Das Coronavirus schürt Angst und Panik – weltweit fürchten sich die Menschen vor Infektionen. In den allermeisten Fällen sind diese Reaktionen völlig unbegründet. Wer Zugang zu einer soliden Gesundheitsversorgung hat, muss keine unmittelbare Todesangst haben.
Die Angst aber wird auch geschürt von Fake News und Verschwörungstheorien – mit bisweilen tragischen Folgen, wie ein Fall aus Shanghai aus der vergangenen Woche zeigt.
Ein Arzt im chinesischen Staatsfernsehen sagte, Haustiere, die mit erkrankten Patienten in Verbindung gekommen sind, sollten auch unter Quarantäne gestellt werden. Später verbreitete ein lokaler Nachrichtensender daraufhin die Aussage: "Hunde und Katzen verbreiten das Coronavirus."
In Shanghai wurde anschließend mindestens fünf mal beobachtet, wie Menschen ihre Hunde von Hochhäusern warfen. Und alles wegen einer nicht überprüften Behauptung, die innerhalb weniger Stunden viral ging.
Facebook, Twitter und Instagram sind mittlerweile voll von Informationen über das Virus, die weder verifiziert worden sind, noch aus seriösen Quellen stammen. Seit die WHO am Donnerstag den Gesundheitsnotstand erklärte, haben diese Plattformen umfangreiche Maßnahmen gegen die Verbreitung von Fake News ergriffen – aber die Infos sind bereits im Umlauf.
Wir zeigen euch einige kuriose Fake News und Verschwörungstheorien, die zum Coronavirus gerade im Internet kursieren.
Einige Twitter und Facebook Nutzer geben den Rat, das Coronavirus mit einfachen Mitteln zu bekämpfen, berichtet das ZDF. Es kursiert die Behauptung, das Verteilen von Sesamöl, Salz und Knoblauch in Mund und Nase sei ausreichend, um den Erreger zu vernichten. Das ist falsch, wie die WHO in einem langen Infotweet erklärte.
Eine bekannte Verschwörungstheorie ist, dass es das Coronavirus schon lange gibt und dass die Clintons die Patentrechte auf einen Impfstoff hielten – und diesen angeblich zurückhalten würden, aus finanziellen Interessen. Rechtsextreme US-Amerikaner beziehen sich dabei auf ein Patent, das vor fünf Jahren vom Pirbright Institut angemeldet wurde. Zu den Sponsoren gehört die Clinton Stiftung. Und es gibt tatsächlich ein Patent mit dem Namen "Coronavirus". Es handelt sich aber um eine Impfstoffentwicklung gegen ein Geflügelvirus, das zur selben Familie gehört wie das neuartige Coronavirus.
Ein weiteres Gerücht, das aktuell die Runde macht, ist die Behauptung, Briefe und Pakete aus China können das Virus enthalten.
Aber auch hier gibt es Entwarnung: Das Virus benötigt die Mundschleimhaut seines Trägers um zu überleben. Auf einer unbelebten Fläche wäre es schnell tot. Das lässt sich aus Analysen früherer Coronaviren schließen, wie die WHO mitteilte.
Die Website "Connective Events" schrieb am 27. Januar, dass die Todesfälle in China nicht von einem Virus verursacht worden sind, sondern von Zellabbau, der durch den 5G-Funknetze hervorgerufen wird. Der Artikel ist inzwischen an die dreitausend mal geteilt worden. Die Website "Ookla" gibt an, dass es in Wuhan tatsächlich 5G-Funkmasten und stärkt damit die Theorie.
Die Recherche-Plattform "Correctiv" hat sich dieser abenteuerlichen Behauptung angenommen. Ergebnis: 5G verursacht weder Zellabbau, noch grippeähnliche Symptome.