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Weltall: Forscher entdecken erstmals Wasserdampf in der Atmosphäre eines fernen Planeten

Ein Bild der Nasa zu dem Exoplaneten K2-18b.
Ein Bild der Nasa zu dem Exoplaneten K2-18b. Bild: NASA

Forscher entdecken erstmals Wasserdampf in der Atmosphäre eines fernen Planeten

11.09.2019, 19:3311.09.2019, 23:28
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Bei der Suche nach Leben außerhalb unseres Sonnensystems ist ein internationales Forscherteam womöglich einen wichtigen Schritt vorangekommen:

  • Astronomen entdeckten zum ersten Mal Wasserdampf in der Atmosphäre eines fernen Planeten, der seinen Stern in der sogenannten bewohnbaren Zone umkreist. Das geht aus einer Studie hervor, die am Mittwoch im Fachmagazin "Nature Astronomy" veröffentlicht wurde.
  • "Wasser in einer möglicherweise bewohnbaren Welt zu finden, bei der es sich nicht um die Erde handelt, ist unglaublich aufregend", sagte der Ko-Autor der Studie, Angelos Tsiaras, vom University College in London. "Es führt uns näher zur Antwort auf die grundlegende Frage: Ist die Erde einzigartig?"
  • Der Fund bedeutet demnach aber nicht, dass es tatsächlich Leben auf dem 110 Lichtjahre entfernten Exoplaneten K2-18b gibt.

So gelang die Entdeckung

Die Entdeckung sei mithilfe des Hubble-Teleskops geglückt, erklärten die Forscher.

Der Exoplanet selbst war bereits 2015 vom US-Weltraumteleskop Kepler entdeckt worden. Er umkreist die Sonne K2-18, einen roten Zwergstern im Sternbild Löwe, in der sogenannten bewohnbaren Zone – also in einem Abstand von seiner Muttersonne, der die dauerhafte Existenz flüssigen Wassers auf seiner Oberfläche ermöglichen könnte.

So sieht es auf K2-18b aus

K2-18b besteht wahrscheinlich aus Silikaten wie die Erde, Mars und Venus, sowie aus Eis. Auf dem Planeten herrscht laut den Forschern eine Temperatur, die jener der Erde sehr ähnlich sei.

Aus der Entdeckung lässt sich laut den Forschern nicht schließen, dass es auf der Oberfläche flüssiges Wasser gebe. "Aber ich denke, dass dies sehr gut möglich ist", betonte die Mit-Autorin Giovanna Tinetti, die ebenfalls am University College in London forscht.

Zuletzt hatte ein internationales Forscherteam unter Beteiligung der Universität Göttingen drei neue Planeten entdeckt, von denen einer womöglich bewohnbar ist. Die im Sternbild Wasserschlange (Hydra) entdeckten Exoplaneten umkreisen den 31 Lichtjahre entfernten Stern GJ 357. Er weist ein Drittel an Masse und Größe unserer Sonne auf, wie die Universität Göttingen Ende Juli mitgeteilt hatte.

(ll/afp)