Das Schaf musste in Sendung zwei die Masked abnehmen.Bild: ProSieben/Willi Weber
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Da hüpfen und springen und tanzen sie wieder. Auch in der zweiten Woche ist das Konzept von "The Masked Dancer" noch leicht suspekt. Prominente unter Kostümen anhand ihrer Bewegungen zu erkennen, das erscheint nahezu unmöglich und wird es auch bis zum Ende der Sendung bleiben. Aber das Ratefieber ist in Woche zwei doch gestiegen. Denn nicht nur werden die Hinweise und Indizien zahlreicher, jeder Promi muss zusätzlich vor seinem Auftritt noch eine Bewegung machen, die seinen Beruf weitgehend umschreibt.
Wolken, Sonne, Camper: Ist die Maus Wolke Hegenbarth?
Da waren die Promis mal mehr oder weniger kreativ, bei der Maus allerdings scheint die Richtung klar. Sie liest Bücher und dann fällt die Klappe, es wird wohl eine Schauspielerin unter dem Kostüm stecken. Weil im Indizienfilm Wolken und Sonne am Himmel zu sehen waren und außerdem ein Spielzeug-Camper durchs Bild fuhr, warf Jurymitglied Steven Gätjen den Namen der Schauspielerin Wolke Hegenbath ins Rennen. Das Spannende ist dann ja, dass das alles ganz schlüssig klingt. Als dann noch im Indizien-Decoder genau dieser Blick in den Himmel gezeigt und von der Maus in Piepsstimme mit: "Im Himmel erkenne ich einen Teil von mir" erklärt wurde, waren andere Möglichkeiten gar nicht mehr denkbar.
Die Maus gibt dem Rateteam Rätsel auf.Bild: ProSieben/Willi Weber
Dabei könnte auch Valentina Pahde unter dem Kostüm stecken, die bei "GZSZ“ als Sunny mitspielt. Alexander Klaws dachte zunächst an Lena Meyer-Landrut, die mit "Satellite" eine Welt hinter dem Himmel besungen hat, allerdings keine schauspielerischen Ambitionen zeigt.
Jury legt sich gern schnell fest
Die Hinweise und Indizien sind natürlich bewusst allgemein gehalten, so dass das Raten weiterhin spannend bleibt. Und doch legt sich die Jury schnell fest. Weil Ruth Moschner als Gastjurorin letzte Woche vermutete, dass Jörg Pilawa hinter dem Schaf steckt, nannte Gätjen auch diese Woche wieder diesen Namen. Bis dann alle Indizien in eine andere Richtung deuteten. Aber, das gestand der Demaskierte in der sich an "The Masked Dancer" anschließenden Klatschsendung "red": Auf die Hinweise, an denen man ihn erkennen konnte, wäre er selbst nicht gekommen.
Johanna Klum hat die richtige Idee
Matthias Opdenhövel warnte das Rateteam vor dem Indizienfilm, dass die Bauernhof-Freunde vom Schaf den Promi fast enttarnen würden, also lag die besondere Aufmerksamkeit natürlich auf dem Hinweis der Tiere. Es wurde ein Schild eingeblendet, auf dem stand: "Unser Schaf, mehr als nur OK." Gastjurorin Johanna Klum gab zu, nicht genau hingeschaut zu haben und deswegen nicht "OK" sondern "K.O." gelesen zu haben und vermutete außerdem, dass eine Glocke wie bei einem Boxkampf gespielt wurde. So brachte sie die Idee, dass unter der Maske ein Boxer stecken könnte, erst richtig ins Rollen. Wie Recht sie mit ihrer Theorie hatte, zeigte sich, als der Indizien-Decoder dann genau diesen Hinweis aufgriff und das Schaf dazu eine Bewegung vollführte, die zeigen sollte, dass die Buchstaben wohl doch getauscht werden sollten.
Das Schaf bei "The Masked Dancer" ist...
Johanna Klum bemängelte aber die Statur des Schafes, bei der sie keine echten Boxerarme erkennen könne und tippte deswegen auf einen Promi-Boxer. Am Ende hielt Steven Gätjen eine Lobrede auf den Boxer Axel Schulz, der sehr geradlinig seinen Weg gehen würde. Und Gätjen hatte Recht. Unter der Schafsmaske hatte sich tatsächlich Axel Schulz versteckt, der von einem zum anderen Ohr grinste und sich über seine Zeit bei "The Masked Dancer" freute.
Axel Schulz nach seiner Demaskierung.bild: ProSieben/Willi Weber
"Es ist wie Kindergarten", sagte er, "es macht Spaß". Und nein, Schulz kann nicht tanzen, weswegen er für seinen finalen Tanz lieber direkt wieder die Maske aufziehen wollte. Da er auch die Schritte nicht mehr wirklich sicher beherrschte und die Live-Sendung eh überzogen wurde, war Schulz nach wenigen Takten erlöst. Aber: Auch wenn sich das Schaf nicht, wie von Matthias Opdenhövel gelobt, als "Tanzgott" hervorgetan hatte, unterhaltsam war es dann irgendwie doch, die Hinweise zusammenzusuchen.
