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Rock am Ring und Rock im Park laden Pantera wieder aus – so reagieren die Fans

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Pantera-Sänger Phil Anselmo sorgte 2016 für enormes Aufsehen.Bild: www.imago-images.de / lopez
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Nach massiver Kritik: Rock-Festivals laden Pantera wieder aus – so reagieren die Fans

24.01.2023, 14:29
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Pantera gehören zu den Bands, die den Metal der Neunzigerjahre entscheidend mitgeprägt haben. Entsprechend groß war 2016 das Aufsehen, als Sänger Phil Anselmo während eines Konzertes auf der Bühne den Hitler-Gruß gezeigt und die Worte "White Power" ins Publikum gebrüllt hat. Die mindestens fragwürdige Aktion zieht nun heftige Konsequenzen nach sich.

Das Video zu dem Skandal machte erneut die Runde, nachdem die Festivals Rock am Ring und Rock im Park Pantera für das diesjährige Line-up bestätigten. Auf den verschiedenen Social-Media-Plattformen machte sich daraufhin massive Kritik vonseiten der Fans bemerkbar. Offenbar hat der Veranstalter diese nun eingesehen. Bis dahin war es jedoch ein weiter Weg.

Verteidigung gegenüber Pantera

Noch am 10. Januar veröffentlichten die Zwillings-Festivals auf ihren Kanälen ein Statement, in dem es hieß: "Rock am Ring und Rock im Park stehen für Diversität, Toleranz, Gleichberechtigung und gegen jede Form von Diskriminierung."

Darin wurde versichert, Phil Anselmos Verhalten spiegle in keiner Weise die Ansichten von Pantera wider und der Sänger bereue den damaligen Vorfall zutiefst.

Wenige Tage darauf veröffentlichten auch die Toten Hosen ein Statement, die als Co-Headliner auf den Festivals auftreten werden und sich seit jeher gegen rechts positionieren. Sie stellten darin klar:

"Das Video, das den besoffenen Anselmo beim Hitler-Gruß und dem Rufen einer rassistischen Parole zeigt, ist abstoßend und widerlich."
Die Toten Hosen

Zugleich verwies die Band darauf, dass Pantera denselben Booking-Agenten haben wie die linkspolitische Band Rage Against The Machine. Dies könne schließlich nicht der Fall sein, wenn die Band tatsächlich rassistischer Ansichten sei.

Wie aufgeladen die Diskussion war, hat sich auch darin gezeigt, dass die Hosen nur zwei Tage darauf ein weiteres Statement gepostet haben, um nochmals klarzumachen, für was sie stehen, und dass sie – entgegen der Kritik mancher Fans – die Sache nicht auf die leichte Schulter nehmen würden.

Auf den spürbaren Druck hat nun der Veranstalter der Festivals endgültig reagiert.

Pantera wird von Line-ups gestrichen

Der neuste Post der beiden Festivals zeigt jeweils das diesjährige Line-up – jedoch ohne Pantera. Dazu heißt es in der Caption:

"In den letzten Wochen haben wir viele intensive Gespräche mit Künstler:innen, unseren Partner:innen und euch, den Festival-Fans, geführt, uns mit der Kritik weiter gemeinsam auseinandergesetzt und uns dazu entschlossen, die Band aus dem Programm zu nehmen."

Den originalen Beitrag findet ihr hier:

Fans reagieren gespalten

Die Meinungen in der Kommentarspalte fallen unterschiedlich aus. Die Mehrheit der Fans bedankt sich jedoch für die Haltung des Veranstalters und die aus ihrer Sicht richtige Entscheidung. So heißt es in einem der Kommentare:

"Wundervoll! Danke, dass ihr zugehört habt und euch nun weiterhin entschieden gegen rechts positioniert! Wichtig ist das!" Über 600 Leute haben dieses Feedback mit einem Like unterstützt. Weitere Fans schreiben, dass sie sich ohne diese Konsequenzen nicht sicher genug auf dem Festival gefühlt hätten. Und wieder jemand anderes schreibt kurz und knapp:

"Haltung ist sexy! Lieben wir."

Auf der anderen Seite tauchen jedoch auch Kommentare auf, die sich gegen die neue Ankündigung aussprechen. So solle das Festival sich doch künftig besser "Woke am Ring" nennen. Jemand anderes schreibt wiederum: "Nach vielen Jahren Rock am Ring bin ich damit endgültig raus."

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Spannend wird es zu beobachten, ob sich weitere Veranstalter:innen diesem Schritt anschließen werden oder nicht. Für den Sommer haben Pantera diverse Konzerte in Europa geplant. Unter anderem spielen sie auch als Vorband auf der kommenden Welttournee von Metallica.

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Die Kritik an Modeketten wie Primark und H&M ist groß. Die Firmen bieten Billig-Klamotten an, die Preise sind tief, die Qualität oft niedrig, die Arbeitsbedingungen, unter denen die Kleidungsstücke entstehen, häufig menschenunwürdig. Dennoch ziehen die Läden eine beständige, meist junge Kundschaft an.

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