
Stefan Backs, Spielerberater.Bild: imago images/Klaus Rainer Krieger
Fußball
19.03.2020, 11:2019.03.2020, 12:31
Innerhalb der Fußballbranche gelten die Berater in der öffentlichen Wahrnehmung als besonders raffgierig. Viele Spieleragenten stehen in Verruf, im Hintergrund verstrickte, undurchsichtige Deals auszuhandeln und Spieler hin- und her zu transferieren, nur um sich am Ende möglichst viel Provisionskohle in die Taschen zu stecken.
Für einige kam die Nachricht, dass die Berater-Agentur Siebert & Backs angesichts der drohenden finanziellen
Nachwirkungen der Coronaviruskrise auf Geld verzichten will, daher sicher überraschend.
Beraterfirma Siebert & Backs will auf Provisionen verzichten
Die Beraterfirma des künftigen Bayern-Torwarts Alexander Nübel will in der Zusammenarbeit
mit den von ihr betreuten Drittligisten die Hälfte der
Provisionen nicht in Anspruch nehmen. "Auch wenn die Fußballbranche in diesen
Tagen nicht auf Platz eins der Prioritätenliste steht, so wird auch
diese Branche massive Einbußen und Veränderungen hinnehmen müssen",
schrieb Stefan Backs auf der Homepage der Agentur.
Auf Twitter postete die Firma den Beitrag mit dem Satz "Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliches Handeln" plus Hashtag #takingcareoffootball.
Stefan Backs: Die 3. Liga wird am härtesten betroffen sein
Mutmaßlich am härtesten betroffen sein werde die 3. Liga, "die
finanziell ohnehin am meisten zu kämpfen hat", sagte Backs. Seine
Agentur betreut die Trainer Michael Köllner von 1860 München und Jens Härtel von
Hansa Rostock. "Deshalb haben wir als Agentur beschlossen, einen
Beitrag zu leisten. Wir werden in 2020 auf 50 Prozent unserer
Provision verzichten, um diese Vereine finanziell zu entlasten und
ausdrücklich um andere Agenturen (die es können) zu motivieren, auch
ihrerseits ihren Teil zur Bewältigung der Krise der 3. Liga
beizutragen."

Michael Köllner, ehemals 1. FC Nürnberg, trainiert mittlerweile 1860 München in der 3. Liga.Bild: imago images/lackovic
Es gehe dabei nicht um "gute PR": "Macht selbst was, statt zu nörgeln"
Er wisse, "dass deutsche Berufsnörgler unsere Aktion kritisieren
werden. Oder anmerken, dass wir nach dem diskutierten Wechsel von
Alex Nübel zu Bayern München nun gute PR brauchen. Diesen Leuten
(einige könnte ich jetzt schon namentlich nennen) möchte ich sagen:
Ihr ödet mich an. Macht selbst was, statt zu nörgeln", schrieb Backs.
watson hat am Donnerstag bei mehreren Beraterfirmen, die ebenfalls Drittliga-Trainer konsultieren, angefragt, ob sie der Schritt von Siebert & Backs motiviere, auf Provisionen zu verzichten, um die Krise zu bewältigen und ob sie Ähnliches planen. Die Antworten stehen noch aus.
(as/mit dpa)
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