Im vergangenen Sommer wechselte David Alaba ablösefrei vom FC Bayern zu Real Madrid. Nach 13 Jahren in München wagte er den Schritt ins Ausland und suchte eine neue Herausforderung und unterschrieb beim spanischen Rekordmeister für fünf Jahre.
Rund um den Transfer ging es aber vor allem in der öffentlichen Diskussion darum, wie viel Alaba in Madrid verdienen wird. Vorwürfe der Gier wurden laut, spätestens nachdem der "Spiegel" das Gehalt des Österreichers veröffentlichte. Demnach verdient der Verteidiger 19,47 Millionen Euro jährlich plus eine einmalige Zahlung von 17,7 Millionen Euro als Handgeld.
Im Podcast "Einfach mal Luppen" von den Brüdern Toni und Felix Kroos versucht Alaba nun zu erklären, wie diese Vorwürfe entstehen: "Ich glaube, dass es heute etwas schwieriger ist mit den sozialen Medien, dann wird von vielen Seiten hineininterpretiert. Da kommen viele Faktoren zusammen, dass es dann am Ende so aussieht. Ich habe aber immer wieder meinen Standpunkt erklärt und meine Beweggründe gesagt. Warum das dann so ist, ist schwierig zu sagen."
Toni Kroos fügt dazu an: "Du hättest auch den einfachen Weg gehen können. Du hast dir da (in München) ein Standing erarbeitet, du hättest da einen absoluten Topvertrag bekommen, du hattest den roten Teppich ausgerollt - und sagst nach so vielen erfolgreichen Jahren trotzdem: Ich nehme nochmal diese Herausforderung an. Mir ist das Feedback 'Respekt, der macht was Neues' viel zu wenig. Und viel mehr dieses: 'Er folgt dem Geld.'"
Auch über die Zeit nach Alabas Wechsel zu Madrid spricht das Trio. So verrät Alaba, dass er mittlerweile ein Haus gefunden habe: "Step by step leben wir uns als Familie ein, aber auch ich persönlich mit der Mannschaft. Ich fühle mich mittlerweile wirklich schon sehr wohl, die erste Zeit war sehr schön."
Toni Kroos fällt dabei auf, dass Alaba bereits gut Spanisch spreche. Der Weltmeister von 2014 will wissen: "Wann hast du angefangen, Spanisch zu lernen? Und sag mir jetzt nicht: vor zwei Monaten…" Alaba bekräftigt danach: "Doch, doch, ich habe im Hotel begonnen." Kroos entgegnet lachend: "Ist unsympathisch von dir, dass du es schon jetzt so gut kannst."
Zwischen 2010 und 2014 spielten Toni Kroos und Alaba bereits in München zusammen, seit Sommer sind sie in Madrid wieder vereint. Alaba erzählt in diesem Zusammenhang auch, was sich aus seiner Sicht bei Toni Kroos verändert hat:
Zum Abschluss sprechen die drei über Rassismus, den der 29-Jährige David Alaba bisher erfahren musste: "In meiner Kindheit und in meiner Jugend war ich mehr betroffen als heutzutage." Weiter fügt er an: "Es ist unglaublich traurig, dass Dinge wie in den USA passieren müssen, um die Leute zu sensibilisieren. Es hat aber auch gut getan, dass die Leute aufmerksamer geworden sind. Man hat viele Kampangnen gesehen und man sieht, dass da eine Entwickung stattfindet und es aber noch ein sehr weiter Weg ist. Wir können alle da einen Beitrag zu leisten."
Daran schließt Felix Kroos an: "Vor allem, weil es nicht nur zu dem Zeitpunkt sein sollte, wenn Kampagnen gestartet werden, sondern es muss im Alltag gelebt werden. Da finde ich es wichtig, dass wir mit unserer Reichweite und unserer Stimme dagegen vorgehen."
(stu)