In der Vox-Sendung "Die Höhle der Löwen" kämpfen jede Woche Erfinder und Gründer um einen Deal mit den Investoren. Besonders frech und sogar schon dreist haben in der dritten Folge von Staffel neun der TV-Sendung zwei Gründer verhandelt: Juliane Schöning (25) und Hermant Chawla (26).
Mit ihrem knallharten Verhandlungsgeschick haben die zwei Gründer von Kulero aus Göttingen die Löwen verblüfft – und am Ende einen erfolgreichen Deal abgeschlossen.
Ohne ein Investment, aber dafür mit umso mehr Anerkennung verließen dagegen die Erfinder von munevo Drive das Studio. Mit ihrer Rollstuhlsteuerung machten auch diese Gründer die Investoren sprachlos.
Mit ihrer Easy Bee Box wollen die Studenten Jan-Angelus Meyer (21) und Nick Peters (21) nicht weniger als unsere Lebensgrundlage retten. Der erste Bienenkasten mit ausgeklügeltem Schiebersystem soll viele Menschen im Handumdrehen zu Hobby-Imkern machen. Damit wollen die zwei leidenschaftlichen Hobby-Imker sicherstellen, dass das Bienenvolk und damit auch wir Menschen nicht aussterben.
"Dank uns kann demnächst jeder Bienen halten", prophezeiten die Gründer in ihrer Vorstellung. Das nachhaltige Konzept kam an. "Hammer, Hammer, Hammer", zeigte sich Ralf Dümmel begeistert. Eine Bienen-Allergie schreckte den Investor dennoch von einem Deal ab.
Er habe eher Angst, dass Bienen weiter sterben. Zwar wollte Glagau für 150.000 Euro 25 statt 15 Prozent der Firmenanteile bei Easy Bee Box haben. Dennoch nahmen die Gründer das Angebot gerne an.
Ganz anders liefen die Verhandlungen mit Kulero ab, dem deutsch-indischen Start-up von Hermant Chawla (26) und Juliane Schöning (25). Mit ihren essbaren Löffeln wollen sie dem Plastikmüll an den Kragen und die Welt Löffel für Löffel zu einem nachhaltigeren Ort machen.
Für eine mögliche Investition von 200.000 Euro boten sie 10 Prozent ihrer Firmenanteile.
Gleich drei Investoren in einer noch nie dagewesenen Kombination waren bereit einzusteigen: Dagmar Wöhrl, Nils Glagau und Nico Rosberg wollten gemeinsame Sache machen, für 33 Prozent der Firmenanteile. Was sie an diesem Punkt nicht wussten: Sie gingen damit die bisher wohl härtesten Verhandlungen in der Geschichte von "Die Höhle der Löwen" ein.
Denn ohne groß zu zögern kamen Hermant Chawla und Juliane Schöning schon nach kurzer Zeit mit einem viel niedrigeren Gegenangebot zurück: 200.000 Euro für 14 Prozent der Firmenanteile. Statt 33. Damit verloren sie direkt ein Mitglied aus dem Investoren-Trio. Nico Rosberg war raus.
Etwas ungläubig dreinblickend zwar, aber immer noch interessiert, verhandelten Dagmar Wöhrl und Nils Glagau als Duo weiter. Doch selbst das zweite Angebot der Investoren war den Löffel-Start-up-Gründern zu unattraktiv. Mit niedrigen Gegenangeboten vergraulten sie Investor um Investor.
Als Dagmar Wöhrl bereit war, für 200.000 Euro und 14 Prozent der Firmenanteile an Kulero alleine zu investieren, wollten die Gründer selbst dieses Angebot nicht eingehen. Den Vox-Zuschauern bot sich ein echter Verhandlungskrimi.
Als Ralf Dümmel die Verhandlungen bereits abmoderierte mischte sich Dagmar Wöhrl plötzlich doch noch einmal ein.
Und Hermant Chawla (26) und Juliane Schöning (25) haben bewiesen: Auch standhaft zu bleiben und frech zu sein zahlt sich bei "Die Höhle der Löwen" manchmal aus.
Noch weniger als sie selbst konnten die anderen Löwen die Entscheidung Wöhrls fassen. "Ich bin echt baff", ließ Georg Kofler verlauten. Verdutzt bemerkte er: "Die haben uns ganz schön vorgeführt."
Doch mit dem Ende der Dreharbeiten war das Drama noch lange nicht beendet. Denn das, was sich später am Verhandlungstisch abspielte, war noch eine Spur härter – nun rechnete Dagmar Wöhrl mit den Gründern ab.
Auf Twitter teilte Wöhrl mit, was nach der Sendung wirklich passierte. Die Gründer hätten ihr eine Mail geschrieben und verkündet, dass sie "Corona bedingt nicht am Deal festhalten und ohne Investor weiter planen" wollen, so Wörhl. "Ein persönliches Gespräch wurde nicht gesucht", schrieb sie weiter.
Wöhrl zeigte sich enttäuscht von dem Verhalten, erklärte: "Es zeigt sich halt doch immer wieder, dass es Gründer gibt, die nicht in die Sendung kommen, um einen Deal zu bekommen, sondern eben die Sendezeit."
Besonders emotional reagierten die Löwen auch noch auf ein anderes Gründer-Duo: Mit ihrem munevo Drive wollten Konstantin Madaus (30) und Claudiu Leverenz (30) Menschen auf der ganzen Welt ein unabhängigeres und selbständigeres Leben ermöglichen. Dafür haben sie die erste Rollstuhlsteuerung entwickelt, die auf Smartglasses basiert.
Als die beiden Entwickler und Gründer ihr Produkt im Studio von "Die Höhle der Löwen" vorführten, blieb den Investoren die Spucke weg. Sie waren offensichtlich gerührt von derart sozialem Erfindungsgeist.
Mit viel Anerkennung einem riesigen Respekt aller Löwen gingen die beiden Gründer aus München am Ende dennoch ohne Deal nachhause. Der Grund: Ihre Firmenbewertung war offensichtlich viel zu hoch.
Statt 800.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile staubten Madaus und Leverenz lediglich die Zusage für ein Beratungstreffen mit Carsten Maschmeyer ab. Nicht nur für diese Gründer, auch für die Zuschauer zeigte sich diese Folge der Vox-Sendung "Die Höhle der Löwen" ganz besonders spannend und emotional.