Gerade noch war es Sommer und plötzlich steht der Herbst vor der Tür – mit Kälte, Wind und Regen. Mit der kühlen Jahreszeit steigen auch die Zahlen von Atemwegserkrankungen. Und damit die der Corona-Erkrankungen. Auch wenn viele den Eindruck haben, das Coronavirus sei aus ihrem Alltag verschwunden: Es kommt auch diesen Herbst und Winter mit einer stark veränderten Variante zurück – mit völlig neuen und teils merkwürdigen Symptomen.
Grund zur übermäßigen Sorge sei das aber bislang nicht, wie der Virologe Jürgen Rissland klarstellt.
Trotzdem solle man mit dem vermehrten Aufenthalt in geschlossenen Räumen und den seit Juli steigenden Infektionszahlen einen Blick auf die Infektionssituation und mögliche Mutationen des Virus haben, denn: Dass das Virus gefährlich wird, ist laut Virologe Rissland nicht auszuschließen, da die zukünftige Entwicklung des Virus nicht vorhersehbar ist. Dies erklärte er bei der "Tagesschau".
Wer eine stärkere, akute Erkältung hat, sollte sich bestenfalls auf das Coronavirus testen – allem voran dann, wenn man zur Risikogruppe gehört oder Kontakt mit vulnerablen Gruppen hat.
Aber auch weitere Symptome, die bislang nicht mit Corona in Verbindung gebracht wurden, können bei einer Ansteckung mit der neuen Subvariante BA.2.86 auf eine Infektion hinweisen.
Die neue Mutation, die besser unter dem Namen Pirola bekannt ist, stammt von der Omikron-Sublinie BA.2 ab und wurde erstmals Ende Juli in Dänemark und Ende August auch im Vereinigten Königreich nachgewiesen.
Seit Mitte September konnte Pirola auch in Deutschland nachgewiesen werden. Laut aktuellem Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) haben sich bislang allerdings nur vier Menschen mit dem Virus-Subtyp infiziert – und das noch dazu in verschiedenen Bundesländern. Damit dominiert auch weiterhin die Corona-Variante Eris das Infektionsgeschehen in Deutschland.
Das Besondere an Pirola: Die Variante weist mehr als 30 Mutationen im Spike-Protein auf und löst damit bei Forschenden und Virolog:innen eine erhöhte Aufmerksamkeit aus. Der Grund: Je mehr Mutationen eine Variante aufweist, desto einfacher umgeht sie die durch vorherige Infektionen oder Impfungen aufgebaute Immunität. Daher teilte die Weltgesundheitsorganisation WHO mit, die Variante unter Beobachtung zu stellen – die niedrigste der drei Warnstufen.
Ob Pirola ansteckender oder gefährlicher sei als bisherige Varianten, ist bislang noch unklar. Der Allgemeinmediziner Christoph Specht erklärte allerdings gegenüber RTL, dass es "sehr unwahrscheinlich" sei, dass sich noch einmal eine gefährliche Corona-Variante entwickele.