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"Höhle der Löwen": Georg Kofler überrascht Gründerin mit Charme-Offensive

Georg Kofler steigt – stellvertretend auch für seinen diesmal nicht anwesenden Geschäftspartner Ralf Dümmel – für 50.000 Euro beim Dünger-Unternehmen "Blattgold" ein.
Georg Kofler steigt – stellvertretend auch für seinen diesmal nicht anwesenden Geschäftspartner Ralf Dümmel – für 50.000 Euro beim Dünger-Unternehmen "Blattgold" ein.Bild: RTL / Frank W. Hempel
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"Die Höhle der Löwen": Georg Kofler überrascht Gründerin mit Charme-Offensive

27.09.2022, 06:13
Rupert Sommer
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Es ist natürlich alles andere als ein Makel, sich in der "Höhle der Löwen" als Hausfrau und Mutter vorzustellen. Ganz im Gegenteil: Wer neben dem oft besonders stressigen Familienalltag noch Energie für Geschäftsideen hat, beweist besten Gründergeist. Allerdings wirkte Sabine Wirz-Springe zunächst einmal so, als müsste sie sich für die Vorstellung ihres noch sehr jungen "Blattgold"-Unternehmens ein wenig aufraffen. Sichtlich nervös trat sie vor die Bank mit den Star-Investor:innen – und das als bekennende Pflanzen-Liebhaberin.

Doch schnell hatte die sehr bodenständige Gründerpersönlichkeit aus Bergisch-Gladbach die Sympathien auf ihrer Seite – vor allem, weil ihre Geschichte nicht nur Herz hat, sondern eine lange Tradition. Sabine musste 58 Jahre alt werden, um ihre Vision von einer neuartigen Version des Düngens (inspiriert durch eine Großmutter mit einem sehr grünen Daumen) in die Tat umzusetzen. "Nachdem die Kinder groß waren, hatte ich so ein bisschen Hummeln im Hintern", sagte sie.

"Die Höhle der Löwen": Wie ein Erfrischungstuch für Pflanzen

"Blattgold" ist eine praktische Erfindung, die vielen Hobby-Gärtner rasch überzeugen dürfte. Sabine spricht Blumen-Liebhaber:innen, aber auch Koch-Fans an, die gerne Töpfchen mit Küchenkräutern griffbereit halten. Ihr Unternehmen steht für Düngetücher, die sehr gezielt die wertvollen Nährstoffe und Mineralien an die Wurzeln abgeben – anders als beim Gießen mit Flüssigdünger, der oft rasch versickert oder im Beet von Regen weggespült wird. Die Idee der Tücher: Sie werden einfach um den Wurzelballen gewickelt.

Der mit Dünger getränkte Stoff, der auch im Beet mit vergraben oder einfach bei Anheben des Pflanztopfs eingelegt werden kann, kompostiert nach rund sechs Monaten. Sabines einleuchtendes Produktversprechen: "Super einfach, sauber und kinderleicht in der Anwendung", sagte sie über ihre "Blattgold"-Düngetücher. Die bietet sie für 9,90 Euro im Zehnerbeutel an, verpackt jeweils wie ein herkömmliches Erfrischungstuch.

Sabine Wirz-Springe aus Bergisch-Gladbach schloss einen Deal mit dem Investor aus Südtirol ab.
Sabine Wirz-Springe aus Bergisch-Gladbach schloss einen Deal mit dem Investor aus Südtirol ab.Bild: RTL / Frank W. Hempel

"Schnelle Erträge und großes Wachstum"

Bei der Präsentation, die Gründerin Sabine routiniert vortrug, wählte sie zudem genau die richtigen Worte – mit einem bewussten, witzigen Doppelklang. "'Blattgold'-Düngetücher versprechen schnelle Erträge und großes Wachstum", meinte sie und spielte damit auch auf die BWL-Fachsprache an. Außerdem hatte die Selfmade-Unternehmerin eine liebevolle "Story" mitgebracht – mit gehegten und gepflegten Familien-Erinnerungen.

