Helene Fischer wird von schottischen Musikern begleitet.Bild: Rolf Vennenbernd/dpa
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In spektakulär funkelnder Robe entstieg sie am Mittwochabend göttinengleich ihrer ZDF-Showtreppe, die Lippen zum 1000-Watt-Lächeln geformt, die blonde Mähne wogend. Helene Fischer, Deutschlands aktuell wohl größter Musikstar, in all ihrer Perfektion.
Und auch ihre Opening-Nummer der mittlerweile neunten Ausgabe ihrer Weihnachtsshow, ihr Chart-Kracher "Achterbahn“, war fehlerfrei gesungen, ohne auch nur einen schiefen Halbton.
Doch Helenes Show war gerade einmal drei Minuten alt – schon wurden aufmerksame TV-Zuschauer bei Twitter stutzig. Der Vorwurf: Fischer soll Playback gesungen haben.
Dieser Helene-Fischer-Fan war vom Playback ziemlich enttäuscht:
Ob die Show-Besprechung beim ZDF wohl so lief...?
Auch Helenes Musical-Einlage zu bekannten Disney-Songs, die sie gemeinsam mit Kindern performte, hörte sich eher nach Retorten-Gesang an. Ein Twitter-Nutzer glaubte, den Playback-Trick durch einen kleinen Fehler der Sängerin entlarvt zu haben:
Auch das Roland-Kaiser-Duett klang irgendwie zu gut, um live zu sein
Wer aber schon einmal ein Helene-Fischer-Konzert besucht hat, weiß, dass sie sehr wohl auch live gut singen kann. Selbst anstrengende Akrobatik-Einlagen während eines Songs sind kein Problem, die Töne von La Helene sitzen auch bei Moves, bei denen der Durchschnitts-Schlager-Fan nach einer Millisekunde japsend in der Ecke liegen würde, perfekt.
Aufmerksame Zuschauer konnten auch Helenes In-Ear-Monitor entdecken, kleine schwarze Ohrstöpsel, die Musiker verwenden, um Umgebungsgeräusche zu dämpfen und sich selbst und die Musik besser zu hören – sodass es beim Live-Gesang eben nicht so schnell zu schiefen Tönen kommt. Hat Helene also doch live gesungen?
Oft deutlich zu sehen: Helene Fischers schwarze In-Ear-PiecesBild: Screenshot ZDF
Denn auch andere Auftritte, so zum Beispiel die Performance von Kult-Sänger Engelbert, oder Helenes Gesangseinlage mit Martina Hill, schienen dagegen nicht vom Band zu kommen. Warum also der Griff in die Playback-Kiste, obwohl weder Helene noch ihre talentierten Musiker-Kollegen dies zwingend nötig hätten?
Experte erklärt Helene Fischers Playback
Der Grund dafür: Zeit- und Kostenersparnis, wie ein TV-Produzent, der schon große Live-Sendungen für den MDR auf die Bühne brachte, seinen Namen in diesem Zusammenhang aber nicht im Internet lesen möchte, gegenüber watson erklärt.
"Jeder Künstler, der live singt, müsste einen umfangreichen Soundcheck absolvieren." Die Technik wird neu eingestellt, auf die Stimmfarbe des Sängers abgestimmt. "Wenn viele Sänger hintereinander und dann auch nur kurz auftreten, ist das zu zeitaufwendig."
Aufwändiger Soundcheck
Einige hätten auf einen Soundcheck sogar schlichtweg "keine Lust". Auch ein Tontechniker müsste dafür speziell abgestellt werden, die Mikrofone anders platziert werden.
Enttäuscht über diesen Schritt dürften Helene Fischers Fans jedenfalls nicht sein, denn: "Nahezu jede TV-Show arbeitet heute mit Playback", so der Insider.
Übrigens: Wer Helene Fischer bei nächster Gelegenheit live erleben möchte, kann das am 4. April tun – dann singt sie beim "Sound & Snow Gastein". Hoffentlich ohne Playback.
(ab)
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