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"Illner": Ranga Yogeshwar ist "Skeptiker einer Impfpflicht" und will Alternativen

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Ranga Yogeshwar entwickelte und moderierte diverse Fernsehformate zum Thema Wissenschaft.Bild: screenshot zdf
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"Skeptiker einer Impfpflicht": Journalist Ranga Yogeshwar fordert Alternative bei "Illner"

14.01.2022, 11:4514.01.2022, 15:37
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In europäischen Ländern wie Spanien oder Italien steigen die Corona-Zahlen in diesen Tagen rasant an – und gleichzeitig bereiten sich die Regierungen dieser Länder auf eine endemische Lage vor. Ein Ende der Corona-Pandemie scheint plötzlich greifbar.

"Welle oder Wende – ändert Omikron die Corona-Politik?", fragte Maybrit Illner ihre Gäste am Donnerstagabend.

Journalistin Eva Quadbeck schlug vor, die Bundesregierung solle vom Handeln anderer Länder lernen. Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar prangerte die Kommunikation der Bundesregierung in der Impfkampagne an und bezeichnete sich selbst als "Skeptiker einer Impfpflicht".

Das waren die Gäste bei "Maybrit Illner" am 13. Januar:

  • Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommern
  • Melanie Brinkmann, Virologin
  • Eva Quadbeck, Stellvertretende Chefredakteurin Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND)
  • Ranga Yogeshwar, Wissenschaftsjournalist
  • Klaus Holetschek (CDU), Gesundheitsminister BayernAnne Arend, ZDF-Korrespondentin

"Maybrit Illner": Virologin macht Mut

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Melanie Brinkmann ist stellvertretende Vorsitzende des neu geschaffenen Corona-Expertenrates im Kabinett von Olaf Scholz.Bild: screenshot zdf

Omikron lässt die Infektionszahlen weltweit in bisher unbekannte Höhen schnellen. Gleichzeitig fallen die Verläufe einer Infektion mit der Coronavirus-Variante deutlich milder aus als noch bei der Delta-Variante. So lautet kurz die Bilanz des Wissenstandes über Omikron. Wie also politisch umgehen mit dieser Schere aus Infektionen und Krankheitsverläufen, die sich immer weiter öffnet?

Virologin Melanie Brinkmann erklärte, dass es sich bei dieser Entwicklung um eine "Entkoppelung" handelt. Sie bilanzierte: "Das ist erstmal gut." Gleichzeitig sei die Impfquote in Deutschland zu gering, um Entwarnung zu geben.

"Man kann die Tür hier ein bisschen öffnen. In anderen Ländern kann man sie weiter öffnen."

Die Rede ist beispielsweise von Spanien. ZDF-Korrespondentin Anne Arend fasste die Situation in dort wie folgt zusammen: "Die Pandemie hat durch eine hohe Impfquote und die derzeit milden Verläufe an Schrecken verloren – aber sie beherrscht immer noch den Alltag."

Journalistin Eva Quadbeck, Stellvertretende Chefredakteurin des Redaktionsnetzwerkes Deutschland (RND), riet von Ländern wie Spanien oder Italien zu lernen. Wichtig sei es, weiter entschieden in der Pandemie vorzugehen.

Doch was bedeutet das für das politische Handeln?

Weder Manuela Schwesig, SPD-Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, noch der CSU-Gesundheitsminister von Bayern, Klaus Holetschek, deuteten wegen Omikron einen echten Kurswechsel ihrer Politik an. Doch sie ließen durchscheinen, dass es wie schon bei der Quarantänepflicht verhältnismäßige Lockerungen geben könnte.

"Vorsichtig bleiben, aber genau hinschauen, welche Maßnahmen sind wichtig und richtig", fasste Klaus Holetschek den bayerischen Gesundheitskurs zusammen.

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Manuela Schwesig wollte weitere Maßnahmen bei "Maybrit Illner" nicht ausschließen, deutete jedoch Lockerungen an.Bild: screenshot zdf

Manuela Schwesig betonte noch einmal: "Unser Hauptziel der Politik war immer, das Gesundheitssystem darf nicht überlastet werden." Sie wolle auch in Zukunft Entscheidungen auf Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse tätigen – aber so, dass es in der Praxis funktioniere.

Ranga Yogeshwar: "Skeptiker einer Impfpflicht"

Alle Gäste in der Runde bei "Maybrit Illner" waren sich einig: Die Impfquote ist noch zu niedrig, um das Virus einfach laufen zu lassen. "Wir müssen die Immunisierung herstellen", warnte Virologin Melanie Brinkmann, stellvertretende Vorsitzende des Corona-Expertenrates, und riet aus virologischer Sicht zu einer Impfpflicht.

Wissenschaftsjournalist und Autor Ranga Yogeshwar hielt dies für den falschen Weg. Er nannte sich selbst einen "Skeptiker einer Impfpflicht". Yogeshwar befürchtete im Zuge der Einführung einer allgemeinen Impfpflicht eine noch stärkere gesellschaftliche Spaltung. Stattdessen forderte der 62-Jährige eine "Pflicht der Hilfsbereitschaft".

Die Bundesregierung müsse nicht nur hierzulande eine höhere Impfquote schaffen, zum Beispiel durch bessere Kommunikation. Allein aus rein ökonomischer Sicht müssten politische Akteure auch global dafür sorgen, dass Impfungen stattfänden und Impfstoff gerecht verteilt werde.

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Laura Wontorra kann mittlerweile auf eine lange Karriere als Sportjournalistin zurückblicken. Seit 2011 ist die Tochter der Moderatoren-Legende Jörg Wontorra in dem Beruf tätig. Mittlerweile betreut Laura Wontorra vor allem Fußballübertragungen des Sport-Streamingdienstes Dazn.

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