatte aber unter dem Torero-Jäckchen kein Hemd mehr getragen, im Gegensatz zum diesjährigen Kandidaten. Darauf bemerkte der nur: "Ich hab unter der Hose nichts an" und hatte die Lacher ein weiteres Mal auf seiner Seite.
Am Ende reichte es für das Paar für lediglich 16 von 30 möglichen Punkten von der Jury, Bastian und Ekat landeten ein weiteres Mal vor der Zuschauerwertung auf dem letzten Platz. Und dennoch schafften sie es eine Runde weiter: Offensichtlich ist Bastian mit seiner Art derart beliebt, dass mehr Anrufe für ihn eingingen, als für Mike Singer, der mit Christina Luft eigentlich eine solidere Tanzleistung abgeliefert hatte. Der ehemalige "DSDS"-Juror musste sich nun von "Let's Dance" verabschieden.
(cfl)