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"Mittagsmagazin"-Streit beim RBB: Brisante Mail an Moderatorin Kailouli enthüllt

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Nadia Kailouli
Nadia Kailouli ist Moderatorin des ARD-Mittagsmagazins.
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Die Aussagen Nadia Kailoulis stoßen beim RBB und dem MDR auf Unmut.Bild: rbb/Gundula Krause
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"Mittagsmagazin"-Streit bei RBB und MDR: Brisante Mail an Moderatorin Kailouli enthüllt

10.07.2023, 09:31
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Der sogenannte "Mima"-Streit geht in die nächste Runde. Hinter den Kulissen des RBB und MDR brodelt es. Die zentrale Frage: Wer wird künftig das ARD-"Mittagsmagazin" moderieren, wenn die Sendung vom RBB zum MDR wechselt? Klar ist nur: Offenbar sind Nadia Kailouli und Aimen Abdulaziz-Said bei dieser Entscheidung kein Thema, obwohl sie zum aktuellen Moderationsteam gehören.

Hintergrund soll eine "diskriminierende Ungleichbehandlung" sein. Das zumindest behauptet Kailouli. Sie und Abdulaziz-Said machten via Twitter öffentlich, dass die Moderation der Sendung einen ostdeutschen Hintergrund haben soll. MDR-Chefredakteurin Julia Krittian habe dies in einem vertraulichen Gespräch gesagt. Vorwürfe, die hohe Wellen schlagen.

Nun hat sich RBB-Chefredakteur David Biesinger in die Sache eingeschaltet, eine entsprechende Mail ist an die Öffentlichkeit geraten. Darin teilt er scharf gegen die Moderatorin aus. Doch die Mail geht nach hinten los – und ein Detail wirft Fragen auf.

"Mima"-Streit: Kailouli macht Sender schwere Vorwürfe

Ins Rollen kam die Sache durch die Tweets von Kailouli und Abdulaziz-Said. Beide haben einen Migrationshintergrund, doch die künftige Moderation des "Mittagsmagazins" beim MDR soll einen ostdeutschen Hintergrund haben. Das zumindest habe es MDR-Chefredakteurin Julia Krittian kommuniziert. Eine Debatte über die Diskriminierung bei den Sendern ist entbrannt.

Krittian selbst ließ die Behauptungen nicht auf sich sitzen. Sie dementierte, solch eine Aussage getroffen zu haben. Ganz im Gegensatz zu Recherchen von "Übermedien" und "Zapp". Sie berichteten, dass mehrere Personen entsprechende Aussagen Krittians bestätigt hätten.

David Biesinger schießt scharf gegen Nadia Kailouli

Offenbar hat der RBB-Chefredakteur David Biesinger nun in einer internen Mail scharf gegen Nadia Kailouli geschossen, wie "Business Insider" berichtet. In der "vertraulichen internen Mail" – wie offenbar Biesinger selbst sie nannte – macht er der Moderatorin schwere Vorwürfe. Sie habe mit ihrem Tweet eine "zentrale journalistische Regel" verletzt.

Der Grund: "Dieses Treffen wurde mehrfach als strikt vertraulich gekennzeichnet. Daher ist für mich nicht nachvollziehbar, warum Sie diese Vertraulichkeit gebrochen haben", schreibt er laut dem Bericht in der Mail. Er verlangt darin eine Stellungnahme von Kailouli.

Außerdem wirft er der Moderatorin vor, den Übergang der Sendung zu erschweren. Sie würde mit dem "Vorgehen in eigener Sache den Prozess für das gesamte Team" zu belasten.

Ein Detail in der Mail an Kailouli wirft Fragen auf

Ganz offensichtlich ist man beim Sender alles andere als begeistert über die Vorwürfe. Die Debatte um Diskriminierung bei der Auswahl des Moderationsteams aber heizt der RBB-Chefredakteur mit seiner Mail eher an, als sie zu beruhigen. Denn eine Sache erwähnt er darin nicht: Dass Nadia Kailouli die MDR-Chefredakteurin etwa falsch verstanden haben könnte.

Ein Hinweis darauf, dass Krittian die Aussage über den ostdeutschen Hintergrund doch getroffen hat, dies aber nicht an die Öffentlichkeit geraten sollte? Dazu würde auch passen, dass er nochmals die Vertraulichkeit des Gespräches hervorhob.

In einer Stellungnahme des RBB gegenüber "Business Insider" verweist der Sender erneut auf eben jene Vertraulichkeit der Redaktionskonferenz. Und: Die E-Mail stelle "dezidiert keine inhaltliche Auseinandersetzung dar". Bleibt die Frage, wo genau Kailouli mit der Vertraulichkeit gebrochen haben soll, wenn die Aussagen der MDR-Chefredakteurin so nicht stimmen.

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Kailouli schießt scharf gegen Sender: "beispiellos und diskriminierend"

Nadia Kailouli ließ die Mail von Biesinger nicht unbeantwortet. Die Nachricht liegt dem "Business Insider" vor. Demnach schreibt die Moderatorin darin, dass es die freie Entscheidung eines jeden Senders sei, eigene Sendungen personell neu auszurichten. "Aber Ignoranz und diskriminierende Ungleichbehandlung hinterlassen einen bitteren Eindruck bei uns, der über eine Irritation hinausgeht."

v.l. Stefan FROHLOFF, Journalist, Melanie WEIMANN, Journalistin, Nadia KAILOULI, Journalistin, Roter Teppich, Red Carpet Show, Verleihung des Grimme Online Awards 2022 am 23.06.2022 in der Flora Koeln ...
Nadia Kailouli schießt scharf gegen den Sender.Bild: IMAGO images / Sven Simon

Außerdem bemängelt Kailouli die Art, wie der MDR mit der Moderatorin kommuniziere, bezichtigt das Vorgehen als "beispiellos und diskriminierend". Denn: Sie und Aimen Abdulaziz-Said seien zu einem Moderatoren-Casting des MDR nicht eingeladen worden, ohne eine Begründung dafür zu erhalten. Der MDR habe mit ihr "keine Kommunikation" stattfinden lassen, im Gegensatz zu anderen "Mima-Moderatoren".

Klar ist nur: Unabhängig davon kann es durchaus als ein kommunikationstechnisches Debakel bezeichnet werden, wie die Verantwortlichen mit der Sache umgehen. Zur Kommunikation mit den beiden Moderator:innen hüllt sich der Sender unterdessen offenbar in Schweigen. So reagierte man laut "Business Insider", "Übermedien" und "Zapp" ausweichend oder ließ entsprechende Fragen gar komplett unbeantwortet.

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Kai Pflaumes TV-Karriere begann nicht als Moderator, sondern als Kandidat in einer Dating-Show: "Herzblatt", damals moderiert von Rudi Carrell. Doch schon kurz darauf startete er als Moderator durch. Inzwischen ist Kai Pflaume selbst lange als Moderator erfolgreich, regelmäßig steht er unter anderem für das ARD-Quiz "Wer weiß denn sowas?" vor der Kamera.

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