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"Masked Singer": Alexander Klaws mit Klartext zu "DSDS" – "Nicht so glücklich"

21.11.2021, Nordrhein-Westfalen, K�ln: Alexander Klaws, S�nger, jubelt als enttarnte Figur "M�lli M�ller" in der Prosieben-Show "The Masked Singer" mit dem Pokal. Foto: Rolf Vennen ...
Alexander Klaws ist der Gewinner der fünften Staffel von "The Masked Singer".Bild: dpa / Rolf Vennenbernd
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Alexander Klaws vermisst das alte "DSDS": "Es ist nicht mehr die Show, die ich gewonnen habe"

23.11.2021, 16:33
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An diesem Samstag sind alle Masken bei "The Masked Singer" gefallen und die letzten Promi-Identitäten wurden enthüllt: Der Mops war Carolin Niemczyk, die Heldin Christina Stürmer, Sandy Mölling tarnte sich als Resi Raupe und Mülli Müller war Alexander Klaws. Letzterer verließ die Sendung als Gewinner und tritt damit die Nachfolge von Sasha an.

watson konnte mit Alexander Klaws nach seinem Sieg bei "The Masked Singer" sprechen. Im Interview verriet er unter anderem, welches Indiz er zu einfach fand, was für ihn die größte Herausforderung bei "The Masked Singer" war und wer überhaupt von seiner Teilnahme wusste. Außerdem sprach er über seine Zukunftspläne und die Neuausrichtung von "DSDS".

watson: Herzlichen Glückwunsch! Du hast nicht nur "The Masked Singer" gewonnen, sondern auch "Let’s Dance" und "DSDS". Was ist dein Erfolgsgeheimnis?

Alexander Klaws: Das ist eine gute Frage. Es klingt alles absurd. Ich habe jetzt gesagt, ich habe den Fernseh-Hattrick in der Tasche und das war es jetzt auch. Ich versuche einfach immer im Moment zu leben und gerade bei 'The Masked Singer' war das jetzt immer, das Geheimnis, wenn man es so nennen will, dass man spontan bleibt und in sich im Vorfeld nicht zu viel vornimmt oder zu viel plant. Alles, was man in meiner Rolle als Mülli Müller gesehen hat, war wirklich spontan.

War nichts geplant?

Nein, ich wusste nie, was ich als Nächstes auf der Bühne machen werde. Ich hab einfach geschaut, dass der Text sitzt und beim Rest war es nach dem Motto: "Schau 'n wir mal, was heut so passiert".

Deinen Sieg musst du sicher jetzt erst einmal verarbeiten, oder?

Es ist ein Stück absurd: "DSDS", "Let’s Dance" und jetzt "Masked Singer", dass muss ich erstmal sacken lassen und es wird noch eine Zeit lang dauern, aber mein Rezept ist, immer alles zu geben, aber auch die Leichtigkeit nicht zu verlieren und den Leuten Spaß zu bringen. Und ich glaube, als Mülli Müller ist mir das ganz gut gelungen.

Alexander Klaws hatte als Mülli Müller eine ganz klare Botschaft.
Alexander Klaws hatte als Mülli Müller eine ganz klare Botschaft.prosieben / willi weber

Absolut! Dein Kostüm Mülli Müller hat aber auch zu deinem Erfolg beigetragen. Wie bist du zu dem Kostüm gekommen?

Ich hatte einfach Glück. Die Produktion meinte, sie hätten das Kostüm bewusst für mich ausgesucht.

"Und ich muss sagen, als ich es bekommen habe, war ich schockverliebt, vor allem in Verbindung mit der Tonne. Wir haben uns überlegt, was kann man alles so mit der Tonne machen kann. Es gab so viele Möglichkeiten, sich zu verstecken, wieder raus zu springen. Von Show zu Show immer mehr von Mülli Müller preiszugeben. Ich konnte diese Rolle komplett ausfüllen."

Was hat dir außerdem an dem Kostüm gefallen?

Man konnte das Publikum immer wieder neu überraschen, mit irgendwas anderem, ob mit der Songauswahl, Aktionen oder kleinen Zeichen/Gesten. So was kann man glaube ich nur in dieser Show so machen. Es war ein krasser Ritt und wie gesagt, es war wirklich sehr heiß in dem Kostüm. Eine wandelnde Sauna.

Was war die größte Schwierigkeit in dem Kostüm?

Man denkt immer, naja die haben nur eine Maske auf, und dann singt man ein bisschen.

"Aber manchmal kommt in einem schon das Gefühl von Platzangst hoch, weil man eben irgendwann nicht mehr so gut Luft bekommt unter dem Kostüm bei der ganzen Action, die man da auf der Bühne veranstaltet."

Das ist einfach eine krasse Leistung, die jeder erbracht hat.

Gab es Momente, in denen es besonders schlimm unter dem Kostüm war?

Gestern Abend ist mir ein oder zweimal schwarz vor Augen geworden, aber ich habe es geschafft.

