Sport
Fußball

Frauen-Bundesliga: Neuerung sorgt für Empörung – "Danke für nichts"

In der ersten Frauen-Bundesliga soll es bald wieder Montagsspiele geben.
In der ersten Frauen-Bundesliga soll es bald wieder Montagsspiele geben.Bild: imago images / fotostand
Fußball

Heftige Kritik an Neuerung in der Frauen-Bundesliga: "Danke für nichts"

05.08.2022, 07:5505.08.2022, 07:55

Nach der erfolgreichen EM erhält die erste Frauenfußball-Liga ab der Saison 2023/24 ein "Alleinstellungsmerkmal", das für mehr Sichtbarkeit sorgen soll. Um die Medienrechte für TV-Sender attraktiver zu machen, wurden neue Spieltage und Anstoßzeiten eingeführt. Diese bringen dem DFB jedoch ziemlich viel Gegenwind ein.

Denn in Zukunft werden im Frauenfußball wieder Montagsspiele eingeführt. Aktuell spielen die Frauen in der ersten Liga sowohl freitags, samstags und sonntags zu verschiedenen Uhrzeiten zwischen 13.00 Uhr und 19.15 Uhr. Ausgestrahlt werden die Spiele noch bis 2023 auf Magenta Sport, Eurosport und in der ARD.

Der Erwerber der Rechte könne laut der Deutschen Presseagentur zukünftig eine Anstoßzeit zwischen 18 Uhr und 19.30 Uhr bestimmen. Für die Freitagsspiele wird derselbe Zeitrahmen vorgegeben.

Manche Spielerinnen müssen montags arbeiten

Sinn der Neuerung ist wohl auch, Frauen- und Männerspiele nicht mehr zeitgleich stattfinden zu lassen. Allerdings sehen viele Menschen in ihr eine Art Rückschritt und kritisieren die Entscheidung. So schrieb ein Nutzer, dass Montagsspiele auch im Männerfußball nicht zu einer höheren Zuschauerquote führte, sondern lediglich zu Aufregung.

Ein weiterer Nutzer ergänzte, dass einige Spielerinnen an Montagen zudem noch einem weiteren Beruf nachgehen und so Urlaub für das Spiel nehmen müssten. "Es ist keine Profiliga!"

Andere betitelten die Entscheidung des DFB als "unfassbar" und einen "Arschtritt für die Fans und die Attraktivität der Liga". Die Verantwortlichen hätten "nicht geschnallt", dass Montagsspiele keineswegs zu mehr Fans führen würden. Mit einer Karikatur scherzte ein User darüber, wie der Vorschlag von mehr Werbung und Unterstützung für den Frauenfußball konsequent ignoriert werde.

Medienrechte werden im Oktober vergeben

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Proteste rund um Montagsspiele, die Wirkung hatten.

Zur Saison 2017/18 wurden Montagsspiele in der Bundesliga der Männer eingeführt, um den Teams in der Europa League, die donnerstags spielen, einen weiteren Tag Pause zu gewähren. Bei Fans kam das alles andere als gut an. Die Fan-Szenen wehrten sich von Beginn an mit heftigen Protesten dagegen.

So entschied die DFL zur Saison 2021/2022, keine weiteren Montagsspiele in der Bundesliga der Männer zu planen.

Jetzt sind die unbeliebten Montagsspiele wieder zurück und der DFB bietet die Verträge für vier Spielzeiten von 2023/2024 bis 2026/2027 an. Anfang Oktober soll dann eine Entscheidung über die neuen Inhaber der Rechte stehen.

(crl)

Mareike Thomaier über Humor, Handball und einen schweren Vertrauensbruch
Mareike Thomaier ist 25 Jahre alt, Nationalspielerin und längst nicht mehr die "stille Maus" von früher. Im Gespräch mit watson erzählt sie von einer Vereinsinsolvenz, dem Kampf um Sichtbarkeit und der Frage, warum ihr Sport hinter einer Paywall verschwindet.
Alles begann in Bergisch Gladbach, jener Stadt, in der Heidi Klum das Licht der Welt erblickte – und in der Mareike Thomaier ihre ersten Schritte mit dem Handball machte. Klum und Thomaier in einem Atemzug zu nennen, geschieht selten – auch, wenn die 25-Jährige gerne selbstironisch davon erzählt, dass es anders wäre.
Zur Story