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Fürs Klima: Algen im Futter reduziert Methan-Emissionen von Rindern enorm

Group of Cows at Livestock Farm. Livestock Business, Live Animals Trade - Grazing Cows in Stable
Schon geringe Mengen Algen senken die Methanemissionen deutlich.Bild: iStockphoto / sircco
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Fürs Klima: Algen im Futter reduziert Methan-Emissionen von Rindern enorm

20.03.2021, 10:3620.03.2021, 12:03
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Den Erkenntnissen von Forschern der University of California zufolge könnte Seetang im Viehfutter die Methanemissionen von Rindern um bis zu 82 Prozent senken. Die in der Zeitschrift "Plos One" veröffentlichten Ergebnisse könnten den Weg für eine nachhaltige Tierproduktion auf der ganzen Welt ebnen.

"Wir haben jetzt solide Beweise dafür, dass Seetang in der Rinderdiät die Treibhausgase wirksam reduziert und dass die Wirksamkeit im Laufe der Zeit nicht abnimmt", sagte Ermias Kebreab, Professor und Sesnon-Stiftungsvorsitzender des Department of Animal Science und Direktor des Welternährungszentrums laut "Phys.org". Kebreab führte die Studie zusammen mit seiner Doktorandin Breanna Roque durch. "Dies könnte den Landwirten helfen, das Rindfleisch und die Milchprodukte, die wir zur Ernährung der Welt benötigen, nachhaltig zu produzieren", fügte Roque hinzu.

Schon geringe Mengen Algen reduzieren Methanemissionen deutlich

Im Laufe von fünf Monaten im letzten Sommer haben Kebreab und Roque der Ernährung von 21 Rindern nur geringe Mengen Algen hinzugefügt und deren Gewichtszunahme und Methanemissionen verfolgt. Rinder, die Dosen von etwa 80 Gramm Seetang konsumierten, nahmen genauso viel Gewicht zu wie die, die kein Seetang im Futter hatten, während sie 82 Prozent weniger Methan in die Atmosphäre ausstießen.

Die Landwirtschaft ist für zehn Prozent der Treibhausgasemissionen in den USA verantwortlich und die Hälfte davon stammt von Kühen und anderen Wiederkäuern. Die Ernährung der Tiere spiele deshalb eine große Rolle bei der Suche nach Lösungen, meint Kebreab.

Neue Studie baut auf früheren Experimenten auf

Im Jahr 2018 konnten Kebreab und Roque die Methanemissionen von Milchkühen um über 50 Prozent senken, indem sie ihre Nahrung zwei Wochen lang mit Seetang ergänzten – das waren die weltweit ersten Experimente mit Algen und Rindern. Die Algen hemmen ein Enzym im Verdauungssystem der Kuh, das zur Methanproduktion beiträgt.

In der neuen Studie testeten Kebreab und Roque, ob diese Reduzierungen im Laufe der Zeit nachhaltig waren, indem sie die Kühe fünf Monate lang täglich mit etwas Seetang fütterte. Die Ergebnisse waren klar: Rinder, die Seetang konsumierten, emittierten viel weniger Methan, und die Wirksamkeit nahm im Laufe der Zeit nicht ab. Die Algen im Futter haben übrigens keinen Einfluss auf den Geschmack des Fleischs oder der Milch der Tiere.

(sb)

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