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"ZDF Magazin Royale": Böhmermann fassungslos über Hanau-Versagen der Polizei

Jan Böhmermann erinnert sich in seiner Sendung an den furchtbaren Terroranschlag von Hanau.
Jan Böhmermann erinnert sich in seiner Sendung an den furchtbaren Terroranschlag von Hanau.Bild: ZDF
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"ZDF Magazin Royale": Böhmermann verurteilt Hanau-Versagen der Polizei

27.04.2024, 07:3227.04.2024, 07:35
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Der neue Tiktok-Star der "Zeit" bekommt sein Fett weg, doch vor allem dem hessischen Innenministerium dürfte die neue Ausgabe des "ZDF Magazin Royale" nicht gefallen. Das hessische Wappen wird von allen Seiten mit Bier beschüttet, darunter heißt es "Immer wieder Hesseeeeen" – so wird es am Freitagabend mehrmals im ZDF eingeblendet.

Böhmermann erinnert an Hanau – und imitiert Tiktok-Star

Ernsthaft, faktenbasiert und mit keiner stillosen Pointe nimmt sich Jan Böhmermann in seiner Late-Night-Show einem der tragischsten Geschehnisse der letzten Jahre an. Am 19. Februar 2020 ermordete ein Rechtsextremist im hessischen Hanau neun Menschen mit Migrationsgeschichte.

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Daran erinnert sich nicht nur Böhmermann, sondern auch der besagte Tiktok-Star der "Zeit", den der ZDF-Showmaster einfach imitieren muss. Während der Gen-Z-Tiktoker sich seinen Kaffee brüht, erwähnt er der jüngeren "Zeit"-Zielgruppe ganz nebenbei die lückenhafte Aufklärung des Terroranschlags in Hanau, im nächsten Atemzug wechselt er dann zur Partie Bayern gegen Dortmund.

Generalbundesanwalt grüßte Hanau-Täter "freundlich"

Wie kann das sein, fragt sich Böhmermann an seiner eigenen Studio-Kaffeemaschine, dass die hessischen Beamten in der Terrornacht so versagen konnten? Schon der Zeitraum vor der Tat wirft Fragen auf. So konnte sich der polizeibekannte Tobias R. auf legalem Wege Waffen besorgen, verprügelte einen Wachmann der Uni Bayreuth und galt als psychisch instabil.

Die Webseite mit seinen rassistischen Manifesten war auf mehreren Mauern in Hanau geschrieben, erinnert sich Böhmermann. Sogar dem Generalbundesanwalt hat er eine Mail mit rassistischen Fantasien geschrieben. Zuständig sei er dafür nicht, antwortete der Generalbundesanwalt in einer Mail unterschrieben mit "Freundlichen Grüßen", schüttelt Böhmermann nur den Kopf.

Böhmermann fassungslos über Hanau-Versagen der Polizei

Das große Versagen folgte in der Tatnacht, zeigt Böhmermann anhand mehrerer Dokumente und aufgezeichneter Polizeinotrufe auf. Mehrmals sei der Notruf in der Nacht nicht erreichbar gewesen. Unbeantwortet blieben auch die Notrufe eines Opfers, das während er den Täter im Auto verfolgte, mehrfach vergeblich die 110 gewählt hatte.

In Hanau sei oftmals nur eine Person für den Notruf zuständig, auch in dieser Nacht, weil sich der damalige Polizeipräsident gegen eine Zentralisierung der Notruf-Schalten im Umkreis gestemmt hatte. "Er musste seinen Posten räumen und wurde zum Landespolizeipräsidenten befördert", fasst Böhmermann fassungslos zusammen.

"Wenn Deutschland es nicht so dermaßen verkackt hätte, dann würden diese Menschen noch leben."
Jan Böhmermann

Böhmermann blendet die Aufnahmen von zwei Polizisten ein, die im Helikopter über Hanau im Einsatz waren. Keiner würde mit ihnen sprechen, der Funk würde auch nicht mehr funktionieren, so der Polizist während Tobias R. am Boden Menschen erschoss. Das hätte er lieber mal nicht gesagt, so Böhmermann. Ausgerechnet wegen ihrer Lästereien wurde anschließend ein Disziplinarverfahren gegen sie eingeleitet. Andere Konsequenzen habe es für die hessische Polizei nicht gegeben, liest Böhmermann das Schreiben der Pressestelle vor. Wie so oft in dieser halben Stunde: Ernst, trocken, fassungslos.

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