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Sophia Thiel: Fitness-Influencerin spricht Klartext zu mentaler Gesundheit

Fitness-Bloggerin Sophia Thiel auf der Internationalen Leitmesse für Fitness, Wellness und Gesundheit, sowie Bodybuilding, Kraftsport und Kampfsport FIBO 2023 auf der Koelnmesse. Köln, 16.04.2023 NRW  ...
Sophia Thiel spricht offen über mentale Gesundheit.Bild: IMAGO/Panama Pictures
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Sophia Thiel offenbart: "Habe mir überlegt, ob ich überhaupt zurückkehren sollte"

23.04.2023, 15:47
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Vor rund zwei Jahren feierte Sophia Thiel nach einer längeren Auszeit ihr fulminantes Comeback. Im Mai 2019 verabschiedete sie sich von ihren Social-Media-Kanälen. Sie erklärte damals, dass es ihr immer schwerer gefallen sei, sie selbst zu sein. Später offenbarte sie, eine Essstörung zu haben. Eine Therapie half ihr schließlich. Mentale Gesundheit ist mittlerweile eines der Hauptthemen, für das sich die Fitness-Bloggerin stark macht.

Die 28-Jährige nahm nun in Berlin am Panel zum Motto "It's okay not to be okay – mentale Gesundheit in Podcasts" teil. Die Gesprächsrunde mit Mirella Precek, Ines Anioli, Miriam Davoudvandi und Hagen Decker sowie John Cook fand im Rahmen des Spotify "All Ears Summit" statt. Watson war ebenfalls vor Ort. Sophia sprach im Zuge dessen offen über ihren Weg zurück in die Öffentlichkeit.

Sophia Thiel spricht über den "Supergau"

Sophia Thiel hat mittlerweile mit "Vier Brüste für ein Halleluja" einen gemeinsamen Podcast mit Paula Lambert. Der Host Salwa Houmsi stellte fest: "Dein Podcast kam nach deinem öffentlichen Imagewandel. Du bist immer noch eine der bekanntesten Fitness-Influencerinnen Deutschlands. Du hast dich dazu entschieden, öffentlich über deine Essstörungen und all das, was du sehr schwierig an dieser Fitnessblase findest, zu sprechen."

Die Infleuncerin offenbarte: "Das hat bei mir sehr lange gedauert. Ich habe es erst fünf Jahre nach meiner Essstörung aussprechen können. Ich habe nicht mal gewusst, dass ich eine Essstörung habe. Ich wollte noch nicht mal das Wort sagen, wollte das mit Humor überspielen und habe versucht, es auf externe Gründe zu schieben." Und weiter: "Ich habe in dem Moment gemerkt, dass ich komplett die Kontrolle verliere. Auf mein Privatleben hat es große Auswirkungen gehabt, ob bei meiner Familie oder beruflich."

Schließlich sei "der Supergau" passiert, erklärte Sophia. Sie meinte offen: "Ich war komplett weg, weil ich gemerkt habe, dass ich hier versage, ich kann mich nicht als Fitness-Influencerin bezeichnen. Ich mache bis heute gerne Kraftsport, aber man denkt gern in Schubladen. Warum bekommt gerade eine Fitness-Influencerin eine Essstörung? Es war genau deswegen: diese extreme Kontrolle, der Perfektionswahn auf Social Media. Ich habe mir auch überlegt, als ich die Therapie angefangen habe, ob ich überhaupt zurückkehren sollte."

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Sophia wollte ihre gesundheitlichen Probleme öffentlich machen

Zudem merkte sie an, dass es bewiesen sei, dass Social Media und mentales Wohlbefinden sich manchmal beißen könnten. Sie entschied sich letztlich dazu, mit ihren gesundheitlichen Problemen an die Öffentlichkeit zu gehen: "Ich dachte mir, ich will diese Reichweite nutzen, ich möchte reinen Tisch machen, das Tabu-Thema brechen. Ich habe gemerkt, wie viele daran leiden."

Sophia Thiel (Mitte) sprach offen über ihre Rückkehr.
Sophia Thiel (Mitte) sprach offen über ihre Rückkehr.Bild: imke gerriets

Ihr Podcast würde darüber hinaus ein Teil des Heilungsprozesses sein. Der Grund: "Ich finde, keine andere Plattform gibt einem so den Raum, sich komplett ehrlich auszudrücken. Ich habe es in der Story mit 15 Sekunden probiert und dann zerstört sie sich selbst. Ein Reel ist auch so flüchtig und nicht passend." Auch Youtube sei nicht ideal.

"Beim Podcast kannst du dich nur auf die Worte konzentrieren. In Paula habe ich auch eine neue Freundin neu gefunden. Ich fand es total schön, dass ich einen neuen Safe-Space bekommen habe und kein Blatt vor den Mund nehmen muss." Hier würde es keine blumigen Beschreibungen geben.

Sophia Thiel hätte einen Plan B gehabt

Sophia wurde im Anschluss gefragt, wie die Fitness-Blase auf ihr Rückkehr-Video reagiert habe. Sie meinte, dass sie positiv überrascht gewesen sei und fügte hinzu: "Ich habe mich immer versteckt, das war ein reines Versteckspiel. Ich habe mich nur gezeigt, wenn ich dem Fitnessideal entspreche, weil ich meine persönlichen Schwächen verheimlichen wollte. 2020, 2021 war der Drang so groß, weil ich mich gefragt habe, warum da keiner drüber redet. Das hat mich so wahnsinnig gemacht."

Sie betonte: "Ich habe auch mit Kollegen geschrieben und meinte, warum jeder nur so eine verzehrte Realität zeigt. Das hat mich so aufgeregt, dass ich gesagt habe, ich gehe jetzt online. Ich habe in einem Rutsch dieses Video aufgenommen, habe alles rausgehauen. Ich dachte mir, wenn das jetzt gut ankommt, dann freue ich mich, dann gehe ich weiter diesen Weg."

Sophia machte sich allerdings bereits Gedanken darüber, was passiere, wenn das Gegenteil eintreffe: "Wenn ich als Fitness-Influencerin nicht mehr so akzeptiert werde, dann war es jetzt auch das Zeichen, dass ich gehe. Dann hätte ich einen Plan B eingeschlagen und meinen persönlichen Kampf nicht weiter öffentlich ausgetragen. Ich bin eher die, die den Prozess mit sich allein ausmacht. Deswegen bin ich auch untergetaucht, weil ich niemanden sehen wollte, ich wollte nicht erkannt werden."

Das Video sei aber sehr gut angekommen und die Resonanz wäre total positiv gewesen. Dennoch räumte die Bloggerin ein: "Bei den Hardcore-Fitness-Influencern oder Hardcore-Bodybuildern war ich noch nie besonders beliebt. Wenn man da nicht top in shape ist und keinen Schmerz aushalten kann, nicht funktioniert, ist man nicht hart genug drauf. Dann dachte ich mir: Das möchte ich auch gar nicht mehr sein."

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