Das Thema von Mülli Müller war Klimaschutz, Nachhaltigkeit - wolltest du, dass das das Thema von Mülli Müller ist?

Das Thema habe ich mit eingebracht. Es war jetzt nicht so, dass die Produktion mir gesagt hat, ich soll jetzt einen auf Öko machen oder über die Umwelt sprechen. Es ist einfach auch im echten Leben mein Thema und nicht nur das von Mülli Müller.

Warum ist dir das Thema wichtig?

Seit ich Papa bin, zweifacher Papa, macht man sich über viele Dinge Gedanken. Ich will dem Nachwuchs eine sichere Welt überlassen. Ob es jetzt das Haus in Hamburg ist, dass solar-effizient ist oder eine generelle Wertschätzung, die man versucht, seinen Kindern weiterzugeben. Es war spannend, weil ich jetzt auch nicht der "Mülli Müller" mit dem Zeigefinger sein wollte, sondern es sollte auch schon einen kleinen Kniff haben. Ich wollte nicht nur den Lehrer spielen, sondern auch Spaß machen.

Vor welchen Problemen standest du dabei?

Das Thema in die Songs zu packen. Kurz vor dem Finale kamen wir auf den Song "Man In The Mirror" und das passte natürlich gut, weil man bei sich selber anfangen muss, man muss in den Spiegel schauen und die Welt selber mitgestalten, in der man leben will. Ich hab gestern nach der Show schon erzählt, dass mein Sohn irgendwann aus dem Kindergarten kam und erzählt hat, dass sie Mülli Müller gespielt haben.

Das ist cool.

Ja, ich bin fast hinten rüber gekippt, er wusste ja nicht, dass ich Mülli Müller bin.

Wer wusste überhaupt, dass du Mülli Müller bist?

Eingeweiht war mein Management, aber auch nicht alle. Und meine Frau wusste Bescheid und das war's. Irgendwann kamen meine Eltern mir auf die Schliche und da haben wir gesagt. Okay, wir sagen es ihnen, weil wir mussten echt viel planen, mit Babysittern und so weiter. Man darf ja nicht vergessen, meine Frau steht auch wieder auf der Bühne und da mussten wir erst einmal den kompletten Kalender auseinanderpflücken.

Ist dir aus der Zeit eine absurde Situation besonders in Erinnerung geblieben?

Meine Schwiegermutter saß mit mir irgendwann mal am Frühstückstisch und meinte: "Sag mal, dich fragen sie bestimmt auch irgendwann."

Kommen wir zu den Indizien. Welche fandest du besonders einfach?

"Ehrlich gesagt, Mülli Müller hatte eine Banane auf dem Kopf, und da habe ich gesagt: Leute, macht die Banane weg."

Denn es ist zu einfach von der Banane auf Tarzan zu kommen. Sie haben es gelassen und komischerweise hat es sehr gut funktioniert.

Du hast auch alle dadurch in die Irre geführt, dass du immer verschieden gesungen hast. War das von Anfang an dein Plan?

Ja, ich wollte am liebsten überhaupt nicht erkannt werden oder dass jemand auf meinen Namen kommt. Eigentlich hatte ich vor, das zu machen, was ich im Finale gemacht habe, einmal tief singen und einmal hoch singen. Mein Ziel war es, dass niemand auf mich kommt. Mein Name ist dann doch gefallen, weil der eine oder andere meine Stimmfarbe erkannt hat. Und ich habe mich auch gefragt, ob das ankommt oder ob die Leute es kacke finden. Aber irgendwie ist das alles aufgegangen.

Was hat dich am meisten überrascht?

Man hat im Hinterkopf ja schon einen Fahrplan, aber dass das alles so gut funktioniert hat und die Leute so auf diesen Charakter geflogen sind, das hätte ich im Vorfeld nicht gedacht.

Welchen Star hast du erkannt?

Sandy Mölling. Wir kennen uns so gut und standen schon zusammen auf der Bühne. Ich werde nie vergessen, sie hat sich warm gesungen und die Wände sind nicht zu 100 Prozent schalldicht und ich glaube, sie könnte singen, was sie will, ich würde sie immer erkennen.

"Es gibt einfach Stimmen, die haben eine krassen Wiedererkennungswert. So war es auch bei Christina Stürmer."

Und welche Enthüllung hat dich überrascht?

Das größte Rätsel war für mich das Stinktier. Ich habe mich gefragt: "Wer ist das?" Als dann Peter Kraus zum Vorschein kam, war das schon der Hammer. Andrea Sawatzki, was sie gerockt hat, war richtig cool. Pierre Littbarski, eine Legende und jemand, den ich nicht erkannt habe. Backstage rumzublödeln und gar nicht zu wissen, wer das ist, das ist schon der Hammer. Und das gibt es nur bei "The Masked Singer".

Was kommt jetzt nach "The Masked Singer"?

