Wer sich bei Ryanair im Flieger daneben benimmt, fliegt nicht nur raus – sondern wird künftig auch ordentlich zur Kasse gebeten. Die Billig-Airline hat angekündigt, dass randalierende Passagier:innen, die aus dem Flugzeug entfernt werden müssen, künftig mindestens 500 Pfund (rund 590 Euro) zahlen sollen. Und das ist nur der Anfang.
Ryanair will damit ein deutliches Zeichen setzen – und hoffen, dass die Drohung mit saftigen Geldstrafen abschreckend wirkt. Ziel ist es, wie die Airline selbst sagt, "inakzeptables Verhalten" komplett zu eliminieren.
Ein Sprecher der Billig-Airline machte laut einem Bericht des "Guardian" klar: "Es ist unzumutbar, dass hunderte Passagiere durch das Verhalten eines einzigen Störenfrieds ihren Flug nicht wie geplant genießen können." Solche Vorfälle seien zwar selten, würden aber bei allen Airlines vorkommen – meist wegen einer "winzigen Minderheit" an Passagier:innen, die sich nicht im Griff haben.
Was Ryanair konkret unter "inakzeptablem Verhalten" versteht? Alles, was die Sicherheit an Bord gefährden kann: Alkoholexzesse, Pöbeleien, Aggressionen. In besonders schlimmen Fällen muss ein Flugzeug sogar umgeleitet werden – und das kann teuer werden: Die britische Luftfahrtbehörde CAA schätzt die Kosten für eine Umleitung auf über 10.000 Pfund (etwa 11.800 Euro).
Schon jetzt drohen Betrunkenen im Flieger empfindliche Strafen: Bis zu 5000 Pfund (etwa 5900 Euro) Geldstrafe und sogar zwei Jahre Knast sind möglich. Wer den gesamten Flug gefährdet, kann sogar für fünf Jahre hinter Gitter.
Ryanair-Chef Michael O’Leary fordert schon länger härtere Regeln – zum Beispiel eine Zwei-Drinks-Grenze in Flughäfen. Seiner Meinung nach würde das viele Eskalationen schon im Vorfeld verhindern.
Und Ryanair meint es ernst: Im Januar verklagte die Airline einen Passagier in Irland auf 15.000 Euro Schadensersatz, weil dieser im vergangenen Jahr einen Flug von Dublin nach Lanzarote gestört haben soll.
Die Maschine musste außerplanmäßig in Porto landen, 160 Passagiere verloren einen Urlaubstag – und Ryanair musste Hotelkosten und andere Ausgaben übernehmen. Die Botschaft der neuen Bußgelder ist deswegen sehr klar: Wer Stress macht, zahlt. Und zwar richtig.