Sergio Leone gilt als Meister-Regisseur. Der verstorbene Filmemacher ist für seine Italo-Western berühmt. Er schuf epische Filme wie "Zwei glorreiche Halunken", "Spiel mir das Lied vom Tod" oder "Todesmelodie". Quentin Tarantino gilt als großer Fan von ihm.
1984 wurde mit "Es war einmal in Amerika" sein letzter Film veröffentlicht, das auf dem Buch "The Hoods" von Harry Grey basiert. Der Originaltitel lautet: "Once Upon a Time in America".
Damit wurde der dritte Teil seiner "Amerika-Trilogie" beendet, die in einem fast vierstündigen Gangster-Epos endete. Der Erfolg sollte sich allerdings zunächst nicht einstellen, mehrere Fassungen sorgten zudem für Frustration. Schon bald verschwindet die Produktion bei Amazon Prime.
"Es war einmal in Amerika" zeigt drei Zeitebenen: 1922, 1932 und 1968. Im Mittelpunkt steht die Geschichte des jüdischen Gangsters David "Noodles" Aaronson (Robert De Niro), der in New York lebt. Er steigt während der Prohibitionszeit neben seinem Freund Maximilian "Max" Bercovicz (James Woods) auf, macht auf fragwürdige Weise Karriere.
Alkohol und andere Genussmittel sind verboten, die Bande nutzt das für sich aus. Reichtum, Macht und Gewalt befinden sich in einem Wechselspiel zueinander. Als schließlich die Prohibition aufgehoben wird, ist es vor allem Noodles, der am Scheideweg steht.
Erst nach dem Tod von Star-Regisseur Sergio Leone sollte sich nachhaltig der Erfolg von "Es war einmal in Amerika" einstellen. Auf der Online-Datenbank IMDb kommt die Produktion auf 8,3 von 10 möglichen Sternen. Leone verstarb fünf Jahre nach Veröffentlichung an einem Herzinfarkt. Vor allem die Länge des Films sorgte damals für viel Unmut, es gab letztlich mehrere Fassungen.
Die "Los Angeles Times" berichtete, dass Leone bereits vor Veröffentlichung seine bevorzugte, über vier Stunden lange Fassung drastisch gekürzt habe. Raus gekommen ist für die europäische Veröffentlichung eine Laufzeit von 3 Stunden und 49 Minuten. Das Drama sei vom Studio für die US-Veröffentlichung chronologisch neu geschnitten und auf nur 2 Stunden und 19 Minuten gekürzt worden.
Genau diese Fassung sei letztlich ein Kassenflop gewesen. Die längere Version wäre später im selben Jahr in den USA gezeigt worden. Sergio Leones Tochter habe einst dazu gesagt: "So ein Meisterwerk zu ruinieren, ist ein Rekord, den man besser vergisst, und wir hoffen, dass jeder ihn vergisst."
Bei den Filmfestspielen in Cannes wurde 2012 eine weitere Version unter der Leitung von Martin Scorsese präsentiert, die noch einmal 25 Minuten länger ist.
Das Originaldrehbuch von "Es war einmal in Amerika" stammte von bis zu sieben Autoren und war 317 Seiten lang. Zwar wurde die Produktion für zwei Golden Globes oder mehrere British Academy Film Awards nominiert, bei den Oscars gab es allerdings keine Berücksichtigung.
Wie "Variety" berichtete, gab es dafür auch eine unglückliche Panne. Denn noch nicht mal die berühmte Filmmusik vom Komponisten Ennio Morricone hatte Chance auf eine Würdigung.
Der Grund dafür sei gewesen, dass niemand den Namen des Komponisten einreichte. Auch soll der Name von ihm im Film versehentlich entfernt worden sein, als die Laufzeit für die US-Version gekürzt wurde.
"Es war einmal in Amerika" verschwindet nach dem 30. Juni bei Amazon Prime. Danach kann der Film nicht mehr kostenlos im Abo gestreamt werden. Amazon bietet ihn darüber hinaus zum Leihen (3,99 Euro) und zum Kaufen (9,99 Euro) an. Streaming-Dienste wie Apple TV haben ihn ebenfalls kostenpflichtig im Programm.