Ich hab jetzt diese Woche mein letztes Konzert in diesem Jahr. Es ist ein Nachhol-Konzert. Es ist aktuell wieder so, dass Planen wieder schwierig wird. Vor dem Finale hatte ich wieder eine Show mit Masken und Abstand und man hat das Gefühl, dass sich die Leute nicht komplett gehen lassen können. Es war ein schönes Konzert, aber es herrscht aktuell wieder eine angespannte Stimmung, bei der wir keine weiteren Konzerte so richtig planen können. Wir hoffen, dass wir das alles bald hinter uns bringen können, sich viele impfen lassen werden, dass wir Weihnachten gut überstehen und nächstes Jahr wieder voll durchstarten können.

Und sonst?

"Winnetou" steht an, ich muss mal wieder aufs Pferd. Ich denke, dass die nächste Saison definitiv stattfinden wird. Und vielleicht bringe ich ein Album heraus.

Du bist nicht nur Sänger und Tänzer, sondern hast auch "DSDS" moderiert. Könntest du dir vorstellen, wieder "DSDS" oder eine andere Show zu moderieren?

Da ist eine gute Frage. Die Leute haben mich noch nicht als Moderator erlebt. Als ich erste Mal "DSDS" moderiert habe, war es die erste Corona-Show ohne Publikum, leere Ränge. Für mich als Bühnenmensch in einem so großen Format ohne Publikum zu starten, mit einem Zettel in der Hand, war neu und gewöhnungsbedürftig.

"Ich bin jemand, ich brauche einfach das Publikum, um spontan reagieren zu können, um meinen roten Faden zu finden. Ich konnte mich nicht als der Moderator zeigen, der ich wirklich bin."

Aber grundsätzlich stehe ich auch solchen Herausforderungen offen gegenüber und wer weiß was kommt.

Was für ein Moderator bist du?

Ich bin definitiv kein Moderator, der rauskommt und sagt: "Meine Damen und Herren, hier kommt Startnummer…" Ich brauche da mehr. Ich brauche mehr Vielseitigkeit. Ich könnte mir mega vorstellen, eine eigene Show zu haben, in der ich mehr machen kann, was mich ausmacht. Eine Show, in der ich selber singe, Duette singe. Ich will jetzt nicht sagen, so etwas wie Helene Fischer, aber irgendwie schon und doch anders. Eben in meinem Stil und eigentlich anders. Eine Show, in der man sich austoben kann und die Menschen überraschen kann.

Vielleicht gibt es bald die "Alexander Klaws Show"...?

Ja, warum nicht.

Als ersten "DSDS"-Sieger muss ich dich auch zu der Show befragen. Was sagst du dazu, dass Dieter Bohlen nicht mehr dabei ist?

Das ist schwer zu beantworten. Als erster Gewinner der Show schaut man sich schon an, wie sich die Show entwickelt hat.

"Es ist nicht mehr die Show, die ich gewonnen habe."

Und was sagst du dazu, dass Florian Silbereisen jetzt sozusagen der Chefjuror ist?

Ich kenne Florian und ich weiß, was für ein Profi er ist. Und natürlich hat er die Erfahrung, so eine Samstagabend-Show zu führen. Es war aber in letzter Zeit schwierig mit "DSDS": Erst der Rauswurf von Xavier Naidoo, dann der Wendler. Irgendwie hat es leider ein paar Situationen gegeben, die nicht so glücklich waren.

Alexander Klaws
Alexander Klaws war der erste Sieger von "DSDS".Bild: Teutopress/Imago / Teutopress/Imago

Wie hat sich "DSDS" deiner Meinung nach entwickelt?

"DSDS" kenne ich noch als eine Talentschmiede, "DSDS" war früher wie jetzt "The Masked Singer".

Eine Show bei der die Leute Woche für Woche mitfiebern. Das vermisse ich bei dem Format mittlerweile. Mehr kann ich aktuell dazu eigentlich nicht sagen, weil ich Florian nicht als Juror gesehen habe. Es war strange, wie man sich von Dieter getrennt hat. Ich bin gespannt, was in Zukunft aus dem Format wird. Ich habe schon öfter gesagt, dass es gut wäre, wenn DSDS eine Pause einlegen würde.

Zum Schluss noch die Frage: Steht dein Angebot noch, dass du bei "The Masked Dancer" mitmachst?

Ich glaube, als Mülli hat sich das jetzt leider erledigt, aber schauen wir mal. Es soll ja im Januar stattfinden, aber ich würde mich freuen, irgendwann einfach auch auf der anderen Seite des Tisches Platz zu nehmen und wenn es nur für eine Show ist.

(swi)

ARD-Moderator Louis Klamroth knallhart vom Publikum abgestraft

Seit etwas mehr als einem Jahr moderiert Louis Klamroth den Polit-Talk "Hart aber fair", den er von Frank Plasberg übernahm. Der Start in die neue Ära des Traditionsformats der ARD verlief holprig. Klamroth wurde etwa mit Blick auf seine Beziehung zur Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer kritisiert: Seine Neutralität als Moderator könne darunter leiden, so die Vermutung.

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