Cloud-Gaming-Dienste werden regelmäßig als Zukunft der Videospiele bezeichnet. Grund ist vor allem, dass durch sie teure Konsolen und Computer nicht mehr benötigt werden. Ein Gerät mit Videounterstützung sowie eine gute Internetverbindung reichen völlig. Microsoft, Facebook oder auch Google erkannten das Potenzial und gingen mit eigenen oder aufgekauften Diensten an den Start. Diese laufen quasi auf allen mehr oder minder modernen Geräten – unabhängig vom Hersteller.
Einzige Ausnahme: Apple.
iPhone- und iPad-Nutzer müssen auf Google Stadia, xCloud oder Facebooks Gaming App verzichten. Grund sei laut Apple, dass die in den Diensten enthaltenen Apps und Spiele nicht nach App Store-Richtlinen geprüft wurden. Gegenüber "Business Insider" sagte eine Sprecherin:
Laut Apple sollten die betroffenen Dienste alle in der App angebotene Spiele vorlegen, damit das Unternehmen diese prüfen und genehmigen kann. Ebenso heißt es in den Richtlinien, dass das Ausführen von Spielen, die auf einem Cloud-Server liegen und anschließend auf dem Endgerät gestreamt werden, nicht gestattet ist. Um Cloud-Gaming-Dienste auf dem iPhone zu nutzen, wäre es also nötig, die Regeln stark zu verwässern – oder eine Ausnahme zu schaffen.
Denn alle Spiele vorab zu prüfen, sei schwer umzusetzen, wie Entwickler im selben Beitrag von "Business Insider" anmerken.
Apple selbst bietet einen hauseigenen Gaming-Dienst, "Apple Arcade", bei dem Nutzerinnen und Nutzer auf eine Vielzahl an Spielen zugreifen können und die den Richtlinien entsprechend geprüft wurden.
Was den Graben zwischen Apple und den Cloud-Gaming-Anbietern vergrößern könnte, ist, dass Apple selbst nach jedem Spielekauf sowie Abschluss eines Abos 30 Prozent vom Betrag haben möchte. Bisher scheint sich lediglich eine Sondervereinbarung als Möglichkeit anzubieten, um Apple-Nutzern den Zugriff auf Stadia oder xCloud zu ermöglichen.
(tkr)