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ARD ändert Nachmittagsprogramm drastisch – Reaktion auf Show-Flop?

ARCHIV - 19.01.2022, Berlin: Das ARD-Logo h
Im Juni testet die ARD umfangreiche Änderungen am Nachmittagsprogramm. Bild: dpa / Fabian Sommer
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ARD stellt Programm um – aber nur für zwei Wochen

30.04.2024, 07:57
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Das Nachmittagsprogramm in der ARD folgt einem strengen Muster. Nach dem "Mittagsmagazin" und der "Tagesschau" gibt es am Nachmittag den Telenovela-Block. "Rote Rosen" und "Sturm der Liebe" unterhalten ihre Fans insgesamt fast zwei Stunden.

Anschließend kommen Quiz-Liebhaber:innen auf ihre Kosten. Mit "Frag mich was Leichteres" läuft seit einigen Wochen ein neues Format, ab 18 Uhr sind Kai Pflaume, Elton und Bernhard Hoëcker bei "Wer weiß denn sowas?" zu sehen.

Das Muster, nach dem der Nachmittag im Ersten läuft, sieht also so aus: Auf die Quizshow "Frag mich was Leichteres" folgt nach der Tagesschau mit "Brisant" eine Magazinsendung. Im Anschluss steht mit "Wer weiß denn sowas?" wieder ein Quiz auf dem Programm.

Doch nun will die ARD die altbekannten Strukturen offenbar aufbrechen. Im Sommer testet Das Erste einen neuen Ablauf, der das bekannte Programm massiv durcheinanderwirbelt. Dahinter könnte eine ganz bestimmte Strategie stecken.

Wegen Flop? ARD testet Quiz-Block

Seit einigen Wochen schon testet die ARD auf dem Sendeplatz um 16.10 Uhr ein neues Format. Nach "Sturm der Liebe" und der "Tagesschau" läuft die Quizshow "Frag mich was Leichteres", in der Lea Wagners Gäste Fragen beantworten müssen, die einfacher werden, je weiter die Kandidat:innen kommen.

Das Problem: Noch kommt das Format nicht wirklich beim Publikum an. Die 14 bisherigen Folgen konnten nur einen Marktanteil von 6,5 Prozent beim Gesamtpublikum erzielen, schreibt "DWDL". Konkret bedeutet das, dass im Schnitt lediglich etwas mehr als 600.000 Zuschauer:innen für die Show eingeschaltet haben. Bei der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen erreichte sie sogar nur einen Marktanteil von 2,9 Prozent.

ARD GEFRAGT - GEJAGT mit Moderator Alexander Bommes, immer montags bis freitags um 18:00 Uhr im Ersten. Im Bild: Moderator Alexander Bommes (r.) mit den J�gern (v.l.n.r.): Dr. Thomas Kinne, Sebastian  ...
Quizsendungen wie "Gefragt – Gejagt" sind in der ARD oft sehr erfolgreich.Bild: ARD / Uwe Ernst

Die Verantwortlichen stellen sich nun offenbar die Frage, ob das an der Programmstruktur liegt. Denn zwischen "Frag mich was Leichteres" und "Wer weiß denn sowas?" läuft aktuell mit "Brisant" noch eine Magazinsendung. Für Quiz-Fans bedeutet das, dass sie sich auf Unterbrechungen bei ihrem Lieblingsformat einstellen müssen.

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So will die ARD scheinbar testen, ob eine Umstellung des Nachmittagsprogramms etwas bewirken kann. Wie "DWDL" berichtet, ändert sich das Nachmittagsprogramm im Ersten zwischen dem 3. und dem 14. Juni.

In diesem Zeitraum sind die Telenovelas "Rote Rosen" und "Sturm der Liebe" in der Sommerpause. Ab dem 21. Mai läuft im Ersten ab 15 Uhr noch "Leben. Live!", eine neue Magazinsendung. Doch anstatt danach mit "Frag mich was Leichteres" weiterzumachen, läuft "Brisant" ab 16.15 Uhr.

Das bedeutet, dass die ARD nach einem kompakten Magazin-Block im Anschluss Zeit für zwei Quizsendungen am Stück hat. Zwar gibt es dann keine neuen Folgen von "Frag mich was Leichteres" mehr, doch "Gefragt – Gejagt" soll dem Bericht zufolge den Sendeplatz um 17.15 Uhr bekommen. Die ARD will zwei Folgen der Quizsendung zeigen. Ab dem 17. Juni läuft das Programm wie gewohnt weiter.

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Frag mich was Leichteres! - mit Lea Wagner
Marwa Eldessouky ("Brisant"), Jens Riewa ("tagesschau") und Ralph Caspers (Moderator).
© NDR/UFA Show & Faktua ...
"Frag mich was Leichteres" kämpfte zuletzt mit schwächeren Quoten.Bild: NDR Presse und Information

ARD erhofft sich neue Erkenntnisse

Die ARD will damit offenbar testen, ob man die Zuschauer:innen, die sich vor allem für die Quizshows interessieren, so am Nachmittag länger vor dem Fernseher halten kann. Außerdem verspricht man sich von dem Experiment Auskunft über die Frage, ob der frühere Sendeplatz von "Brisant" der Reichweite des Magazins schadet.

Ebenfalls interessant dürfte es für die Verantwortlichen sein, wie sich "Brisant" schlägt, wenn es weniger direkte Konkurrenz hat. Denn aktuell läuft im ZDF zur gleichen Zeit "Hallo Deutschland", das auf eine ähnliche Zielgruppe abzielt. Wird nun "Brisant" nach vorne verschoben, entgeht es dieser Konkurrenz.

Welche Konsequenzen die ARD letztlich aus dem Test ziehen wird und ob sich daraus eventuell langfristige Programmänderungen für den Nachmittag ergeben, bleibt aber vorerst abzuwarten.

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