Die Corona-Krise hat Deutschland fest im Griff. Neben den gesundheitlichen Folgen und alltäglichen Einschränkungen sind auch die wirtschaftlichen Konsequenzen zum jetzigen Punkt nicht absehbar. In einer ersten Reaktion auf drohende Existenznöte entschied die Bundesregierung, dass Mieter unter bestimmten Bedingungen die Zahlungen aussetzen dürfen. Auch Banken gewähren ihren Kunden teils eine Aufschiebung der Raten.
Ein Betrag, der aber nach wie vor vierteljährlich in Höhe von 52,50 Euro vom Konto Millionen Deutscher abgeht, ist die Rundfunkgebühr. Zur Einordnung: 5,36 Milliarden Euro nahmen die öffentlich-rechtlichen Sender im vergangenen Jahr an Rundfunkgebühren ein.
ZDF und ARD bezahlen damit unter anderem die Produktion von Nachrichtensendungen, Politik-Talks oder Filmen, ein Teil geht auch an die Landesmedienanstalten, die davon die Aufsicht über die privaten Sender finanzieren.
So weit, so berechtigt. Auf der offiziellen ZDF-Facebookseite kam nun aber die Frage auf, ob in Zeiten der Corona-Krise die umgerechnet 17,50 Euro im Monat nicht eingespart werden können. Nutzer Sven H. fragte: "Warum seid ihr vom ZDF nicht solidarisch und verzichtet für die Dauer der Krise auf den Rundfunkbeitrag?"
Der Sender antwortete prompt und erklärte, dass man den Beitrag keinesfalls aussetzen könne. Die Begründung: Zum jetzigen Zeitpunkt sei der Bildungs- und Informationsauftrag der öffentlich-rechtlichen Sender benötigter denn je.
Für das Statement erhielt der Sender auf Facebook viel digitalen Applaus, der Beitrag wurde knapp 600 Mal mit "Gefällt mir" markiert. "Gerade jetzt bin ich froh über fundierte Informationen", schreibt eine Userin. Ein anderer kommentiert: "[Wir] freuen uns auch über eure guten Informationen und unaufgeregten Kommentatoren."
Das ZDF wies in seiner Antwort auch noch auf einen wichtigen Punkt hin: "Vom Rundfunkbeitrag, der zurzeit bei 17,50 Euro pro Wohnung liegt, erhält das ZDF 4,36 Euro pro Monat."
Der größte Teilbetrag geht mit 8,32 Euro an die Landesrundfunkanstalten der ARD.
(ab)