Eher Cluedo als Tanzshow
Das macht "The Masked Dancer" nun eher zu einer "Cluedo"-Detektivsendung und weniger zu einer Tanzshow, aber wenigstens war dieser Abend unterhaltsamer als die Auftaktsendung. Denn wenn man sich daran gewöhnt, dass es nur einen richtig guten Tänzer (der Affe), jemanden mit sehr guter Kondition (das Zottel), zwei so lala Tänzer und Tänzerinnen (Buntstift und Maus) und einen Menschen gibt, der gern rumsteht und "Power" brüllt (Maximum Power), dann kann man sich die Sendung zum Zeitvertreib durchaus schon ansehen und das Urteil der ersten Woche leicht revidieren.
Dazu tragen, wie schon erwähnt, auch die vielen Hinweise bei. Da Moderator Opdenhövel letzte Woche die Benutzung der Decodierer selbst nicht so ganz verstanden zu haben schien, wurde diese Woche nachgebessert: Jedes Rateteam-Mitglied hatte je einen Stimmen- und einen Indizien-Decodierer zur Verfügung. Bei sechs zu enttarnenden Promis kamen also jeder und jede mal irgendwie dran. Nächste Woche dürfen dann hoffentlich bei einem Promi zwei Joker gezogen werden.
Johanna Klum statt Ruth Moschner in der Jury
Was die Sendung auch von der letzte Woche unterschied: Ruth Moschner war nicht dabei. Stattdessen war Johanna Klum als weibliche Verstärkung am Pult und das hat der Sendung sehr gut getan. Nicht nur, dass sie den entscheidenden Hinweis beim Schaf geliefert hat, auch wenn sie selbst nicht den richtigen Namen nannte – sie traute sich auch, mal weniger bekannte Namen zu nennen und die Männer anzuschubsen, ihren Gedankengang weiterzugehen. Eine Wohltat im Vergleich zu Ruth Moschner, bei der eigentlich immer irgendwann die Namen Heidi Klum, Joko und / oder Klaas fallen.
Das Rateteam der zweiten "Masked Dancer"-Show.Bild: Prosieben
Beim Zottel, bei dem das Rateteam aktuell noch unentschlossen ist, ob sich eine Frau oder ein Mann darunter verbirgt, überlegte Klum, ob nicht auch die Farben der Fransen ein Hinweis auf die LGBTQI-Bewegung sein könnten und sich Riccardo Simonetti unter dem Kostüm verbirgt. Aber auch jemand aus dem "(Promi) Big Brother"-Umfeld wäre denkbar. Das Rateteam, bei dem eigentlich nur nervte, dass Alexander Klaws jeden seiner Tipps mit den Worten, er würde diesen oder jene "unfassbar tollen Kollegen" kennen, versah, harmonierte gut. Auch die irgendwie rührenden Aussetzer von Steven Gätjen passen da ganz gut ins Geschehen.
Prominente Nachtwächterin
Als der Zottel die für den Promiberuf typische Geste macht, die etwas mit Schlafen zu tun haben muss, schlussfolgert Gätjen beinahe schon rührend: "Eine Nachtwächterin?". So viele prominente Nachtwächterinnen fallen einem da jetzt auf Anhieb nicht ein, aber dass Gätjen so unverstellt und charmant auch solche abgedrehten Dinge sagt, das macht den Moderator, der sich gern mit Matthias Opdenhövel kabbelt, für diese Sendung wirklich perfekt. Die Idee von Alexander Klaws, es könnte ja auch Barbara Schöneberger unter diesem Kostüm stecken, wischte Gätjen übrigens ganz trocken mit dem Hinweis vom Tisch: "Ich glaube, Barbara würde mehr pumpen jetzt."
Lohnt sich das Einschalten in der kommenden Woche also? Doch, schon, lautet das Fazit nach Woche zwei. Denn der Affe kann wirklich gut tanzen und durch die vielen Hinweise macht das Raten doch mehr Spaß als in der ersten Woche vermutet. Schauen wir mal, was in Woche drei so geht.
Inzwischen bietet die TV-Landschaft eine Vielzahl verschiedener Shows an. Gleichzeitig wird das bereits existierende Programm immer wieder durch brandneue Produktionen ergänzt. So plante ProSieben seine Konkurrenz mit der deutschen Version des internationalen Hits "Destination X" in den Schatten zu stellen. Eben aus diesem Grund packte der Privatsender das Format auch geradewegs auf den Primetime-Spot am Donnerstagabend.