Tatsächlich ließ sie sich von ihrer Großmutter inspirieren. Die hatte einst die Idee, Pferdeäpfel in gebrauchte Kartoffelsäcke zu stecken und so im Garten bei den Pflanzen zu vergaben. "Das hatte den riesengroßen Vorteil, dass die Pflanzen kontinuierlich richtig schön mit Dünger versorgt worden sind", erzählte Sabine von ihren frühen Dünge-Erlebnissen bei der geliebten Oma. "Schon damals gaben die Ergebnisse meiner Omi Recht. Sie war die bekannteste Gärtnerin in unserem Dorf."

Bescheiden und realistisch wirkten auch ihre Forderungen: 50.000 Euro wollte die zupackende Einzelunternehmerin für ihr noch junges Start-up haben – im Gegenzug für 20 Prozent an "Blattgold". Alles sah nach einem guten Lauf für Sabine aus. Doch dann handelte sie sich doch Enttäuschungen ein – und zwar reihenweise.

Plötzlich hagelt es Absagen

Was die potenziellen Investor:innen begeisterte, war Sabines Mut und Überzeugungskraft. Zurückhaltend blieben sie, was die echte Innovation bei "Blattgold" anging. Schnell machte sich der Tenor breit: Kann einfach kopiert werden und ist womöglich doch nichts anderes als nur eine andere Darreichungsform von Dünger.

Mit freundlichen, aber bestimmten Worten gaben zunächst Nils Glagau, dann Diana zur Löwen, die bei ihrem Debüt als jüngste Gast-Löwin der Sendungsgeschichte erstaunlich zurückhaltende Influencerin und Start-up-Investorin, sowie letztlich auch Judith Williams und Dagmar Wöhrl Sabine einen Korb. Ein Moment, an dem Sabine fast die Tränen kamen.

Doch dann verblüffte ausgerechnet Georg Kofler, der so gerne in Social-Media-fähige App-Ideen und digitale Geschäftsprozesse investiert, alle Anwesenden: "Nicht traurig sein, ich bin ja noch da", warb er um Aufmerksamkeit. "Ich bin nämlich ganz anderer Meinung, ich finde das toll."

Georg Kofler schreitet zur Rettung

Dann legte sich Kofler ins Zeug, um "Blattgold" glänzen zu lassen. Und das auch im Sinne seines nicht anwesenden Kollegen Ralf Dümmel, den der Südtiroler bei seiner Deal-Entscheidung mit vertrat. Beide arbeiten mittlerweile im Gemeinschaftsunternehmen. "Das ist eine ganz einfache Lösung für Millionen von Menschen, die Pflanzen lieben", sagte Georg Kofler. "Ich glaube daran, dass man sich das Leben einfach machen kann."

Er signalisierte Zustimmung – ohne Abstriche zu den Bedingungen, die Sabine Wirz-Springe vorgeschwebt waren. "Ich glaube daran, dass das Produkt ein großer Erfolg sein kann." Die 58-jährige schluckte kurz, errötete sichtlich und zeigte sich von der Charme-Offensive begeistert.

"Herr Kofler, wenn wir kein Corona hätten, würde ich Sie jetzt küssen." Ein Deal mit Herz! Und ein Höhepunkt einer Sendung, in der auffällig viele Gründer:innen ohne Zuschlag wieder abzuziehen mussten.

Ein Herz für Torten

So landeten nämlich Albert Bröckmann mit seinem Start-up "Meminto Stories" mit personalisierten Erinnerungsbüchern, ebenso die Schweizer Gründung "Gatepresse" für ein Medizin-Sport-Gerät zum Beckenbodentraining sowie die jung gedachte, aber unausgegoren wirkende Finanz-App "GetMoBie" jeweils keinen Stich.

Auch Hobbybäckerin Elina Hoffmann sicherte sich einen Deal mit Georg Kofler. Alle anderen Pitches floppten diesmal.
Auch Hobbybäckerin Elina Hoffmann sicherte sich einen Deal mit Georg Kofler. Alle anderen Pitches floppten diesmal.Bild: RTL / Frank W. Hempel

Neben der "Blattgold"-Gründerin durfte sonst lediglich eine zweite resolute Familienmutter jubeln – und das ebenfalls, weil sie Georg Kofler überzeugte. Einmal in Fahrt, stieg der Partner von Ralf Dümmel dann nämlich auch noch beim Torten-Unternehmen "Candy Cakes" ein, das Back-Fan Elina Hoffmann im Keller der Eltern gegründet hatte. Auch das ein süßer Deal!

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