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Discounter-Kampf: Am 2. Januar droht Aldi und Lidl eine böse Überraschung

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Aldi und Lidl bereiten sich auf eine Preisschlacht vor.Bild: www.imago-images.de / Chris Emil Janßen
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Discounter-Krieg: Am 2. Januar droht Aldi und Lidl eine böse Überraschung

01.01.2021, 19:19
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Der 2. Januar ist Stichtag: Am Anfang des neuen Jahres werden die Mehrwertsteuersätze wieder auf das alte Niveau angehoben. Der Tag könnte zum Anfang eines Preis-Krieges zwischen den Discountern Aldi und Lidl führen. Laut "Lebensmittelzeitung" überlegen sich die beiden Supermarktketten bereits jetzt Strategien, um die Oberhand zu gewinnen.

Denn keiner der beiden Discounter weiß, was der andere vorhat. Werden die Verbraucherpreise nach der vorübergehenden Steuersenkung wieder steigen? Oder bleiben sie gleich?

Aldi und Lidl müssen damit rechnen, dass der Konkurrent am 2. Januar vorprescht und die Preiserhöhung streicht

Aldi und Lidl droht daher eine böse Überraschung. Jeder plant dem Bericht zufolge, die Preise eigentlich am 2. Januar zu erhöhen. Bloß: Was passiert, wenn der jeweilige Konkurrent vorprescht? Dann scheint es undenkbar, dass der jeweils andere Discounter nicht reagiert. Alle Pläne für die Preiserhöhungen würden dann wohl zunächst über Bord geworfen. Im umkämpften Lebensmittelmarkt kann es sich keiner der Riesen leisten, teurer als der andere zu sein. Und Aldi und Lidl erheben beide den absoluten Anspruch darauf, der günstigste Anbieter zu sein.

Doch das Spiel um die Preiserhöhung betrifft nicht nur Aldi und Lidl. Der gesamte Markt orientiert sich an den beiden Handelsriesen – sollte einer der beiden sich dafür entscheiden, die Preise nicht anzuheben, wird der Rest folgen. Dies könnte zu herben Eintragsverlusten gleich zu Beginn des Jahres führen.

Der Chef der Drogeriekette dm, Carsten Werner, sagte der Lebensmittelzeitung: "Wir richten uns nach den Bedürfnissen unserer Kunden und schauen deshalb natürlich darauf, wie der Wettbewerb vorgehen wird", und kündigte damit eine mögliche Preisanpassung an die Discounter an.

Edeka und Rewe gehen ebenfalls vorbereitet in die Preisumstellung

Edeka plant nach eigenen Angaben eine schrittweise Anpassung der Preise an die Mehrwertsteuerumstellung. Für den Marktführer seien auch die Mitarbeiter wichtig – sie sollten nach dem kräftezehrenden Weihnachtsgeschäft nicht noch eine Zusatzbelastung aushalten müssen. Die Preisumstellung solle mit Werbung begleitet werden.

Rewe sollte es bei der Umstellung leichter fallen, denn die Kette hat größtenteils spezielle Rabatte angeboten, anstatt die Mehrwertsteuersenkung direkt auf alle Preise umzulegen. Es könnte aber bei beiden Supermärkten einige Wochen dauern, bis die Preise wieder auf altem Niveau sind.

Wie sich die Preise letztendlich einpendeln, ist auch erst in einiger Zeit abzusehen. Keine der großen Supermarktketten kann es sich leisten, durchgehend Rabatte anzubieten. Mit "Marketing-Gags" zu Beginn der Umstellung sei aber zu rechnen, zitiert die "Lebensmittelzeitung" den Manager eines namentlich nicht genannten Vollsortimenters.

Die Preisanhebung wird ebenfalls Kosten verursachen

Die Discounterketten Lidl und Aldi führen seit einiger Zeit einen erbitterten Kampf um die niedrigsten Preise. Im Juli kam die Mehrwertsteuersenkung wegen der Corona-Krise und beide Anbieter senkten ihre Preise. Aldi bot einen Pauschalrabatt von drei Prozent an – und gab dafür nach eigenen Angaben einen dreistelligen Millionenbetrag aus.

Aldi Nord, Netto und Lidl müssen für die Preisumstellung in etwa 2000 Etikette austauschen. Netto soll dafür bereits eine Summe im mittleren einstelligen Millionenbereich eingeplant haben. Aldi Süd und Penny haben den Rabatt nur auf den Kassenbon ausgewiesen und ließen alle Preisschilder unverändert.

(lfr)

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