Die zweite Staffel von "Sex Education" ist gerade erschienen. Die feinfühlig erzählte Geschichte rund um Otis, der trotz mangelnder eigener Erfahrung in seiner Schule Ratschläge zum Thema Sex gibt, begeistert Millionen Netflix-Fans weltweit.
Eine der prägenden Momente dieser Staffel dreht sich um Aimee. Es geht um die Szene, in der Aimee in einem Bus sitzt – und von einem Mann, der neben ihr sitzt, sexuell belästigt wird. Er beginnt einfach zu masturbieren. Aimee tut das Erlebte zunächst als Kleinigkeit ab. Aber bald muss sie sich eingestehen, dass der Vorfall ihren Alltag und ihr Sexleben stärker beeinflusst, als sie zuerst dachte. Oder denken wollte.
Genau das ist der "Sex Education"-Autorin Laurie Nunn passiert – im echten Leben. Diesen traurigen Hintergrund hat sie nun in einem Interview verraten. "Ich ersten Moment bin ich erstarrt. Dann bin ich aus dem Bus gerannt und in Tränen ausgebrochen", erzählt sie der "Times".
Später habe sie den Vorfall der Polizei gemeldet. Lange Zeit habe sie nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren können. "Ich hatte zu viel Angst."
Und auch die Schauspielerin Aimee Lou Wood, die Aimee in der Serie spielt, hatte bereits ein ähnliches Erlebnis. An einem Bahnhof habe sie ein Mann verfolgt und dabei masturbiert, erzählt sie. Wood kommt auch auf das Victim Blaming, also das Verantwortlich-Machen der Opfer, zu sprechen, das viele Frauen verinnerlicht hätten:
Das sei ganz falsch. Die richtige Reaktion sei Wut.
(om)