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Green4Cities: So soll die Wiener Innenstadt grüner werden

Green facade, vertical garden in architecture
Vertikale Grünflächen kühlen die Städte ab.Bild: iStockphoto / moomusician
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Green4Cities: So soll die Wiener Innenstadt grüner werden

24.07.2021, 11:28
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Die Polkappen schmelzen, Hitzewellen mit fast 50 Grad erschüttern Kanada und sorgen für Trockenheit und Massensterben von Meerestieren. Die Erde wird immer heißer – und die Städte sind davon besonders betroffen. Dort, wo wenig Bäume wachsen und sich die Hitze auf Beton und Asphalt sammelt, entstehen sogenannte Urban Heat Islands (Städtische Wärmeinseln). Das will ein Start-up aus Österreich zukünftig verhindern.

Wo sich die Wärmeinseln bilden, treten meist eine Reihe von negativen Folgeerscheinungen auf: erhöhter Energieverbrauch, erhöhte Emissionen von Schadstoffen, Luft und Treibhausgasen, reduzierte Wasserqualität, Auswirkungen auf Gesundheit und Komfort des Menschen. Damit es so weit nicht kommt, hat Doris Schnepf im Jahr 2014 das internationale Kompetenzzentrum für urbane grüne Infrastruktur "Green4Cities" gegründet.

Bis zu 15 Grad kühler dank Grünflächen

Als Gründerin und CEO des Zentrums war sie eine der ersten, die sich dieses Problems in Österreich angenommen hat. "Damals wurde das noch als Blümchenthema betrachtet, das eher belächelt wurde", sagt Schnepf gegenüber dem Standard. "Wir waren die Nerds, die sich dessen angenommen haben."

Vor allem mit vertikalen Grünflächen kann ein großer Effekt erzielt werden, meint Schnepf. Sowohl bei Neubauten als auch bei bestehenden Gebäuden. Dort, wo Bäume keinen Platz finden, sorgen auch die vertikalen Grünflächen für eine kühlere Atmosphäre. Bis zu 15 Grad weniger gefühlte Temperatur sei Schnepf zufolge durchaus möglich.

Immer mehr Unternehmen denken grün bei der Stadt- und Gebäudeplanung. Oft werden jedoch weiterhin nur Einzelprojekte gefördert, anstatt ganze Städte "klimafit" zu gestalten. "Green4Cities" arbeitet derzeit an einem umfassenderen Konzept: in Wien suchen die Architektinnen und Architekten gerade nach einer Straße, die umgemodelt und anschließend als Vorbild für den restlichen Bezirk fungieren soll.

(sb)

Expertenrat: Verkehrssektor verfehlt Klimaziel zum dritten Mal in Folge

Der Verkehrsbereich hat nach Angaben des unabhängigen Expertenrats für Klimafragen auch 2023 deutlich mehr Abgase verursacht als gesetzlich erlaubt. Statt der erlaubten 133 Millionen Tonnen CO₂ seien im Verkehr im vergangenen Jahr 146 Millionen Tonnen Treibhausgase entstanden, schreiben die Fachleute in ihrem am Montag in Berlin veröffentlichten Prüfbericht zu im März vorgestellten Daten des Umweltbundesamts (UBA). Damit verfehlt der Verkehrssektor sein Klimaziel das dritte Jahr in Folge.

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