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FC Bayern: Wie Uli Hoeneß den Lewandowski-Poker mit Barcelona beeinflussen soll

Hasan Salihamidžić Uli Hoeneß
Ex-Bayern-Boss Uli Hoeneß (r.) erklärt Hasan Salihamidžić wie Fußball-Manager geht.Bild: picture alliance / SvenSimon
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Wie Uli Hoeneß im Lewandowski-Poker beim FC Bayern noch immer eine wichtige Rolle spielen soll

11.07.2022, 13:11
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Am vergangenen Montag war offizieller Trainingsstart beim FC Bayern an der Säbener Straße. Während in der vergangenen Woche bereits zahlreiche Stars wie Joshua Kimmich, Serge Gnabry und die Neuzugänge um Sadio Mané ins Training starteten, stoßen die weiteren Nationalspieler am Dienstag zum Team. Darunter soll auch Robert Lewandowski sein – zumindest erwarten das die Bayern-Bosse.

Barças Transferangebot bleibt unbeantwortet

Der 33-Jährige hat zwar seinen Wechselwunsch bei der sportlichen Leitung klar hinterlegt, bei den Ablöseverhandlungen sind sich der FC Bayern und der FC Barcelona bisher aber noch kein Stück näher gekommen.

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Ob Lewandowski trotz Wechselwunsch am Dienstag zum Training erscheinen wird, weiß akutell nur er selbst.Bild: SVEN SIMON / Frank Hoermann/SVEN SIMON

Die "Bild"-Zeitung schreibt seit enigen Tagen, dass die bisher aus Barcelona eingegangenen Angebote nicht einfach nur von Hasan Salihamidžić abgelehnt wurden, sondern komplett unbeantwortet blieben. Mittlerweile soll das ursprüngliche Angebot (32 Millionen Euro Plus 5 Millionen Euro Bonuszahlungen) deutlich nachgebassert worden sein. Allerdings wohl noch nicht genug, um den Bayern einen vorzeitigen Abgang ihrer Tormaschine schmackhaft zu machen.

Nach einem jüngsten Bericht der "Bild" macht die Lewandowski-Seite dem 45-jährigen Sportvorstand für das Ignorieren der Barca-Funktionäre jedoch keinen Vorwurf. Demnach würden Salihamidžić und der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn beim Thema Lewandowski langsam aufweichen und "Kompromissbereitschaft andeuten".

Lewandowski und Berater "zittern" angeblich vor Hoeneß

Dem Bericht zufolge vermuten Lewandowski und seine Berater stattdessen den Grund für den Verhandlungsstillstand bei Ex-Bayern-Boss Uli Hoeneß.

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Die einstigen Bayern-Bosse Uli Hoeneß (l.) und Karl-Heinz Rummenigge haben sich aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen.Bild: sampics / Stefan Matzke

Hoeneß hat derzeit als Aufsichtsratsmitglied formal kaum noch Befugnisse im Verein, sein Wort hat bei den Verantwortlichen an der Säbener Straße jedoch nach wie vor Gewicht – insbesondere bei seinem Nachfolger und Schützling Hasan Salihamidžić.

Hoeneß hatte sich im Zuge des verbalen Schlagabtauschs im Vorfeld der Transferverhandlungen mehrfach öffentlich über die Vorstellungen der Lewandowski-Berater ausgelassen. "Es geht nur ums Geld", hatte er ihnen im Mai im "Kicker" vorgeworfen. Lewandowski-Berater Pini Zahavi hatte er schon vor einem Jahr – im Zusammenhang mit dem Transfer von dessen Klienten David Alaba – als "geldgierigen Piranha" bezeichnet.

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Lewandowski-Berater Pini Zahavi (l.) gilt bei Vereinen als schwieriger Verhandlungspartner. Bild: abaca / Liewig Christian/ABACA

Zuletzt beschwerte er sich zudem vermehrt über das Vorgehen des FC Barcelona. "Das müssen Künstler sein, wie man aus 1,3 Milliarden Miese, (...), jetzt dem Robert Lewandowski, dem Weltfußballer des Jahres, auch nur den Mut haben kann, ein Angebot zu machen", polterte er bei RTL/n-tv über den schuldengeplagten Fußballgiganten.

FC Bayern fordert wohl 50 Millionen Euro für Lewandowski

Inzwischen ist der von Uli Hoeneß angekündigte Trick klar erkenntlich: Derzeit liquidieren die Katalanen TV- und Marketing-Rechte für teilweise Jahrzehnte im Voraus. Im Gegenzug kassiert Barça wohl um die 700 Millionen Euro, mit denen der Verein vorerst arbeiten kann.

Dementsprechend kann der Klub wohl auch im Werben um den polnischen Stürmerstar noch ein paar Millionen nachlegen. Den öffentlichen Beteuerungen von Uli Hoeneß zufolge haben die Bayern jedoch auch grundlegende Bedenken, den Weltfußballer zu verkaufen. "So wie der Stand jetzt ist, kann sich Barcelona ein weiteres Angebot sparen", zitiert ihn die Boulevardzeitung. "Die Aussagen des FC Bayern waren eindeutig. Sie besagen, dass Robert den Vertrag in München erfüllen soll."

Medienberichten zufolge sollen die Bayern bereit sein, ihre grundlegenden Bedenken im Falle eines Transferangebots über 50 Millionen Euro beiseite zu legen. Bis dahin ist Lewandowski jedoch weiter Profi des FC Bayern München.

Ob er tatsächlich am Dienstag auf dem Trainingsgelände auftaucht, bleibt abzuwarten. Zuletzt verriet Lewandowskis Ex-Berater Maik Barthel, dass er ihm auch einen Streik zutrauen würde. Auch Lewandowski hat ja schon mehrfach klargemacht, dass er auf noch eine Saison im Bayern-Trikot überhaupt keine Lust hat.

(kpk)

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